Deutschlandfunk Foyer 17 Uhr - Kulturgespräch
"Zwischen Selbstbild und Außensicht: Jüdisches Leben heute"
Gäste: Micha Brumlik, Mirjam Wentzel, Michael Wolffsohn und Natalia Verzhbovska
Moderation: Christiane Florin
Deutschlandfunk Foyer 18 Uhr - Lecture I
Schofar oder Klarinette? Jüdische Identität in der Musik
Referent: Prof. Dr. Jascha Nemtsov
Seit Richard Wagners Schrift "Das Judentum in der Musik" mangelt es nicht an Versuchen, jüdische Musik auf einen gemeinsamen biologischen, soziologischen oder ästhetischen Nenner zu bringen. Noch 1957 formulierte der Musikethnologe Kurt Sachs: "Jewish music is that music which is made by Jews, for Jews, as Jews." Eine solche Vereinfachung greift deutlich zu kurz. Denn kaum eine andere Kultur verbindet in ihrer mehrtausendjährigen Geschichte so viel Offenheit gegenüber anderen Kulturen und Neigung zur Innovation – mit erstaunlicher Kontinuität. Die Vielfältigkeit des Judentums als Religion, Kultur und ethnische Gemeinschaft spiegelt sich in vielen verschiedenen Erscheinungsformen der jüdischen Identität in der Musik.
Deutschlandfunk Kammermusiksaal 20 Uhr - Konzert
FANNY MENDELSSOHN (1805–47): Streichquartett Es-Dur
Sonar Quartett:
Susanne Zapf, Violine
Wojciech Garbowski, Violine
Nikolaus Schlierf, Viola
Cosima Gerhardt, Violoncello
Susanne Zapf, Violine
Wojciech Garbowski, Violine
Nikolaus Schlierf, Viola
Cosima Gerhardt, Violoncello
Im Deutschlandfunk Kammermusiksaal eröffnet Fanny Mendelssohns Quartett (1834) einen speziellen Blickwinkel, der spätere Streichquartette von Brigitte Schiffer (1930) bis Myriam Marbe (1980er) und Chaya Czernowin (2014) einschließt. Das Forum 2016 will auf diese Weise eine weibliche Tradition des Komponierens im europäischen Judentum beleuchten. Aufgespannt wird zugleich ein historischer Denkrahmen – von der Zeit der jüdischen Emanzipation Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur künstlerischen Bewältigung von Auschwitz heute in der globalisierten Welt.
Deutschlandfunk Kammermusiksaal 20:30 Uhr - Konzert
MEKOMOT
Der Eröffnungsabend bietet das von der Berliner Komponistin Sarah Nemtsov (*1980) initiierte, von der Kulturstiftung des Bundes geförderte Projekt MEKOMOT, das auf Wiederentdeckung und Verlebendigung jüdischen Lebens gestern und heute abzielt. MEKOMOT (dt.: Orte) wird vergessene, umfunktionierte, auch restaurierte Synagogen in Deutschland mit einem Konzertprojekt bespielen, welches traditionelle religiöse Gesänge und zeitgenössische Kompositionen miteinander verbindet.
Ein Solistenensemble aus Spezialisten Neuer Musik, ein jüdischer Kantor und fünf junge Komponisten (vier Israelis, eine Deutsche) unternehmen gemeinsam Reisen in verschiedene Orte und Städte in mehreren deutschen Bundesländern sowie nach Polen.
Im Deutschlandfunk Kammermusiksaal im April 2016 wird das Projekt aufgezeichnet und produziert; Amir Shpilman erhält einen Kompositions-Auftrag des DLF. Nele Hertling, Vizepräsidenten des Akademie der Künste Berlin-Brandenburg und Schirmherrin von MEKOMOT, eröffnet das Forum 2016 in Köln.
Konzertprogramm:
Bnaya Halperin-Kaddari (*1988)
"El"
"El"
Eres Holz (*1977)
"Kaddisch nach Allen Ginsberg"
"Kaddisch nach Allen Ginsberg"
Amit Gilutz (*1983)
"Galut ve'Shiva"
"Galut ve'Shiva"
Sarah Nemtsov (*1980)
"Ashrei"
"Ashrei"
Zwischen den zeitgenössischen Kompositionen sind liturgische Gesänge des Minchah-Gebets zu hören.
MEKOMOT Ensemble:
Assaf Levitin – Bariton / Kantor
Roy Amotz, Flöte / Schofar
Antje Thierbach, Oboe / Schofar
Damir Bacikin, Trompete / Schofar
Susanne Kabalan, Harfe
Michael Weilacher, Schlagwerk
Seth F Josel, Gitarre / E-Gitarre
Assaf Levitin – Bariton / Kantor
Roy Amotz, Flöte / Schofar
Antje Thierbach, Oboe / Schofar
Damir Bacikin, Trompete / Schofar
Susanne Kabalan, Harfe
Michael Weilacher, Schlagwerk
Seth F Josel, Gitarre / E-Gitarre
Dirigent: Amir Shpilman