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Verdacht auf Autokartell
"Das Schweigekartell der letzten Jahre kommt jetzt raus"

Bei dem mutmaßlichem deutschen Autokartell handle sich um ein "Schwerverbrechen", sagte der Grünen-Europaabgeordnete Michael Cramer im Dlf. Er sei von Anfang an von Absprachen ausgegangen, da kein anderer Autobauer mit dem Finger auf VW gezeigt habe, als deren Abgasmanipulationen bekannt wurden.

Michael Cramer im Gespräch mit Susanne Schrammar |
    Michael Cramer sitzt für die Grünen im Europaparlament und ist dort Mitglied im Verkehrsausschuss
    Michael Cramer sitzt für die Grünen im Europaparlament und ist dort Mitglied im Verkehrsausschuss (Imago/ Ipon)
    Cramer sagte im Dlf, er halte den "Spiegel"-Bericht, nach dem sich Volkswagen, Audi, Porsche, BMW und Daimler seit den 90er-Jahren in geheimen Arbeitskreisen zu Technik, Kosten und Zulieferern abgesprochen haben sollen, für authentisch. Seiner Einschätzung nach wollen Automobilkonzerne nun mit Selbstanzeigen Strafen verhindern.
    Cramer: Durch Absprachen 30 Milliarden Euro Gewinn
    Durch Absprachen seien 30 Milliarden Euro Gewinn entstanden - dass die Autobauer nun nichts davon abgeben wollten, sei "traurige Realität". Den Automobilkonzernen könne es nun so gehen wie den Energieversorgern, die 20 Jahre lang die erneuerbaren Energien ignoriert hätten.
    Die Automobilindustrie habe die innovative Technik zum eigenen Schaden ignoriert und damit Arbeitsplätze zerstört. Er befürworte auch das Eingreifen der EU-Industriekommissarin Elżbieta Bienkowska und deren Forderung, alle manipulierten Fahrzeuge aus dem Verkehr zu ziehen.