Die UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung ist eine der sogenannten Rio-Konventionen, die 1992 beim Erdgipfel von Rio de Janeiro beschlossen wurden. Zwei Jahre später wurde sie in Paris verabschiedet. Seitdem haben 192 Staaten das Vertragswerk unterzeichnet, aber im Vergleich zur Klimarahmen- und zur Biodiversitätskonvention fristet die UNCCD eher ein Schattendasein.
Häufig wird sie als Konvention gegen die Ausdehnung der Wüsten verstanden. Tatsächlich ist das Ziel, der rasant fortschreitenden Landverödung Einhalt zu bieten. Diese findet überall auf der Welt statt – von Wüstenbildung spricht man, wenn Trockengebiete mit ihren empfindlichen Böden betroffen sind.
Ursachen sind der Klimawandel, landwirtschaftliche Übernutzung und die Abholzung von Wäldern. Jedes Jahr veröde weltweit ein Prozent der Böden in den Trockengebieten, nennt der Generalsekretär der Konvention, Luc Gnacadja aus Benin, eine alarmierende Zahl. Am stärksten leidet Afrika unter der Wüstenbildung.
"Land ist keine erneuerbare Ressource. Es ist begrenzt. Und während das Land verödet, wächst die Weltbevölkerung. Außerdem ändern sich die Essgewohnheiten, mehr Fleisch wird verzehrt, und die Tierzucht verbraucht mehr Wasser. All das setzt das weltweite System der Lebensmittelproduktion unter Stress. Laut Welternährungsorganisation müssen wir bis 2030 die Herstellung von Lebensmitteln verdoppeln, um alle Menschen satt zu kriegen. Aber unsere Böden verlieren ihre Fruchtbarkeit."
Hunger und Armut sind Folgen der Wüstenbildung. Außerdem treibt diese die Landbevölkerung in die Städte, verursacht soziale und kriegerische Konflikte, schädigt Volkswirtschaften und führt dazu, dass gewaltige Summen für humanitäre und Katastrophenhilfe ausgegeben werden. Bisher fehlen der UN-Konvention verbindliche Indikatoren für das Erkennen und die Bekämpfung der Wüstenbildung. Eines der Ziele der neunten UNCCD-Konferenz in Buenos Aires ist daher, sich auf solche Indikatoren zu einigen. Generalsekretär Luc Gnacadja:
"Sie sind notwendig, um uns Ziele zu stecken. Wie sollen wir die Verödung der Böden stoppen – und wann? Und wann sollen wir damit beginnen, das Land wiederzugewinnen? Wir müssen investieren, um die Böden wieder produktiv zu machen."
Eines der wichtigsten Themen in Buenos Aires: die Wechselwirkung zwischen Wüstenbildung und Klimawandel. Stefan Schmitz, Referatsleiter Ländliche Entwicklung im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit.
"Je mehr Wüste, desto schlechter für das Klima. Je schlechter das Klima, desto starker die Gefahr der Ausbreitung von Wüsten, um es mal wirklich auf eine ganz einfache Formel zu bringen. Auf Kopenhagen schaut jetzt die Welt, weil mittlerweile in den Köpfen angekommen ist, wie dramatisch die Situation ist. Wir sind hier, um das Thema Wüste genauso in die Schlagzeile in der politischen Wahrnehmung zu bringen. Die Konvention ist häufig kritisiert worden, dass sie nicht schlagkräftig genug ist. Deshalb sitzen wir hier zusammen, und deswegen engagiert sich Deutschland sehr stark, weil wir unseren Beitrag leisten wollen, diese Konvention schlagfähiger zu machen."
Auch Generalsekretär Luc Gnacadja will aus der argentinischen ein Signal in die dänische Hauptstadt senden, wo im Dezember der UN-Klimagipfel stattfinden wird.
"Wenn das Land verödet und seine Fruchtbarkeit verliert, wird im Boden gespeichertes CO2 freigesetzt und entweicht in die Atmosphäre. Die Verschlechterung der Bodenqualität schädigt also das Klima. Und der Klimawandel beschert vielen Ländern, die anfällig für Wüstenbildung sind, längere Dürre- oder Regenperioden. Überschwemmungen verursachen Bodenerosion. Es ist ein Teufelskreis, und ihn zu durchbrechen, ist unsere Herausforderung. Im Kampf gegen Klimawandel und Wüstenbildung müssen wir Synergien suchen."
Weitere Themen, über die die Konferenzteilnehmer heute möglicherweise bis in die Nacht hinein verhandeln werden, sind die finanzielle Ausstattung des Sekretariats der UN-Konvention und die Verbesserung der Zusammenarbeit der von Wüstenbildung betroffenen Länder. Generalsekretär Luc Gnacadja beklagte gestern ein zu langsames Verhandlungstempo.
"Wenn die Verhandlungen nicht beschleunigt warden, kommen sie vielleicht nicht zum Abschluss. Ich rufe die Delegationen auf, mutige Entscheidungen zu treffen. Beim Etat ist die Diskussion ziemlich festgefahren. Hier in Buenos Aires soll das erste Budget für den vor zwei Jahren verabschiedeten Zehnjahresplan beschlossen werden. Ich hoffe, den Vertragsstaaten ist klar, was auf dem Spiel steht und was wir erreichen wollen."
Häufig wird sie als Konvention gegen die Ausdehnung der Wüsten verstanden. Tatsächlich ist das Ziel, der rasant fortschreitenden Landverödung Einhalt zu bieten. Diese findet überall auf der Welt statt – von Wüstenbildung spricht man, wenn Trockengebiete mit ihren empfindlichen Böden betroffen sind.
Ursachen sind der Klimawandel, landwirtschaftliche Übernutzung und die Abholzung von Wäldern. Jedes Jahr veröde weltweit ein Prozent der Böden in den Trockengebieten, nennt der Generalsekretär der Konvention, Luc Gnacadja aus Benin, eine alarmierende Zahl. Am stärksten leidet Afrika unter der Wüstenbildung.
"Land ist keine erneuerbare Ressource. Es ist begrenzt. Und während das Land verödet, wächst die Weltbevölkerung. Außerdem ändern sich die Essgewohnheiten, mehr Fleisch wird verzehrt, und die Tierzucht verbraucht mehr Wasser. All das setzt das weltweite System der Lebensmittelproduktion unter Stress. Laut Welternährungsorganisation müssen wir bis 2030 die Herstellung von Lebensmitteln verdoppeln, um alle Menschen satt zu kriegen. Aber unsere Böden verlieren ihre Fruchtbarkeit."
Hunger und Armut sind Folgen der Wüstenbildung. Außerdem treibt diese die Landbevölkerung in die Städte, verursacht soziale und kriegerische Konflikte, schädigt Volkswirtschaften und führt dazu, dass gewaltige Summen für humanitäre und Katastrophenhilfe ausgegeben werden. Bisher fehlen der UN-Konvention verbindliche Indikatoren für das Erkennen und die Bekämpfung der Wüstenbildung. Eines der Ziele der neunten UNCCD-Konferenz in Buenos Aires ist daher, sich auf solche Indikatoren zu einigen. Generalsekretär Luc Gnacadja:
"Sie sind notwendig, um uns Ziele zu stecken. Wie sollen wir die Verödung der Böden stoppen – und wann? Und wann sollen wir damit beginnen, das Land wiederzugewinnen? Wir müssen investieren, um die Böden wieder produktiv zu machen."
Eines der wichtigsten Themen in Buenos Aires: die Wechselwirkung zwischen Wüstenbildung und Klimawandel. Stefan Schmitz, Referatsleiter Ländliche Entwicklung im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit.
"Je mehr Wüste, desto schlechter für das Klima. Je schlechter das Klima, desto starker die Gefahr der Ausbreitung von Wüsten, um es mal wirklich auf eine ganz einfache Formel zu bringen. Auf Kopenhagen schaut jetzt die Welt, weil mittlerweile in den Köpfen angekommen ist, wie dramatisch die Situation ist. Wir sind hier, um das Thema Wüste genauso in die Schlagzeile in der politischen Wahrnehmung zu bringen. Die Konvention ist häufig kritisiert worden, dass sie nicht schlagkräftig genug ist. Deshalb sitzen wir hier zusammen, und deswegen engagiert sich Deutschland sehr stark, weil wir unseren Beitrag leisten wollen, diese Konvention schlagfähiger zu machen."
Auch Generalsekretär Luc Gnacadja will aus der argentinischen ein Signal in die dänische Hauptstadt senden, wo im Dezember der UN-Klimagipfel stattfinden wird.
"Wenn das Land verödet und seine Fruchtbarkeit verliert, wird im Boden gespeichertes CO2 freigesetzt und entweicht in die Atmosphäre. Die Verschlechterung der Bodenqualität schädigt also das Klima. Und der Klimawandel beschert vielen Ländern, die anfällig für Wüstenbildung sind, längere Dürre- oder Regenperioden. Überschwemmungen verursachen Bodenerosion. Es ist ein Teufelskreis, und ihn zu durchbrechen, ist unsere Herausforderung. Im Kampf gegen Klimawandel und Wüstenbildung müssen wir Synergien suchen."
Weitere Themen, über die die Konferenzteilnehmer heute möglicherweise bis in die Nacht hinein verhandeln werden, sind die finanzielle Ausstattung des Sekretariats der UN-Konvention und die Verbesserung der Zusammenarbeit der von Wüstenbildung betroffenen Länder. Generalsekretär Luc Gnacadja beklagte gestern ein zu langsames Verhandlungstempo.
"Wenn die Verhandlungen nicht beschleunigt warden, kommen sie vielleicht nicht zum Abschluss. Ich rufe die Delegationen auf, mutige Entscheidungen zu treffen. Beim Etat ist die Diskussion ziemlich festgefahren. Hier in Buenos Aires soll das erste Budget für den vor zwei Jahren verabschiedeten Zehnjahresplan beschlossen werden. Ich hoffe, den Vertragsstaaten ist klar, was auf dem Spiel steht und was wir erreichen wollen."