Ostsee-Anrainer der NATO
Verbündete vereinbaren Kooperation bei Seeminen - Marineinspekteur warnt vor russischer Aufrüstung

Deutschland und fünf weitere NATO-Partner aus dem Ostsee-Raum wollen die Zusammenarbeit bei der Beschaffung von Seeminen als Abschreckungswaffe ausbauen. Dazu unterzeichneten Regierungsvertreter in Washington vor dem NATO-Gipfel eine Absichtserklärung mit dem Ziel, die Systeme gemeinsam einzukaufen und einsatzfähig zu halten. 

09.07.2024
    Pistorius und Häkkinen sitzen zusammen mit weiteren Vertretern an einem Tisch und unterzeichnen das Abkommen.
    Der deutsche Verteidigungsminister Pistorius und sein finnischer Amtskollege Häkkänen bei der Unterzeichnung eines Kooperationsabkommens über Seeminen. (Carsten Hoffmann / dpa / Carsten Hoffmann)
    Verteidigungsminister Pistorius sagte, die Kooperation sei ein wirksamer Weg, um einen Aggressor auf See abzuschrecken. Neben Deutschland unterzeichneten Dänemark, Finnland, Norwegen, Polen und Schweden das Abkommen.
    Derweil warnte der Inspekteur der deutschen Marine, Vizeadmiral Kaack, vor einer deutlichen Aufrüstung Russlands im Ostseeraum. Dass die russischen Streitkräfte im maritimen Bereich in der Region geschwächt aus dem Krieg gegen die Ukraine herausgingen, sei ein Trugschluss, zitiert ihn die Nachrichtenagentur Reuters. Russland habe in den vergangenen zehn Jahren deutlich in Kommunikation, Navigation und Angriffskapazitäten investiert, sagte Marineinspekteur Kaack in Rostock. Wörtlich ergänzte er: "Sie sind uns in vielen Bereichen überlegen".
    Russische Forschungsschiffe bewegten sich zudem sehr offen an der kritischen maritimen Infrastruktur in der Ostsee. Die deutsche Marine baue deshalb in Rostock ein Unterwasser-Lagezentrum auf, um möglichen Gefahren entgegenzutreten. In den vergangenen Monaten hatten sich auch andere NATO-Staaten über verstärkte militärische russische Aktivitäten in der Ostsee beschwert.
    Diese Nachricht wurde am 09.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.