Schon eine benutzte Kaffeetasse oder eine Zigarettenkippe liefert Sven Bocklandt genug Material für seine Arbeit. An dem Speichel, der daran klebt, kann er erkennen, ob jemand eher 20 eher 30 oder schon 40 Jahre alt ist. Der Genetiker von der Universität von Kalifornien in Los Angeles schaut sich dazu die Erbsubstanz der Speichelzellen genauer an. Er sucht dort nach speziellen Markern, die er gemeinsam mit seinen Kollegen identifiziert hat.
"Diese genetischen Marker verändern sich abhängig vom Alter. Und das schöne ist, dass wir anhand dieser Marker nicht nur generell sagen können, dass der Besitzer des Speichels jung oder alt ist. Wir sehen einen direkten linearen Zusammenhang und konnten so bei einer Gruppe von Frauen und Männern zwischen 18 und 70 Jahren das Alter anhand von Speichelproben auf fünf Jahre genau bestimmen."
Die genetischen Marker, die den Forschern das Alter eines Menschen verraten, sind sogenannte Methylgruppen auf der DNA. Diese chemischen Anhängsel funktionieren wie genetische Schalter. Sie werden an bestimmte DNA-Bausteine gekoppelt und legen fest, wie aktiv die dahinter liegenden Gene sind. Das Muster dieser Methylierungen verändert sich jedoch im Laufe des Lebens. Bei Untersuchungen an Zwillingspaaren entdeckten die Forscher mehrere Bereiche auf der DNA, die direkt proportional zum Alter der Probanden verändert waren. Dann suchten die Wissenschaftler nach den gleichen Mustern in den Speichelproben einer Vergleichsgruppe.
"Bei allen untersuchten Personen veränderte sich das Methylierungsmuster abhängig vom Alter. Wir haben allerdings bei einzelnen Probanden beobachtet, dass sie in Wirklichkeit älter oder jünger waren, als wir es aufgrund unserer Testergebnisse erwartet haben. Und das bringt eine interessante Frage ins Spiel: Sind diese Menschen auch biologisch gesehen jünger oder älter, als man es von ihrem tatsächlichen Alter her erwarten würde?"
Das würde bedeuten, dass manche Menschen schneller oder langsamer altern, als andere. Anhand der chemischen Veränderungen auf der DNA könnte man in Zukunft vielleicht genaueres über das biologische Alter einer Person herausfinden, hofft Sven Bocklandt. Das tatsächliche Alter unterscheidet sich vom biologischen jedoch nur in Ausnahmefällen. Bei den meisten Speichelproben tippten die Forscher auf die korrekte Anzahl von Lebensjahren ihrer Probanden. Damit eignet sich die Methode trotz einer gewissen Fehlerquote für kriminologische Untersuchungen, meint Sven Bocklandt.
"Mit den bisherigen Untersuchungsmethoden können Kriminologen anhand von Speichelproblen nur sagen, ob der Täter ein Mann oder eine Frau war. Mit unserer Technik lässt sich sagen: Wir suchen nach einem Mann, der um die 18 Jahre alt ist oder nach jemandem, der um die 60 Jahre alt ist. Damit können wir den Verdächtigen genauer eingrenzen."
Bevor der Speicheltest als Beweismittel eingesetzt werden soll, wollen die Forscher ihre Methode noch weiter verfeinern. Sie suchen nun nach weiteren Methylierungsmustern, die sich abhängig vom Alter verändern. Für den Fall, dass sich damit irgendwann einmal Geld verdienen lässt, sind die Wissenschaftler auf der sicheren Seite: Sie haben sich ihren Test patentieren lassen.
"Diese genetischen Marker verändern sich abhängig vom Alter. Und das schöne ist, dass wir anhand dieser Marker nicht nur generell sagen können, dass der Besitzer des Speichels jung oder alt ist. Wir sehen einen direkten linearen Zusammenhang und konnten so bei einer Gruppe von Frauen und Männern zwischen 18 und 70 Jahren das Alter anhand von Speichelproben auf fünf Jahre genau bestimmen."
Die genetischen Marker, die den Forschern das Alter eines Menschen verraten, sind sogenannte Methylgruppen auf der DNA. Diese chemischen Anhängsel funktionieren wie genetische Schalter. Sie werden an bestimmte DNA-Bausteine gekoppelt und legen fest, wie aktiv die dahinter liegenden Gene sind. Das Muster dieser Methylierungen verändert sich jedoch im Laufe des Lebens. Bei Untersuchungen an Zwillingspaaren entdeckten die Forscher mehrere Bereiche auf der DNA, die direkt proportional zum Alter der Probanden verändert waren. Dann suchten die Wissenschaftler nach den gleichen Mustern in den Speichelproben einer Vergleichsgruppe.
"Bei allen untersuchten Personen veränderte sich das Methylierungsmuster abhängig vom Alter. Wir haben allerdings bei einzelnen Probanden beobachtet, dass sie in Wirklichkeit älter oder jünger waren, als wir es aufgrund unserer Testergebnisse erwartet haben. Und das bringt eine interessante Frage ins Spiel: Sind diese Menschen auch biologisch gesehen jünger oder älter, als man es von ihrem tatsächlichen Alter her erwarten würde?"
Das würde bedeuten, dass manche Menschen schneller oder langsamer altern, als andere. Anhand der chemischen Veränderungen auf der DNA könnte man in Zukunft vielleicht genaueres über das biologische Alter einer Person herausfinden, hofft Sven Bocklandt. Das tatsächliche Alter unterscheidet sich vom biologischen jedoch nur in Ausnahmefällen. Bei den meisten Speichelproben tippten die Forscher auf die korrekte Anzahl von Lebensjahren ihrer Probanden. Damit eignet sich die Methode trotz einer gewissen Fehlerquote für kriminologische Untersuchungen, meint Sven Bocklandt.
"Mit den bisherigen Untersuchungsmethoden können Kriminologen anhand von Speichelproblen nur sagen, ob der Täter ein Mann oder eine Frau war. Mit unserer Technik lässt sich sagen: Wir suchen nach einem Mann, der um die 18 Jahre alt ist oder nach jemandem, der um die 60 Jahre alt ist. Damit können wir den Verdächtigen genauer eingrenzen."
Bevor der Speicheltest als Beweismittel eingesetzt werden soll, wollen die Forscher ihre Methode noch weiter verfeinern. Sie suchen nun nach weiteren Methylierungsmustern, die sich abhängig vom Alter verändern. Für den Fall, dass sich damit irgendwann einmal Geld verdienen lässt, sind die Wissenschaftler auf der sicheren Seite: Sie haben sich ihren Test patentieren lassen.