Die Wirtschafts- und Finanzkrise spielt hier auf dem 6. Deutschen Insolvenzrechtstag natürlich schon die Hauptrolle. Aber im Mittelpunkt stehen nicht zu sehr die Verbraucher, sondern Bankenrettungskonzepte, juristische Feinheiten also, die bei einer möglichen Pleite eines Bankhauses zu beachten sind. Der Verbraucher in der Finanzkrise ist eher ein Nebenthema, denn derzeit spiegeln sich die Auswirkungen der Krise auf die Verbraucher noch nicht so richtig wieder. Das zumindest ist die Einschätzung von Kai Henning, er ist Rechtsanwalt und Schuldnerberater in Dortmund und Mitglied im Deutschen Anwaltsverein.
"Es ist noch nicht so, dass derzeit die Verbraucher massenhaft in die Schuldnerberatungsstellen strömen, dort um Aufnahme ihres Verfahrens oder die Möglichkeit eines Antrages bitten. Es ist eher so eine Art fernes Gewitter, was man schon hört, aber es ist noch nicht da."
Aber: Es mehren sich doch die Hinweise, dass die Verschuldung der privaten Haushalte durch die Wirtschaftskrise zunehmen könnte. Das machen die Experten beispielsweise an den gegenwärtig steigenden Anträgen auf Kurzarbeit in Unternehmen fest. Das bedeutet ja ganz konkret Einkommenseinbußen für die Arbeitnehmer. Man rechnet zudem künftig auch mit einer höheren Arbeitslosenquote, ganz generell. Und zu den Hinweisen, dass sich die Situation in den privaten Haushalten verschlechtern könnte, gehören auch Beobachtungen hinsichtlich der alltäglichen Geschäftspraxis in den Banken.
"Bankexperten berichten inzwischen davon, dass es bei Dispositionskreditlinien, die ja jeder hat, Veränderungen gibt. Häufig ist es ja so, dass man diesen über das Jahr hinweg aufbaut – man fährt beispielsweise im Sommer in den Urlaub, benötigt dafür einen Dispo-Kredit –, gleicht diesen aber im Dezember, durch das ausgezahlte Weihnachtsgeld, wieder aus. Doch das ist in diesem Jahr auffällig oft nicht geschehen. Das heißt, viele Haushalte leben am Limit und haben offensichtlich auch nicht die Möglichkeit gehabt, dieses Limit auszugleichen."
Das alles seien also deutliche Alarmzeichen, die sich mit Fortschreiten der Krise wohl verschärfen würden. Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, kurz: Schufa, geht ja ohnehin davon aus, dass knapp drei Millionen Haushalte in Deutschland überschuldet seien. Und deren Anteil lag 2007 beispielsweise bei 7,3 aller Privathaushalte in Deutschland. Eine konkrete Forderung auf diesem Insolvenzrechtstag betrifft deshalb auch die Beratung von verschuldeten Verbrauchern. Rechtsanwalt Kai Henning.
"Es gibt rund 950 Schuldnerberatungsstellen in Deutschland – mit maximal 2000 Vollzeitstellen. Das ist also kein Angebot, auf welches man jeden Bürger verweisen kann. Es gibt einfach kein flächendeckendes Netz von Schuldnerberatungsstellen in Deutschland. Und das ist der Punkt, an dem die Bundesländer in der Pflicht sind, das Angebot zu verbessern."
Noch also schlägt sich die Wirtschafts- und Finanzmarktkrise nicht konkret in einer deutlichen Zunahme der Insolvenzen privater Haushalte nieder, aber die Alarmzeichen mehren sich. Und professionelle Hilfe für Schuldner sei leider in Deutschland nicht adäquat vorhanden.
"Es ist noch nicht so, dass derzeit die Verbraucher massenhaft in die Schuldnerberatungsstellen strömen, dort um Aufnahme ihres Verfahrens oder die Möglichkeit eines Antrages bitten. Es ist eher so eine Art fernes Gewitter, was man schon hört, aber es ist noch nicht da."
Aber: Es mehren sich doch die Hinweise, dass die Verschuldung der privaten Haushalte durch die Wirtschaftskrise zunehmen könnte. Das machen die Experten beispielsweise an den gegenwärtig steigenden Anträgen auf Kurzarbeit in Unternehmen fest. Das bedeutet ja ganz konkret Einkommenseinbußen für die Arbeitnehmer. Man rechnet zudem künftig auch mit einer höheren Arbeitslosenquote, ganz generell. Und zu den Hinweisen, dass sich die Situation in den privaten Haushalten verschlechtern könnte, gehören auch Beobachtungen hinsichtlich der alltäglichen Geschäftspraxis in den Banken.
"Bankexperten berichten inzwischen davon, dass es bei Dispositionskreditlinien, die ja jeder hat, Veränderungen gibt. Häufig ist es ja so, dass man diesen über das Jahr hinweg aufbaut – man fährt beispielsweise im Sommer in den Urlaub, benötigt dafür einen Dispo-Kredit –, gleicht diesen aber im Dezember, durch das ausgezahlte Weihnachtsgeld, wieder aus. Doch das ist in diesem Jahr auffällig oft nicht geschehen. Das heißt, viele Haushalte leben am Limit und haben offensichtlich auch nicht die Möglichkeit gehabt, dieses Limit auszugleichen."
Das alles seien also deutliche Alarmzeichen, die sich mit Fortschreiten der Krise wohl verschärfen würden. Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, kurz: Schufa, geht ja ohnehin davon aus, dass knapp drei Millionen Haushalte in Deutschland überschuldet seien. Und deren Anteil lag 2007 beispielsweise bei 7,3 aller Privathaushalte in Deutschland. Eine konkrete Forderung auf diesem Insolvenzrechtstag betrifft deshalb auch die Beratung von verschuldeten Verbrauchern. Rechtsanwalt Kai Henning.
"Es gibt rund 950 Schuldnerberatungsstellen in Deutschland – mit maximal 2000 Vollzeitstellen. Das ist also kein Angebot, auf welches man jeden Bürger verweisen kann. Es gibt einfach kein flächendeckendes Netz von Schuldnerberatungsstellen in Deutschland. Und das ist der Punkt, an dem die Bundesländer in der Pflicht sind, das Angebot zu verbessern."
Noch also schlägt sich die Wirtschafts- und Finanzmarktkrise nicht konkret in einer deutlichen Zunahme der Insolvenzen privater Haushalte nieder, aber die Alarmzeichen mehren sich. Und professionelle Hilfe für Schuldner sei leider in Deutschland nicht adäquat vorhanden.