Es sei möglich, dass die aktuelle Lage auch bislang gemäßigte Akteure emotionalisiere, polarisiere und radikalisiere. Das Bundesamt geht davon aus, dass Berlin der Schwerpunkt der Proteste sein wird. Auch die Gewerkschaft der Polizei äußerte sich alarmiert. Der Berliner Landessprecher Jendro sagte, man blicke mit großer Sorge auf die kommenden Tage. Die Gewaltbereitschaft der pro-palästinensischen Szene entlade sich wieder verstärkt in Hass und Antisemitismus.
Antisemitismusbeauftragter Klein: Gesellschaft muss sich Antisemitismus entgegenstellen
Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Klein, betonte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, kurz vor dem Jahrestag am 7. Oktober seien die Sicherheitskräfte besonders wachsam. Das sei wichtig und richtig, aber "Polizei und Staat allein können es nicht richten". Hier sei auch die Gesellschaft gefragt, sich Antisemitismus entschlossen entgegenzustellen. "Wir müssen erreichen, dass Bürgerinnen und Bürger genügend sensibilisiert sind, etwa alltägliche Situationen in der Öffentlichkeit, beleidigende Bemerkungen, verächtliche Fotos oder Posts in sozialen Medien gegen Jüdinnen und Juden nicht hinzunehmen, sondern dagegen aktiv zu werden", so Klein.
Am 7. Oktober vergangenen Jahres hatten Terroristen der Hamas mehr als 1.200 Menschen in Israel getötet und einige Hundert Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. In Berlin sind in den nächsten Tagen zahlreiche Demonstrationen und Kundgebungen angekündigt.
Diese Nachricht wurde am 04.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.