Keine Großveranstaltungen bis Ende August - viele Veranstalter bangen in diesen Tagen um ihre Existenz, weil Konzerte und Festivals nicht mehr stattfinden können.
Verschärft wird ihre Lage noch, weil Menschen, die Karten für bereits ausgefallene Veranstaltungen erworben haben, ihr Geld zurück verlangen bislang noch zurückverlangen können. Hier plant die Große Koalition mite einer "Gutschein-Lösung" Abhilfe zu schaffen.
Dennoch bleiben vielen Veranstaltern ein großes finanzielles Loch - und viele offene Fragen. Was bedeutet das für Musikerinnen und Musiker, die ja ihr Geld hauptsächlich mit Konzerten verdienen - aber auch für Booker, Technikerinnen oder Roadies?
Live-Entertainment für die meisten Küstler Haupteinnahmequelle
Hubert Wandjo ist Business-Direktor der Popakademie Baden-Würtemberg, dort Fachbereichsleiter Musik- und Kreativwirtschaft, und kennt die Branche.
Das Veranstaltungsverbot treffe an erster Stelle Künstlerinnen und Künstler sehr hart, sagte Wandjo im Deutschlandfunk. Künstlerische Formen würden zwar ins Internet wandern - jedoch sei das Live-Entertainment für die meisten die Haupteinnahmequelle. Viele würden sich daher mit Blick in die Zukunft große Sorgen machen.
An der Popakademie versuche man Künstlerinnen und Künstlern Hilfestellung zu geben, um in Anbetracht der verschiedenen Hilfsangebote von Bund und Ländern möglichst schnell an Überbrückungsgelder zu kommen.
Situation für viele "existenzbedrohend"
Die geplante Gutschein-Lösung der Großen Koalition etwa "mildert vieles ab", so Wandjo, etwa, dass es zu einem "Liquiditätsabfluss" komme, wenn Veranstalter die Eintrittspreise zurückerstatten müssten - denn oft seien schon im Vorraus Kosten angefallen. Eine solche Situation wäre für viele unmittelbar existenzbedrohend, schätzt Wandjo.
Doch eine Gutschein-Lösung allein werde die Kosten nicht abdecken. Es brauche zusätzliche Hilfsangebote - die es auf vielen unterschiedlichsten Ebenen bereits gebe. Als Positivbeispiele nannte Wanjo Bundesländer wie Berlin oder Baden-Württemberg.