Schifffahrt
Verband: Deutsche Reedereien erhalten Droh-Emails von Huthi-Rebellen

Mehrere deutsche Reedereien haben nach eigenen Angaben in den vergangenen Monaten "Droh-E-Mails" der pro-iranischen Huthi-Miliz aus dem Jemen erhalten. Das teilte der Verband Deutscher Reeder (VDR) aus Hamburg mit. Er sprach von einem gezielten Versuch der Einschüchterung. Man nehme die Bedrohungen sehr ernst und stehe in ständigem Austausch mit den Sicherheitsbehörden.

    Huthi-Rebellenkämpfer halten ihre Waffen in die Luft
    Huthi-Rebellen schickten Drohmails an deutsche Reederein (Archivbild). (picture alliance / dpa / Hani Al-Ansi)
    Die Drohungen richten sich der Mitteilung zufolge gegen Schiffe, die israelische Häfen, das Rote Meer, die Meeresstraße Bab al-Mandab, den Golf von Aden, das Arabische Meer und den Indischen Ozean passieren oder anlaufen. Das Risiko für die Schifffahrt in der Region bleibe hoch, hieß es.
    "Die Huthi-Rebellen verfügen offensichtlich über gut recherchierte E-Mail-Adressen, da die Drohungen auch an individualisierte Kontakte versendet wurden", erklärte die VDR-Geschäftsleitung. Wie viele Droh-Mails deutsche Reeder erhalten haben, ist nicht bekannt.

    Deutsche Schiffe umfahren Rotes Meer

    Seit Monaten greifen die Huthis aus dem Jemen heraus immer wieder Handelsschiffe im Roten Meer an. Mittlerweile umfahren deswegen die meisten großen Reedereien das Gebiet. So auch die Mitglieder des VDR. "Selbst unabhängig von ihrem Standort werden Schiffe mit vermeintlichen Verbindungen zu Israel jedoch als potenzielle Angriffsziele betrachtet", betonte der Verband.
    Die Huthi-Miliz ist wie die libanesische Hisbollah mit dem Iran verbündet. Sie will mit den Angriffen auf Handelsschiffen nach eigenen Angaben ein Ende des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen erzwingen.
    Diese Nachricht wurde am 18.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.