Nach dem ausgebliebenen Medaillenerfolg bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang hatten sich Sportdirektor Robert Bartko und Cheftrainer Jan van Veen vom Verband verabschiedet. Beide Posten waren lange nicht besetzt. Inzwischen ist Matthias Kulik neuer Sportdirektor. Nach der insgesamt zweiten Nullnummer bei den Olympischen Winterspielen muss der Verband ab kommendem Jahr mit deutlich weniger Fördergeldern rechnen.
Neue Trainingsmethoden
DESG-Präsidentin Stefanie Teeuwen sagte im Dlf-Interview, dass sie dennoch bei den nächsten Olympischen Spielen 2022 in Peking einen Medaillenerfolg anstrebe. "Wir wollen ja wieder Medaillen haben und Ziel ist es, die Zeiten auch wieder zu erreichen." Allerdings mit Einschränkungen: "Von unserer Sicht muss man uns die Zeit geben. Ganz ehrlich. Man hat festgestellt in Sotschi, da sind wir mit der Trainingsmethode nicht erfolgreich gewesen."
Die Trainingsansätze des Duos Jan van Veen und Robert Bartko würden dabei allerdings nicht rigoros geändert, allenfalls modifiziert. Dabei könne man durchaus von einem Umbruch sprechen, da es neue sportliche Anforderungen im Zusammenhang mit der Leitungssportreform gebe.
"Wir werden an Medaillen gemessen"
Die Einstellung innerhalb des Teams müsse sich ändern: "Wir machen einfach Leistungssport - und keinen Hobbysport oder Breitensport." Für Teeuwen ist im Hinblick auf die Olympischen Spiel in Peking auch ganz klar: Ziel ist es, schon in Peking Medaillen zu bekommen." Deswegen sei der Druck, Medaillen zu gewinnen, auf jeden Fall vorhanden. "Es ist ein Ziel, dass wir wieder zeigen, die Kurve geht hoch."
Die Förderung der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft fallen im nächsten Jahr deutlich geringer aus, was allerdings für Teeuwen die Arbeit im Verband nicht signifikant einschränken werde.
Potenzialanalyse als Qualitätstool
Die Beantwortung der 151 Fragen vom DOSB im Zusammenhang mit der Potenzialanalyse gestaltete sich für Teeuwen mühsam: "Es war zeitlich und personell schon eine große Herausforderung bei uns im Verband, aber wir haben sie gemeistert." Insgesamt seien bei der Potenzialanalyse die Ansätze vorhanden, ein faires System und ein guter Gradmesser zu sein, um die Sportarten und ihre Fördermöglichkeiten gut zu analysieren. "Man muss nur manche Modifikationen machen, man muss es nochmal überarbeiten."
Für Teeuwen würden bislang gewonnene Medaillen zu schwer gewichtet, denn es gebe große Unterschiede darin, wie viele Medaillen man als Verband überhaupt gewinnen könne. Das sei nicht gerecht.
Grundsätzlich stellt die Potenzialanalyse für Teeuwen die Potenzialanalyse ein Qualitätstool dar, mit dem man das sportliche Potenzial des Verbands gut reflektieren könne.
Grundsätzlich stellt die Potenzialanalyse für Teeuwen die Potenzialanalyse ein Qualitätstool dar, mit dem man das sportliche Potenzial des Verbands gut reflektieren könne.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.