Tod von Papst Franziskus
Vatikan beginnt mit Vorbereitungen für Trauerfeier

Im Vatikan beginnen die Vorbereitungen für die Beisetzung des verstorbenen Papstes Franziskus. Für heute ist ein Treffen von Kardinälen angesetzt, auf dem Entscheidungen zu den anstehenden Trauerfeierlichkeiten getroffen werden sollen. Protokollgemäß muss ein Papst innerhalb von vier bis sechs Tagen nach seinem Tod beigesetzt werden.

    Auf einem Bildschirm auf dem Petersplatz wird ein Gebet für Papst Franziskus angekündigt. Einige Menschen haben sich versammelt.
    Der Petersplatz in Rom am Abend des Todestages von Papst Franziskus (picture alliance / Photoshot)
    Für den Ablauf der Feierlichkeiten ist der "Camerlengo", der Kämmerer der katholischen Kirche, zuständig. Es ist derzeit Kardinal Kevin Farrell. Er teilte auch den Tod des Papstes offiziell mit. Der Ablauf der Trauerfeiern folgt einem strengen Protokoll.
    Zunächst haben Menschen aus dem Umfeld des Papstes, darunter viele Vatikan-Angestellte, die Gelegenheit, von ihm Abschied zu nehmen. Danach werden die sterblichen Überreste des Papstes in den Petersdom überführt, wo ihm Gläubige aus aller Welt die letzte Ehre erweisen können. Zum Abschied von Benedikt XVI. kamen Hunderttausende, bei Johannes Paul II. waren es mehrere Millionen. Erst am Vorabend der Beisetzung verschließt der Kämmerer in einer Zeremonie den Sarg.

    Bestattung in der Basilika Santa Maria Maggiore

    Rund eine Woche nach dem Tod des Papstes findet auf dem Petersplatz die Trauermesse statt. Zu ihr werden hochrangige Vertreter der Staaten und der Kirchen erwartet. Anschließend wird der Sarg zur Basilika Santa Maria Maggiore begleitet, dort versiegelt und in das vorgesehene Grab gelegt. Papst Franziskus hat selbst verfügt, dort beigesetzt zu werden. In seinem Testament schrieb er: "Ich habe mein Leben und meinen Dienst als Priester und Bischof stets der Mutter unsres Herrn, der Allerheiligsten Maria anvertraut. Deshalb ordne ich an, dass meine sterblichen Überreste in der Papstbasilika Santa Maria Maggiore den Tag der Auferstehung erwarten."
    Wenn der Papst seine letzte Ruhe gefunden hat, beginnen die sogenannten "Novemdiales". In dieser neuntägigen Trauerzeit werden Messen für den gestorbenen Papst gefeiert.

    Vorkonklave beginnt nach Bestattung

    Außerdem trifft sich in dieser Phase das gesamte Kardinalskollegium täglich zu Versammlungen, es beginnt das sogenannte Vorkonklave. Neben praktischen Entscheidungen wird über die Lage der Kirche und das Profil des künftigen Papstes gesprochen. Am Ende entscheiden die Kardinäle, wann das eigentliche Konklave beginnen soll. Dies ist spätestens drei Wochen nach dem Tod der Fall.
    Nach einer Messe im Petersdom ziehen dann jene Kardinäle, die noch unter 80 Jahre alt sind, zur Wahl eines neuen Petrus-Nachfolgers in die Sixtinische Kapelle. Von derzeit 135 Wahlberechtigten kommen 53 aus Europa, davon 16 aus Italien. Asien stellt 23 Wähler, Lateinamerika 21, Afrika 18, Nordamerika 16 und Ozeanien 4.
    Kaum eine andere Wahl ist so detailliert geregelt wie die eines Papstes. Der ranghöchste Kardinalbischof unter 80 Jahren, Pietro Parolin, leitet das Konklave. Zur Abgabe ihrer Stimme treten die Kardinäle einzeln vor den Altar, leisten einen Eid und legen den Zettel mit einem Namen in die Urne. Zum Papst gewählt ist, wer mehr als zwei Drittel der Wählerstimmen auf sich vereinigt.
    Die Stimmzettel werden nach den Wahlgängen bis zu zwei Mal täglich verbrannt. Dabei wird mittels Chemikalien schwarzer oder weißer Rauch als Signal für die Öffentlichkeit erzeugt. Schwarz, solange kein Papst gewählt wurde - weiß, wenn die Wahl erfolgreich war.

    Papst im Alter von 88 Jahren gestorben

    Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche war am Montagmorgen im Alter von 88 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls und Herzversagens gestorben. Politische und religiöse Anführer aus aller Welt bekundeten ihre Anteilnahme; zu einem ersten öffentlichen Gebet kamen am Abend tausende Gläubige auf dem Petersplatz zusammen.

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    Diese Nachricht wurde am 22.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.