
Eigentlich sollte der Warnstreik in Hamburg und an zehn weiteren deutschen Flughäfen erst morgen stattfinden. Dann jedoch änderte die Gewerkschaft ihre Strategie. Sonntagfrüh teilte Verdi mit 30 Minuten Vorlauf mit, dass die Arbeitsniederlegungen am Hamburger Flughafen schon heute beginnen würden. Etwa zehn Flüge wurden noch abgefertigt, alle weiteren jedoch gestrichen. 144 Ankünfte und 139 Abflüge waren geplant.
Verdi wollte verhindern, dass der Flughafen Streikbrecher einsetzt
Gewerkschaftssekretär Stubbe äußerte Bedauern für die Passagiere. Man habe dem Flughafenbetreiber jedoch nicht die Möglichkeit geben wollen, Gegenmaßnahmen zu ergreifen und zum Beispiel Streikbrecher einzusetzen. Denn Ziel eines Warnstreiks sei es, dem Unternehmen wirtschaftlich zu schaden und Druck aufzubauen. Stubbe forderte die Arbeitgeber von Bund und Kommunen auf, nach zwei Verhandlungsrunden endlich ein Angebot vorzulegen.
Flughafenbetreiber: "Verdi schadet vor allem den Menschen"
Die Sprecherin des Hamburger Flughafens sagte, man sei entsetzt über das Vorgehen von Verdi. Die Gewerkschaft lege den Flughafen ohne Ankündigungsfrist genau am Anfang der Hamburger Frühjahrsferien lahm. Damit schade Verdi vor allem den Menschen.
Verdi fordert in dem Tarifstreit mit Bund und Kommunen eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber ein monatliches Plus von 350 Euro. Außerdem will sie höhere Zuschläge für Arbeit zu belastenden Zeiten und drei zusätzliche freie Tage erstreiten. Die Arbeitgeber haben die Forderungen als nicht finanzierbar zurückgewiesen. Die dritte Tarifrunde soll vom 14. bis 16. März in Potsdam stattfinden.
Morgen Beeinträchtigungen an vielen deutschen Flughäfen
Der Hamburger Flughafen rechnet damit, dass der Betrieb auch morgen noch beeinträchtigt sein wird. Allen Reisenden werde empfohlen, Kontakt mit ihrer Fluggesellschaft aufzunehmen.
Diese Nachricht wurde am 09.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.