Die Demokratische Republik Kongo ist reich an Gold, Zinn und auch an Coltan, ein seltenes Mineral, das in Smartphones und Spielekonsolen verwendet wird. Insbesondere im Osten Kongos ist die Metallförderung der wichtigste Wirtschaftszweig, zugleich aber auch eine Finanzquelle für Kriegsparteien. Peter Eigen von der Rohstoff- Transparenz-Initiative EITI.
"Da ist es leider so, dass die Menschen in ziemlich gefährlichen und unmenschlichen Umständen arbeiten müssen, um informell mit Schaufeln und Sieben und bloßen Händen zum Teil dieses Metall aus Löchern zu holen. Und dann werden sie noch von den Militärs ausgebeutet."
Der Geologe Frank Melcher will, dass sich daran etwas ändert.
"Hier, das sind Coltan-Körner aus dem Kongo. Die werden eingebettet und anpoliert, dass das eine ganz ebene Oberfläche kriegt."
In den Labors an der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover nutzt er verschiedene aufwändige Messverfahren, um die Herkunft einer Gesteinsprobe zu bestimmen. Mit dem so genannten "geochemischen Fingerabdruck" kann er nachprüfen, ob eine Lieferung tatsächlich aus einer bestimmten Mine stammt. Darüber hinaus bemühen sich die Geologen aus Hannover auch um so genannte "zertifizierte Handelsketten". Ein System aus Melde- und Prüfverfahren, das einem Käufer die Sicherheit geben soll, dass er tatsächlich sauberes Material erwirbt. Er soll genau wissen wo in Ruanda, im Kongo oder in Australien das Erz herkommt und unter welchen Arbeitsbedingungen es gefördert wurde. Das Ziel insgesamt: ein Gütesiegel für metallische Rohstoffe, ähnlich wie beim Fairen Handel in der Lebensmittelbranche. Peter Eigen:
"Jeder behauptet von sich, dass er nur mit legitimem Material handelt, und dabei ist es ganz klar, von den Statistiken, dass sowohl in Ruanda, Uganda und Burundi als auch in Tansania mit geschmuggeltem Material gehandelt wird."
In Ruanda haben die deutschen Geologen ihr Verfahren erfolgreich etablieren können: Sie haben bereits zwei Minen dort zertifiziert, weitere werden folgen. Im Osten Kongos ist die Entwicklung noch nicht so weit: Die Regierung in der Hauptstadt Kinshasa hatte in den vergangenen fünf Monaten den Bergbau komplett verboten. Nun ist dieses Verbot wieder aufgehoben worden. Wie es weiter geht, ist unklar. Dafür gibt es in anderen Bereichen positive Entwicklungen: die internationale Transparenzinitiative EITI, die "Extractive Industries Transparency Initiative", kommt gut voran: In immer mehr Ländern bilden sich Zusammenschlüsse aus Firmen, Regierungen und Zivilgesellschaft, die Einnahmen und Geldflüsse im Rohstoffsektor öffentlich machen. Liberia, Ghana, die Zentralafrikanische Republik, Niger und Nigeria haben das EITI-Prüfverfahren bereits erfolgreich durchlaufen. Bright Okogu, Generaldirektor der nigerianischen Haushaltsbehörde.
"Jetzt wo wir die Zahlungen an die Regierungen veröffentlichen, müssen wir verfolgen, wie dieses Geld im Kampf gegen die Armut eingesetzt wird - in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Infrastruktur. Und dann werden wir tatsächliche Entwicklung sehen."
Weitere Fortschritte bringt jetzt auch ein neues Gesetz aus den Vereinigten Staaten: Alle an der US-Börse notierten Unternehmen werden verpflichtet, Zahlungen an ausländische Regierungen offen zu legen. Außerdem müssen jetzt Firmen wie Apple, Intel oder Motorola den Nachweis erbringen, dass die Rohstoffe, die sie verarbeiten, nicht aus Konflikt-Regionen kommen. Der Druck, etwas zu verändern wächst also. In Ruanda bemühen sich jetzt die Minenbetreiber und Händler um eine einfache Kennzeichnung von Erz-Lieferungen als "konfliktfrei". Diese ist längst nicht so anspruchsvoll und auch nicht so verlässlich wie die Zertifizierungen der deutschen Geologen. Aber sie ist ein erster Schritt.
"Da ist es leider so, dass die Menschen in ziemlich gefährlichen und unmenschlichen Umständen arbeiten müssen, um informell mit Schaufeln und Sieben und bloßen Händen zum Teil dieses Metall aus Löchern zu holen. Und dann werden sie noch von den Militärs ausgebeutet."
Der Geologe Frank Melcher will, dass sich daran etwas ändert.
"Hier, das sind Coltan-Körner aus dem Kongo. Die werden eingebettet und anpoliert, dass das eine ganz ebene Oberfläche kriegt."
In den Labors an der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover nutzt er verschiedene aufwändige Messverfahren, um die Herkunft einer Gesteinsprobe zu bestimmen. Mit dem so genannten "geochemischen Fingerabdruck" kann er nachprüfen, ob eine Lieferung tatsächlich aus einer bestimmten Mine stammt. Darüber hinaus bemühen sich die Geologen aus Hannover auch um so genannte "zertifizierte Handelsketten". Ein System aus Melde- und Prüfverfahren, das einem Käufer die Sicherheit geben soll, dass er tatsächlich sauberes Material erwirbt. Er soll genau wissen wo in Ruanda, im Kongo oder in Australien das Erz herkommt und unter welchen Arbeitsbedingungen es gefördert wurde. Das Ziel insgesamt: ein Gütesiegel für metallische Rohstoffe, ähnlich wie beim Fairen Handel in der Lebensmittelbranche. Peter Eigen:
"Jeder behauptet von sich, dass er nur mit legitimem Material handelt, und dabei ist es ganz klar, von den Statistiken, dass sowohl in Ruanda, Uganda und Burundi als auch in Tansania mit geschmuggeltem Material gehandelt wird."
In Ruanda haben die deutschen Geologen ihr Verfahren erfolgreich etablieren können: Sie haben bereits zwei Minen dort zertifiziert, weitere werden folgen. Im Osten Kongos ist die Entwicklung noch nicht so weit: Die Regierung in der Hauptstadt Kinshasa hatte in den vergangenen fünf Monaten den Bergbau komplett verboten. Nun ist dieses Verbot wieder aufgehoben worden. Wie es weiter geht, ist unklar. Dafür gibt es in anderen Bereichen positive Entwicklungen: die internationale Transparenzinitiative EITI, die "Extractive Industries Transparency Initiative", kommt gut voran: In immer mehr Ländern bilden sich Zusammenschlüsse aus Firmen, Regierungen und Zivilgesellschaft, die Einnahmen und Geldflüsse im Rohstoffsektor öffentlich machen. Liberia, Ghana, die Zentralafrikanische Republik, Niger und Nigeria haben das EITI-Prüfverfahren bereits erfolgreich durchlaufen. Bright Okogu, Generaldirektor der nigerianischen Haushaltsbehörde.
"Jetzt wo wir die Zahlungen an die Regierungen veröffentlichen, müssen wir verfolgen, wie dieses Geld im Kampf gegen die Armut eingesetzt wird - in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Infrastruktur. Und dann werden wir tatsächliche Entwicklung sehen."
Weitere Fortschritte bringt jetzt auch ein neues Gesetz aus den Vereinigten Staaten: Alle an der US-Börse notierten Unternehmen werden verpflichtet, Zahlungen an ausländische Regierungen offen zu legen. Außerdem müssen jetzt Firmen wie Apple, Intel oder Motorola den Nachweis erbringen, dass die Rohstoffe, die sie verarbeiten, nicht aus Konflikt-Regionen kommen. Der Druck, etwas zu verändern wächst also. In Ruanda bemühen sich jetzt die Minenbetreiber und Händler um eine einfache Kennzeichnung von Erz-Lieferungen als "konfliktfrei". Diese ist längst nicht so anspruchsvoll und auch nicht so verlässlich wie die Zertifizierungen der deutschen Geologen. Aber sie ist ein erster Schritt.