Per Akklamation wird António Guterres am 13. Oktober 2016 zum neunten Generalsekretär der Vereinten Nationen bestimmt. Für sich geworben hat er als Reformer, als der Mann, der die UN durch stürmische Zeiten der Weltpolitik führen kann. Doch ohne eine Reform wäre Guterres selbst wohl nie gewählt worden. Und so gilt sein erster Dank nicht nur dem UN-Sicherheitsrat, der ihn vorgeschlagen, und der UN-Vollversammlung, die ihn gewählt hatte.
"Ich bin auch dankbar für die Transparenz und Offenheit des Auswahlprozesses, und ich danke den vielen kompetenten und engagierten Kandidaten. Dieses Verfahren hat die Glaubwürdigkeit der UN zum eigentlichen Gewinner des heutigen Tages gemacht. Und es macht auch deutlich, dass ich als UN-Generalsekretär allen Staaten gleichermaßen verpflichtet bin und nur eine Agenda verfolgen werde: die der UN-Charta."
"Im Hinterzimmer wäre es ein Kandidat aus Osteuropa geworden"
All process is politics, lautet eine Diplomatenweisheit am East River, wo die UN ihren Hauptsitz haben: Verfahren bestimmen die Politik. Seit Jahrzehnten hatte die UN-Vollversammlung vergeblich versucht, mehr Einfluss auf die Wahl des mächtigen Generalsekretärs zu bekommen. Bis Mogens Lykketoft ein Jahr vor Guterres' Wahl den Vorsitz der Vollversammlung übernahm, in der alle Mitgliedsstaaten mit gleichem Stimmrecht vertreten sind. Der frühere dänische Außenminister wirkt nicht wie ein Revolutionär, sondern still und bescheiden, wenn er auf seinen Coup zurückblickt.
"Es gab auch früher schon gute Generalsekretäre, aber sie wurden in letzter Minute vom Sicherheitsrat ausgesucht. Der Vollversammlung wurde ein Name vorgelegt, den kaum einer kannte, aber es war der einzige Name. Der wurde abgesegnet. Wir haben es dagegen diesmal geschafft, dass sich die Mitgliedsstaaten und auch die weltweite Öffentlichkeit eine Meinung über die Kandidaten bilden konnten. Auch wenn ich dafür vor allem mit dem russischen UN-Botschafter ordentlich ringen musste."
Diesen Ringkampf trug Lykketoft, wie es sich für einen der ranghöchsten UN-Repräsentanten gehört, auf diplomatischem Parkett aus. Er organisierte Anhörungen in der Vollversammlung, die live im Internet übertragen wurden. Und sogar ein TV-Duell. Im Hinterzimmer, da ist der heute 71-Jährige ziemlich sicher, wäre ein Kandidat aus Osteuropa zum Zuge gekommen. So sah es die UN-Arithmetik vor.
"Aber mit diesem neuen Verfahren ist es uns gelungen, dass der beste Mann für den Job gewählt wurde. Und das ist für die UN in diesen schwierigen Zeiten sehr wichtig. Die meisten Diplomaten in New York, mit denen ich danach gesprochen habe, sind sich sicher, dass uns das mit der alten Hinterzimmer-Diplomatie nicht gelungen wäre. Mit einem neuen Verfahren haben wir die Realität verändert, und zwar für immer. Denn diesen Schritt kann man nicht zurücknehmen."
"Aber mit diesem neuen Verfahren ist es uns gelungen, dass der beste Mann für den Job gewählt wurde. Und das ist für die UN in diesen schwierigen Zeiten sehr wichtig. Die meisten Diplomaten in New York, mit denen ich danach gesprochen habe, sind sich sicher, dass uns das mit der alten Hinterzimmer-Diplomatie nicht gelungen wäre. Mit einem neuen Verfahren haben wir die Realität verändert, und zwar für immer. Denn diesen Schritt kann man nicht zurücknehmen."
Trumps Regierung will hunderte Millionen kürzen
Zu den schwierigen Zeiten, denen sich UN-Generalsekretär António Guterres stellen muss, gehören die USA mit ihrem Präsidenten Donald Trump. Schon im Wahlkampf hatte Trump den Vereinten Nationen vorgeworfen, Probleme zu schaffen anstatt sie zu lösen. Vor einem Monat erneuerte er seine Kritik bei einem Sondergipfel zum Thema UN-Reform, zu dem er selbst eingeladen hatte.
"In den vergangenen Jahren haben die Vereinten Nationen ihr Potential nicht erfüllt, wegen Bürokratie und Missmanagement. Seit 2000 ist der Haushalt um 140 Prozent gewachsen, das Personal hat sich verdoppelt - aber wir sehen keine Ergebnisse, die diese Investitionen rechtfertigen würden."
Die UN, so Trump, sollten sich wieder mehr um die Menschen und weniger um Bürokratie kümmern. Vor allem aber wollen die USA weniger zahlen. Trumps Regierung hat Kürzungen von hunderten Millionen Dollar angekündigt, was die Arbeit der Vereinten Nationen im Kern gefährdet. Am 12. Oktober dieses Jahres haben die USA angekündigt, die UNO-Weltkulturorganisation, UNESCO, zu verlassen. Wenig später erklärte auch Israel seinen Austritt. Die Begründung der US-Regierung: Die UNESCO vertrete immer häufiger anti-israelische Positionen. Außerdem brauche die Organisation eine "grundlegende Reform".
Die UN verändert sich unbemerkt - auch durch Daten
Doch dass die Vereinten Nationen resistent sind gegen Veränderungen, stimmt schon lange nicht mehr. Genauso still und leise, wie der Däne Mogens Lykketoft die Wahl des wichtigsten UN-Repräsentanten und damit die UN als Ganzes verändert hat, erneuert sich die Organisation von Vielen unbemerkt hin zu einer UNO zwei-null.
Nur ein paar Blocks vom UN-Hauptquartier auf der First Avenue entfernt sitzt Robert Kirkpatrick in einem Großraumbüro im 17. Stock eines Midtown-Wolkenkratzers. Die röhrende Klimaanlage ist Jahrzehnte alt, ganz anders als die Technik, mit der Kirkpatrick und seine Kollegen von UN Global Pulse sonst zu tun haben.
"Jahrzehntelang haben wir versucht, UN-Programme auf traditionelle Weise zu planen und auszuwerten. Mit der globalen Finanzkrise haben wir gesehen, dass das nicht mehr reicht in einer Welt, in der alles miteinander vernetzt ist, wo Wandel, globale Schocks und Unruhen sich mit der Geschwindigkeit von Elektronen ausbreiten. Wir müssen Dinge deshalb früher wissen und schneller und klüger handeln."
Die Antwort auf die Probleme der UN liegen für Kirkpatrick in den Daten.
"Wir sehen Daten als eine Ressource, beinahe überall vorhanden und endlos erneuerbar. Aber die daraus zu gewinnenden Vorteile erreichen noch nicht diejenigen, die sie am dringendsten bräuchten. Sowohl die Daten als auch die nötige Expertise liegen in den Händen weniger, sehr reicher Firmen und Personen."
Programme planen auf der Basis von Daten
Seit sieben Jahren arbeitet UN Global Pulse deshalb mit Unternehmen wie Microsoft oder Twitter zusammen. Die Konzerne stellen Daten zur Verfügung, mit denen die Programmierer und Entwickler von UN Global Pulse konkrete Anwendungen füttern. Längst berechnen ihre Programme aus Twitter-Daten die Schwankungen von Lebensmittelpreisen. Auswertungen von Social Media Daten ermöglichen es den UN auch, Hotspots für Impfkampagnen zu bestimmen oder vom Ausbruch ansteckender Krankheiten zu erfahren –in Echtzeit. Und wo es keine Internetdaten gibt, erfinden Kirkpatrick und seine Programmierer eigene Lösungen.
"In einem Land wie Uganda benutzen die Menschen jenseits der Städte kaum das Internet. Aber es gibt trotzdem eine Social Media Plattform, nämlich das Radio. Alleine im Norden Ugandas gibt es mehr als mehr als 200 Stationen. Zehn von unseren Sprachingenieuren haben eine künstliche Intelligenz programmiert, die Diskussionen in ugandischem Englisch und lokalen Sprachen auswertet. Wenn Sie für UNICEF arbeiten, dann würde das Programm Sie etwa alarmieren, wenn die Wörter "Schule" und "Mädchen" im Radio oft zusammen gefallen sind. Und Sie klicken dann einfach auf die einzelnen Ausschnitte, um die Details zu hören und zu wissen, was die Menschen bewegt."
Mit künstlicher Intelligenz und Big Data zum Erfolg
Zu wissen, was die Menschen bewegt, ist entscheidend für den Erfolg von Organisationen wie dem Kinderhilfswerk UNICEF, dem Koordinationsbüro für humanitäre Hilfe oder dem Flüchtlingshilfswerk UNHCR. Sie alle sind Teil der Vereinten Nationen und stehen ebenso unter Modernisierungsdruck wie die politische Abteilung. Auch sie sollen effizienter werden, bürgernäher. Kirkpatrick ist überzeugt, dass Künstliche Intelligenz und Big Data der Weg zum Erfolg sind. Beispiel Flüchtlingskrise: Ein Programm, das automatisch abgesetzte Positionsdaten von Handelsschiffen im Mittelmeer auswertet, kann anhand von Bewegungsmustern warnen, welche Schiffe bald Flüchtlinge an Land bringen werden.
"Die Schiffe schwenken ab, kreisen, werden langsamer und fahren schließlich eine Art Zickzack-Kurs. Das sind die Anzeichen für eine Rettungsoperation. Immer häufiger werden Flüchtlinge im Mittelmeer von Handelsschiffen gerettet, die nicht mit uns in Verbindung stehen. Aber so wissen wir trotzdem frühzeitig, dass wir uns im nächsten Hafen auf ankommende Flüchtlinge vorbereiten müssen."
Arbeiten in Echtzeit ist gerade für die humanitären Organisationen der UN nichts Neues. Apps wie die von Global Pulse ersetzen das Walkie-Talkie, mit dem Helfer sich Jahrzehnte lang verständigt haben. Und doch entsteht hier eine neue Denk- und Arbeitsweise, die das oft kritisierte Schubladendenken ablöst. Im Mittelpunkt steht auf einmal die konkrete Herausforderung. Und nicht immer geht es um Datenauswertung oder neueste Technologien.
Durch Innovation mehr Gras für die Tiere
Über der Backstube einer Großbäckerei unweit des Isartors in München hat das Welternährungsprogramm mit Unterstützung des Bundes und Bayerns seinen Innovation Accelerator– einen Innovationsbeschleuniger - eingerichtet. Erfahrene Entwicklungshelfer und Start-up-erfahrene Gründer wie Nina Schröder arbeiten hier gemeinsam daran, gute Ideen einsatzreif zu machen. So hilft Schröder Flüchtlingen in der Sahara, Futter zur Viehzucht anzubauen - die Idee hatte ein Flüchtling selber.
"Diese Flüchtlinge, muss man wissen, leben seit 40 Jahren dort in einem Flüchtlingscamp, sind abhängig von internationaler Hilfe, von Essenlieferungen. Und die Tiere spielen für sie traditionell eine große Rolle. Aber sie hatten keine Möglichkeit, die Tiere zu füttern. Und jetzt mit Hydroponics bauen wir Gras an mit einer vertikalen Struktur, so dass auf sieben verschiedenen Ebenen dieses Gras angebaut werden kann. Und auch hier haben wir das wieder entwickelt zusammen mit den Flüchtlingen, die eben die Tiere haben. Und in diesem Fall war es so: Wir haben einen existierenden Hightech-Container in die Wüste gebracht und das dann mit den lokalen Familien nachgebaut, um die Kosten zu senken und zu schauen, wie können wir die lokale Expertise wirklich nutzen."
Die von Schröder genutzte Technik für Hydroponics – zu Deutsch Hydrokultur - kommt ohne Erde und mit einem Zehntel des üblichen Wasserbedarfs aus. Nicht nur in der Wüste, auch in Slums wird diese Anbaumethode inzwischen verwendet, weil sie platzsparend in die Höhe gebaut wird. Gemeinsam mit der US-Elite-Uni MIT arbeitet das Team aus München zudem daran, die Anbaumethode laufend zu verbessern.
Innovationsteams werden vorher gecoacht
Es sind Ideen wie diese, die in München beschleunigt werden sollen: Simpel, aber genial und mit großer Durchschlagskraft. Der Österreicher Bernhard Kowatsch leitet den Innovation Accelerator, der mit seinen Sofasitzecken, der bemalbaren Wand und dem gläsernen Dach mehr an ein Start-up als an ein Büro der Vereinten Nationen erinnert. Das gleiche gilt für die Arbeitsweise.
"Der Innovation Accelerator hier fährt einen Ansatz wie in der Privatwirtschaft. Prinzipiell ist es so: Wir suchen uns Innovationsteams, sei es jetzt innerhalb der Organisation oder extern. Wir bringen die dann für einen einwöchigen intensiven Workshop nach München, wo dann die Teams einerseits gecoacht werden und andererseits auch ausgewählt werden für die richtige Unterstützung. Wir können auf Basis der Unterstützung der deutschen Regierung den jeweiligen Innovationsteam 50 bis 100 Tausend Dollar an Finanzierung zur Verfügung stellen. Mitarbeiter des Accelerators können die Teams coachen, aber auch direkt mitarbeiten, und wir stellen auch die Netzwerke her. Das heißt über unsere Teams oder Landesorganisationen des World Food Programm insbesondere."
Die Ideen können prinzipiell von jedem kommen. Im Internet gibt es ein Formular dafür. Oft wenden sich Mitarbeiter an das Münchner Team, die in ihrer täglichen Arbeit eine Lösung für ein Problem gefunden haben, das vielen in der Leitungsebene nicht einmal bekannt ist. So zahlt das Welternährungsprogramm für Bankkarten, mit denen immer mehr Bedürftige ihre Lebensmittelhilfen kaufen, bislang hohe Gebühren.
Die Ideen können prinzipiell von jedem kommen. Im Internet gibt es ein Formular dafür. Oft wenden sich Mitarbeiter an das Münchner Team, die in ihrer täglichen Arbeit eine Lösung für ein Problem gefunden haben, das vielen in der Leitungsebene nicht einmal bekannt ist. So zahlt das Welternährungsprogramm für Bankkarten, mit denen immer mehr Bedürftige ihre Lebensmittelhilfen kaufen, bislang hohe Gebühren.
"Wir haben jetzt als eines der Projekte, die wir aufgenommen haben in den Accelerator, kam einer unserer Kollegen aus der Finanzabteilung, der gesagt hat, warum nutzen wir nicht Blockchain, um diese Gutscheine, die wir nutzen, damit Menschen Essen kaufen können, dass wir die effizienter, sicherer und transparenter machen. In Jordanien, im Azraq-Flüchlingslager, nutzen 10.000 Flüchtlinge die Blockchain, um dort ihr Bankkonto darauf zu haben. Wir können dadurch Bankgebühren sparen, anstatt dass Kosten bei einer Bank anlaufen für 10.000 einzelne Bankkonten, können wir jetzt diese Konten einfach auf der Blockchain speichern. Und die Kosten dafür sind vergleichsweise gering. Wir können fast die gesamten Bankgebühren für diese Transaktionen einsparen."
Durch Start-ups die UN modernisieren
Das Pilotprojekt war so erfolgreich, dass es jetzt auf 100.000 Flüchtlinge ausgewertet wird - finanziert aus den bisher eingesparten Bankgebühren. Kowatsch ist sicher, dass die Blockchain-Technologie – das sichere Verwalten von Daten auf getrennten Servern - auch über die Nothilfe hinaus noch viel Potenzial hat. Zum Skalieren einer Idee, die fliegt, werden über das Startkapital hinaus neue Mittel mobilisiert - falls sie sich nicht, wie die Blockchain, selber finanziert. Viel Zeit gibt Kowatsch den innovativen Ideen nicht: Ein halbes Jahr, dann soll sich eine Idee im Feld bewiesen haben.
"Nur eine Idee zu haben, ist in den meisten Fällen nicht ausreichend. Und wir bieten den Menschen die Möglichkeit: Sie können es mal ausprobieren, umsetzen und Resultate zeigen. Und das ist eine komplett unterschiedliche Diskussion, wenn ich jemandem zeigen kann: Wir haben mal etwas ausprobiert, tatsächlich hilft das, tatsächlich ist das eine Innovation, die Wirkung zeigt, als wenn man auf dem Papier von etwas daher träumt und am Ende ist es eine Glaubensfrage."
Mehr Start-up, weniger grüner Tisch. Auf diese Art und Weise sollen die Vereinten Nationen fit werden für das 21. Jahrhundert. Für einzelne Projekte klingt das machbar. Doch kann sich so auch eine ganze Organisation verändern, in der alle Staaten der Welt ihre Interessen durchdrücken wollen? Ja, glaubt die Professorin Maria Ivanova. An der University of Massachusetts erforscht sie globale Regierungsstrukturen und unterstützt als Botschafterin ein bislang einmaliges Projekt: Einen Preis für denjenigen, der die beste Idee für eine neue UNO präsentiert. Fünf Millionen Dollar hat ein 90-jähriger Ex-Banker aus Schweden dafür ausgelobt. Und das ändert alles, glaubt Ivanova.
"Eine solche Herangehensweise ermutigt die Leute. Wenn wir bisher über globale Regierungsstrukturen gesprochen haben, dann ging es um Verzicht, um eine Welt am Abgrund, um das drohende Ende. Aber wenn man fünf Millionen Dollar angeboten bekommt, um das System zu überdenken, um eine bessere Welt zu gestalten, dann wird man kreativ. Und die Vorschläge werden in allen sechs UN-Sprachen akzeptiert. Ich bin absolut sicher: die Ideen werden uns sprachlos machen."
Ein neuer Sicherheitsrat denkbar
Das Interesse an der UN-Challenge ist jedenfalls riesig: Mehr als 140.000 Bewerber ließen sich bis Ende September registrieren. Der oder die Sieger sollen im Frühjahr bekannt gegeben werden. Und dann?
"Ich bin davon überzeugt, dass die Jury die Vorschläge auswählen wird, die mutig, inspirierend und zugleich pragmatisch sind. Und dann sollen auch Andere von dieser Idee angesteckt werden, andere Philanthropen etwa, die dann sagen: Das ist großartig, in diese Idee will ich investieren."
Ob die UN sich von außen oder doch von innen erneuern, ist heute noch ungewiss. Diplomaten wie Mogens Lykketoft glauben an die langsame, aber dauerhaft verändernde Kraft der Diplomatie, die im Zeitalter von Twitter oft so machtlos scheint. Selbst eine neue Zusammensetzung des Sicherheitsrats, in dem dann auch Deutschland vertreten sein könnte, hält er auf diese stille Weise für erreichbar - ganz ohne Millionen.
"Was durch Verhandlungen geschehen könnte und sollte ist, dass größere Länder im Sicherheitsrat ohne Unterbrechung wiedergewählt werden könnten. Ihre Vetomacht werden die fünf permanenten Mitglieder nicht mit anderen teilen, aber die permanente Präsenz ist vielleicht genauso wichtig. Denn dadurch, dass man immer da ist, bekommt man mehr Erfahrung und mehr Einfluss."
Guterres soll es richten
Unterdessen arbeiten die Erneuerer in New York, München und anderswo bereits an den neuen Strukturen, die den ganzen UN nutzen könnten. Der mit Reformversprechen gestartete UN-Generalsekretär Guterres soll die Entwicklungen mit großer Aufmerksamkeit verfolgen, heißt es. Zum Abschluss des Reformgipfels mit US-Präsident Trump betonte Guterres:
"Wir wissen, dass der Erfolg unserer Reformen nicht in Worten gemessen wird. Sondern in Ergebnissen, die das Leben der Menschen verändern, denen wir dienen - und dem Vertrauen derer, die uns die dafür nötigen und hart erarbeiteten Gelder anvertrauen."
Viele sehen die Vereinten Nationen in ihre größten Krise seit dem zweiten Weltkrieg. Doch vieles spricht dafür, dass eines der am meisten strapazierten Sprichwörter auf sie zutreffen könnte: Dass in der Krise eine Chance liegt. Die Chance auf eine UNO zwei-null.