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Verbotene Vereinigung
Spielen Islamisten in Hamburger Fußballclub?

Der Hamburger Verfassungsschutz warnt vor einem Fußballverein, der offenbar von Islamisten gegründet worden ist. Die Hintermänner des Clubs sind demnach einer verbotenen islamistischen Vereinigung zuzurechnen. Dem Verein droht nun der Ausschluss aus dem Hamburger Fußball-Verband.

Von Stefan Schölermann |
Nahaufnahme des Rasens auf einem Fußballplatz.
Sowohl im Vorstand als auch in der Mannschaft des Vereins Adil e.V. sind nach Erkenntnissen des Hamburger Landesamtes für Verfassungsschutz Islamisten aktiv. (imago stock&people)
Der Club hört auf den Namen Adil e.V., ist beheimatet im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg und spielt mit seiner Herrenmannschaft in der Kreisklasse B1 des Fußballverbandes in der Hansestadt. Was bisher niemand wusste: Sowohl im Vereinsvorstand als auch in der Mannschaft sind nach Erkenntnissen des Hamburger Landesamtes für Verfassungsschutz Islamisten aktiv. Sie seien mehrheitlich einer islamistischen und als gewaltbereit geltenden Organisation zuzurechnen. Sie hört auf den Namen "Hizb ut-Tahrir" (HuT), zu Deutsch "Partei der Befreiung" und ist seit 2003 in der Bundesrepublik verboten. Trotz des Verbots zählt der Hamburger Verfassungsschutz in der Hansestadt rund 220 Personen, die der Vereinigung zuzurechnen seien.
Bisher keine Stellungnahme
Gründung und Betrieb des Fußballclubs seinen der Versuch, mit einer harmlosen Tarnung Mitglieder für eine verfassungsfeindliche und extremistische Organisation zu gewinnen und für deren Akzeptanz in der muslimischen Community zu werben, warnt der Nachrichtendienst. Bisher gebe es bei dem Fußballclub im Stadtteil Wilhelmsburg lediglich eine Herrenmannschaft - von Kinder- oder Jugendteams sei nichts bekannt. Für eine Stellungnahme war der Verein bisher nicht zu erreichen.