Das Bild ist offenbar Ende Juni 1889 entstanden, als der Künstler in einer Heilanstalt in der Provence weilte – und aus seinem Zimmerfenster, so heißt es, gen Osten blickte.
Van Gogh interessierte sich sehr für den gestirnten Himmel und war ein präziser Beobachter. Ein Jahr zuvor hatte er an seine Schwester geschrieben, dass „bei genauem Hinsehen manche Sterne zitronengelb erscheinen, andere rötlich, grün oder in einem brillanten Blau.“ Es reiche nicht, einfach weiße Punkte auf eine blau-schwarze Leinwand zu setzen.
Wie im Gemälde: Auch heute steht der Große Wagen über der Rhône
In der „Sternennacht an der Rhône“ funkelt – wunderbar farbig – ganz eindeutig der Große Wagen über dem Fluss. Fast scheint es, als spiegele sich das Licht der Sterne im Wasser. Zur gleichen Zeit entstand in Arles auch die „Caféterrasse bei Nacht“. Die leuchtenden Sterne über der langen Gasse halten einige für das markante Ypsilon im Wassermann – was aber nicht offensichtlich ist.
Manche der Van-Gogh-Motive lassen sich auch heute Nacht am Himmel finden: Der Große Wagen steht, ganz wie einst über der Rhône, rund um Mitternacht tief über dem Nordhorizont.
Die Mondsichel hat morgen früh eine ähnliche Phase wie in der Sternennacht – steht allerdings nicht nahe dem Widder, sondern in den Zwillingen. Und die Venus fehlt derzeit leider auch.