Lola Tambling skatet schon seit Jahren. Um genau zu sein: seit sie acht ist. Die Eltern der 13-Jährigen haben einen Skatepark in Cornwall. Ganz praktisch, um anzufangen.
Was sie am Skateboarden mag? "Rumfahren, Freunde treffen und wenn man einen Trick schafft, das ist das Beste!"
So sein wie Sky Brown
Und solche Tricks kann sie viele. In den Britischen Meisterschaften hat sie den 2. Platz belegt. Lola will Profi werden, das steht für sie fest. Und das Skateboarden jetzt olympisch ist, das findet sie super.
Das gebe viele Menschen großartige Chancen. Der Sport wird professioneller. Und natürlich kennt Lola die Skateboarderin Sky Brown, auch 13 Jahre, die in Tokyo für Großbritannien startet. Die beiden sind schon in Wettbewerben gegeneinander angetreten. Und na klar, Lola will auch bei Olympia dabei sein, in drei Jahren: "Das ist mein großer Traum."
Skateboarden boomt
Skateboarden erlebt in Großbritannien einen regelrechten Boom. Seit Anfang 2000 ist die Zahl der Sportlerinnen und Sportler auf etwa 750.000 gestiegen, im Land gibt es mittlerweile 1500 Skateparks.
Über Jahrzehnte hinweg war Skateboarden eine Randerscheinung, die Sportart der Straße, ausgeübt in den Ecken der Stadt, in denen es meistens nicht so schön ist, dafür aber glatte Flächen vorhanden sind, Beton, Bänke, Geländer. Die Stadt als Spielplatz. Skateboarden als Jugendbewegung.
Schon ein bisschen länger dabei ist Helena Long. Die 29-jährige Skateboarderin und Kuratorin einer Ausstellung über die spezifische Kultur des Sports im Somerset House in London.
"Das ist schon bizarr, für mich knallen hier zwei Welten aufeinander. Mein Interesse in Kunst und das Skaten – obwohl ich hier schon länger arbeite. Es ist besonders, Skateboarden hier im Museum zu thematisieren."
Vom Außenseiter zum professionellen Business
Die Ausstellung zeichnet die Entwicklung nach, die Skateboarden genommen hat. Von einem Sport der Außenseiter und Aussteiger, der Wellenreiter zu einem professionellen Business. Die Macher der Ausstellung haben Fotos zusammengetragen von Skateboardern, die Rampen gebaut haben, entweder irgendwo in der Stadt mit Brettern und einem Eimer Zement oder richtige Bowls im Vorgarten der Eltern.
Es geht um die Verbote, die an so vielen Orten gelten, das Katz- und Maus-Spiel mit der Polizei. Es liegen Skater Magazine aus, Hochglanzhefte aus den 90ern und 2000er Jahren aber auch die selbstkopierten Szene-Hefte aus der Zeit, in der es noch kein Internet gab.
Der Sport ist auch weiblicher geworden über die Jahre, sagt Helena Long. Sie habe mit 13 angefangen. Und damals sei sie in Südost-London das einzige Mädchen gewesen. Das ist heute definitiv anders.