Streit um Wahlausgang
Venezuelas Staatsanwaltschaft lädt Oppositionskandidat González Urrutia zur Vernehmung vor

In Venezuela hat die Staatsanwaltschaft den oppositionellen Präsidentschaftskandidaten González Urrutia zum Verhör vorgeladen.

    González Urrutia steht an einer Urne in einem Gebäude und wirft seinen Stimmzettel ein. An einem Tisch sitzen Wahlhelfer. Am rechten Bildrand viele Journalisten mit Handys und Kameras.
    Gonzalez Urrutia in Caracas bei der Stimmabgabe zur Präsidentenwahl im Juli. (Jeampier Arguinzones / dpa / Jeampier Arguinzones)
    Er müsse am Montag früh zur Vernehmung erscheinen, teilte die Behörde in der Hauptstadt Caracas mit. Hintergrund ist ein Ermittlungsverfahren, weil die Opposition Ergebnisse der venezolanischen Präsidentenwahl Ende Juni veröffentlicht hatte, die von der offiziellen Darstellung abwichen. Damit wollte die Opposition belegen, dass ihr Kandidat und nicht Amtsinhaber Maduro die Wahl gewonnen hatte. Ihre Anführerin Machado, die zur Wahl nicht zugelassen war, rief für kommenden Mittwoch zu neuen Protestkundgebungen auf.
    Die regierungstreue Wahlkommission hatte Maduro zum Sieger erklärt, hat bislang aber keine offiziellen Zahlen veröffentlicht. Am vergangenen Donnerstag hatte das ebenfalls regierungstreue Oberste Gericht des Landes die Wiederwahl Maduros bestätigt. Bei Protesten nach der Wahl waren nach offiziellen Angaben 25 Menschen getötet und fast 200 weitere verletzt worden; es gab mehr als 2.400 Festnahmen. Unter anderem die EU, die USA und mehrere südamerikanische Staaten erkennen den Sieg des autokratisch regierenden Maduro nicht an, wie schon nach der Wahl 2018. Dies hat aber bislang nicht zum Sturz Maduros geführt.
    Diese Nachricht wurde am 25.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.