Ameisenlarven haben es gut: Sie brauchen sich um nichts zu kümmern - Arbeiterinnen sorgen für sie. Diese Ammen bringen ihnen Nahrung, schaffen ihre Exkremente fort und sorgen dafür, dass sie es immer schön warm haben. So ist es auch bei den Larven der Green Headed Ant, einer australischen Ameisenart. Die Ammen wiederum bekommen das Futter von Erntearbeiterinnen, die es draußen, außerhalb des Nests sammeln - Arbeitsteilung im Ameisenstaat.
Um herauszufinden, ob die Erntearbeiterinnen anderes Futter ins Nest bringen, je nachdem ob sich dort Larven befinden oder nicht, haben französische und australische Wissenschaftler ihnen zwei Futterquellen angeboten: reinen Zucker einerseits, eiweißhaltiges Futter andererseits. Arbeiterinnen aus Nestern mit Larven brachten Mischkost, ihre Artgenossinnen aus Nestern ohne Larven lediglich Zucker. Audrey Dussutour von der Universität Paul Sabatier in Toulouse fasst die Ergebnisse so zusammen:
"Wir haben gezeigt, dass die Erntearbeiterinnen wissen, welche Tiere im Nest sind und welche Nährstoffe sie für diese heranschaffen müssen. Was wir nicht herausgefunden haben, wie die Erntearbeiterinnen wissen, dass Larven im Nest sind oder welches Futter sie benötigen."
Die Studie biete interessante Aspekte für die Erforschung sozialer Insekten und die Art und Weise, wie sie gemeinschaftlich Entscheidungen träfen, sagt Ameisenexpertin Heike Feldhaar von der Universität Osnabrück.
"Das ist jetzt hier Dussutour und Simpson das erste Mal gelungen zu zeigen, dass die Larven im Prinzip die Arbeiterinnen steuern können, also die Arbeiterinnen bekommen von den Larven offensichtlich Informationen und können dann wesentlich genauer und wesentlich besser auf die Bedürfnisse der Larven abgestimmt Nahrung sammeln."
Das ist erstaunlich, denn gerade einmal zehn Prozent der Arbeiterinnen eines Ameisenstaats rücken für die Ernte aus, und diese Tiere haben keinerlei Kontakt zu den Larven. Zudem brauchen sie ganz andere Nahrung als der Nachwuchs: Die Larven brauchen vor allem Eiweiß, damit sie wachsen können. Die ausgewachsenen Arbeiterinnen hingegen benötigen in erster Linie Energie und fressen fast ausschließlich Kohlenhydrate - also Zucker. Ganz ohne Eiweiß als Quelle für lebenswichtige Aminosäure kommen aber auch die ausgewachsenen Tiere nicht aus. Doch die Erwachsenen können Eiweiß gar nicht verdauen.
Dieses Problem lösen sie mithilfe der Larven. Zuerst kauen die Arbeiterinnen so lange auf der Nahrung herum, bis sie ihr den Zucker komplett entzogen haben, und formen dabei die Reste zu kleinen Bällchen. Diese Bällchen aus hochkonzentriertem Eiweiß geben sie den Larven, sagt Audrey Dussutour:
"Wenn die Arbeiterinnen Aminosäuren bekommen wollen, füttern sie die Larven mit Eiweiß. Die Larven verdauen die Proteine vor und scheiden die Aminosäuren in ihrem Speichel wieder aus. Den fressen die Erwachsenen auf. Im Nest arbeitet die reinste Maschinerie, die der Nahrung den Zucker entzieht und das überschüssige Eiweiß entsorgt. Das ist niemals zuvor gezeigt worden."
Auch bei der Verdauung herrscht im Ameisennest also Arbeitsteilung. Audrey Dussutour bringt die Rolle der Larven auf eine einfache Formel: Sie sind der Magen des Ameisenstaates.
Wie die Kommunikation zwischen den Arbeiterinnen und den Larven genau funktioniert, das wollen die Wissenschaftler um Audrey Dussutour in weiteren Experimenten herausfinden.
Um herauszufinden, ob die Erntearbeiterinnen anderes Futter ins Nest bringen, je nachdem ob sich dort Larven befinden oder nicht, haben französische und australische Wissenschaftler ihnen zwei Futterquellen angeboten: reinen Zucker einerseits, eiweißhaltiges Futter andererseits. Arbeiterinnen aus Nestern mit Larven brachten Mischkost, ihre Artgenossinnen aus Nestern ohne Larven lediglich Zucker. Audrey Dussutour von der Universität Paul Sabatier in Toulouse fasst die Ergebnisse so zusammen:
"Wir haben gezeigt, dass die Erntearbeiterinnen wissen, welche Tiere im Nest sind und welche Nährstoffe sie für diese heranschaffen müssen. Was wir nicht herausgefunden haben, wie die Erntearbeiterinnen wissen, dass Larven im Nest sind oder welches Futter sie benötigen."
Die Studie biete interessante Aspekte für die Erforschung sozialer Insekten und die Art und Weise, wie sie gemeinschaftlich Entscheidungen träfen, sagt Ameisenexpertin Heike Feldhaar von der Universität Osnabrück.
"Das ist jetzt hier Dussutour und Simpson das erste Mal gelungen zu zeigen, dass die Larven im Prinzip die Arbeiterinnen steuern können, also die Arbeiterinnen bekommen von den Larven offensichtlich Informationen und können dann wesentlich genauer und wesentlich besser auf die Bedürfnisse der Larven abgestimmt Nahrung sammeln."
Das ist erstaunlich, denn gerade einmal zehn Prozent der Arbeiterinnen eines Ameisenstaats rücken für die Ernte aus, und diese Tiere haben keinerlei Kontakt zu den Larven. Zudem brauchen sie ganz andere Nahrung als der Nachwuchs: Die Larven brauchen vor allem Eiweiß, damit sie wachsen können. Die ausgewachsenen Arbeiterinnen hingegen benötigen in erster Linie Energie und fressen fast ausschließlich Kohlenhydrate - also Zucker. Ganz ohne Eiweiß als Quelle für lebenswichtige Aminosäure kommen aber auch die ausgewachsenen Tiere nicht aus. Doch die Erwachsenen können Eiweiß gar nicht verdauen.
Dieses Problem lösen sie mithilfe der Larven. Zuerst kauen die Arbeiterinnen so lange auf der Nahrung herum, bis sie ihr den Zucker komplett entzogen haben, und formen dabei die Reste zu kleinen Bällchen. Diese Bällchen aus hochkonzentriertem Eiweiß geben sie den Larven, sagt Audrey Dussutour:
"Wenn die Arbeiterinnen Aminosäuren bekommen wollen, füttern sie die Larven mit Eiweiß. Die Larven verdauen die Proteine vor und scheiden die Aminosäuren in ihrem Speichel wieder aus. Den fressen die Erwachsenen auf. Im Nest arbeitet die reinste Maschinerie, die der Nahrung den Zucker entzieht und das überschüssige Eiweiß entsorgt. Das ist niemals zuvor gezeigt worden."
Auch bei der Verdauung herrscht im Ameisennest also Arbeitsteilung. Audrey Dussutour bringt die Rolle der Larven auf eine einfache Formel: Sie sind der Magen des Ameisenstaates.
Wie die Kommunikation zwischen den Arbeiterinnen und den Larven genau funktioniert, das wollen die Wissenschaftler um Audrey Dussutour in weiteren Experimenten herausfinden.