Abschreckung gegen Russland
USA wollen ab 2026 wieder Langstreckenwaffen in Deutschland stationieren

Die USA wollen zum ersten Mal seit dem Ende des Kalten Kriegs wieder Langstreckenwaffen in Deutschland stationieren. Das gaben Deutschland und die USA am Rande des NATO-Gipfels in Washington bekannt. Konkret geht es unter anderem um Marschflugkörper vom Typ Tomahawk. Diese haben eine Reichweite von bis zu 2.500 Kilometern.

    Das Archivbild zeigt einen US-Marschflugkörper vom Typ Tomahawk.
    Das Archivbild zeigt einen US-Marschflugkörper vom Typ Tomahawk. (picture alliance / dpa / Mc3 Jonathan Sunderman)
    Die Waffen sollen ab 2026 in der Bundesrepublik stationiert werden. Die Tomahawk-Marschflugkörper ("Cruise Missiles") sind wie auch das deutsche Waffensystem Taurus in der Lage, im Tiefflug weit in gegnerisches Gebiet einzudringen und wichtige Ziele zu zerstören. Dazu können Kommandostellen, Bunker und Radaranlagen gehören. Dabei wird der Tomahawk von Schiffen oder U-Booten eingesetzt, während der Taurus von Flugzeugen aus gestartet wird.
    Auch Flugabwehrraketen vom Typ SM-6 und neu entwickelte Überschallwaffen, die demnach eine deutlich weitere Reichweite haben als gegenwärtige landgestützte Systeme in Europa, sollen in Deutschland stationiert werden.

    Abschreckung gegen Russland

    US-Präsident Biden hatte seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine die Truppenpräsenz in Deutschland und Europa verstärkt, um das NATO-Territorium besser zu schützen. Biden versichert immer wieder, die Vereinigten Staaten stünden unumstößlich zu ihren Bündnispflichten in der Militärallianz und würden jeden Zentimeter von NATO-Territorium verteidigen. Mit einem Machtwechsel im Weißen Haus könnte sich das aber ändern. 
    Der republikanische Ex-Präsident Trump will bei der Wahl im November erneut als Kandidat seiner Partei antreten und wieder ins Weiße Haus einziehen. Trump hatte in seiner Amtszeit mit einem Ausstieg der USA aus der NATO gedroht und immer wieder über die seiner Ansicht nach zu niedrigen Verteidigungsausgaben von europäischen Alliierten gewettert. Im aktuellen Wahlkampf wiederholte er diese Vorwürfe und drohte NATO-Ländern, die ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkämen, keinen amerikanischen Schutz mehr zu gewährleisten.
    Diese Nachricht wurde am 10.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.