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Utta Seidenspinner
"Wohnwahnsinn"

Wer in einer deutschen Großstadt auf Miet-Wohnungssuche geht, muss sehr tapfer sein. Wegen des mangelnden Angebots und weil man sich erschreckenden Mietpreisen stellen muss. Von Wohn-Eigentum ganz zu schweigen. "Wohnwahnsinn" - so hat die Journalistin Utta Seidenspinner ihr Buch zum Thema betitelt.

Sina Fröhndrich im Gespräch mit Catrin Stövesand |
    Hintergrundbild: "Hier entstehen exklusive Eigentumswohnungen" steht auf einem Werbebanner im Bezirk Mitte in Berlin. Vordergrund: Buchcover
    Das Geschäft mit dem Wohnungsmarkt (picture alliance / dpa / Foto: Wolfram Steinberg / Berlin Verlag)
    Immobilien seien eine Art eigener Kapitalmarkt geworden, führt Utta Seidenspinner in ihrem Buch aus. Internationale Investoren bezahlten oft mehr als ein Objekt tatsächlich wert sei. Zudem würden Immobilien oft zum Zweck der Geldwäsche gekauft. Wem eine Immobilie gehöre, sei häufig nicht klar ersichtlich. Diese Zusammenhänge stellt die Autorin nach Ansicht unserer Rezensentin Sina Fröhndrich kurzweilig und prägnant dar.
    Seidenspinner spricht sich für mehr sozialen Wohnungsbau aus und dafür, Grundstücke nicht an den Meistbietenden zu verkaufen. Zudem könne man wie in der Schweiz festlegen, dass Immobilienkäufer auch im Land leben müssen.
    Das Buch liefert viele Tipps für Mieter und Käufer, thematische Vertiefungen kommen im Gegenzug etwas zu kurz.
    Utta Seidenspinner: "Wohnwahnsinn. Warum Mieten immer teurer und Eigentum unbezahlbar wird",
    Berlin Verlag, 204 Seiten, 18 Euro.