Der Vorfall in Clichy-sous-Bois ist der Zündfunke für Unruhen, wie sie Frankreich nie zuvor erlebt hat: In rund 300 Banlieues brennen Autos, Schulen und andere staatliche Einrichtungen - mehr als 3.800 Angriffe auf Polizei und Feuerwehr verzeichnet die offizielle Statistik. Jugendliche lassen ihrem Frust und ihrer Wut freien Lauf. Premierminister Dominique de Villepin ruft den Notstand aus. Die Regierung erklärt aber auch, sie habe die Botschaft verstanden und stellt einen "Marshall-Plan" für die lange vernachlässigten Vorstädte in Aussicht.
Zehn Jahre später fällt die Bilanz dieser Hilfe gemischt aus. Rein äußerlich haben sich viele Banlieues gewandelt: Riesige Hochhäuser wurden gesprengt und durch freundliche kleine Wohneinheiten ersetzt. Aber die Armut ist geblieben, die Kluft zu den Stadtzentren hat sich sogar noch vertieft. Für viele Menschen in den Banlieues ist die Zukunft heute mehr denn je verbaut.
Manuskripte zum Download und Nachlesen: