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Verhältnis zu Religionen
Pluralität selbstverständlich akzeptieren

Es herrsche eine gewisse Orientierungslosigkeit darüber, welche Rolle Religion in der Gesellschaft spiele, sagte die Politikwissenschaftlerin Ulrike Spohn im Dlf. Man müsse sich wieder darüber verständigen, wie ein Austausch der Religionen möglich sei, ohne dass diese politisch instrumentalisiert würden.

Ulrike Spohn im Gespräch mit Michael Köhler |
    Teilnehmer der Kundgebung "Steh auf! Nie wieder Judenhass!" des Zentralrats der Juden in Deutschland stehen am 14.09.2014 vor dem Brandenburger Tor in Berlin. Zusammen mit der Bundeskanzlerin und dem Bundespräsidenten demonstrieren mehrere tausend Menschen gegen Antisemitismus.
    Die Diskussionen um das Kippatragen und den Kreuzerlass sind nach Ansicht der Politikwissenschaftlerin Ulrike Spohn Zeichen für eine Verunsicherung der Gesellschaft (picture alliance / dpa / Maja Hitij)
    Die Politikwissenschaftlerin betonte, die Symbole wie Kippa oder Kreuz dienten in den aktuellen Debatten als "Platzhalter". Es herrsche der Glauben, dass sie die komplexen Themen sichtbar machten und auf den Punkt bringen würden. Doch das sei ein Trugschluss.
    Spohn erklärte, was auf der Strecke bleibe, sei die Beschäftigung mit ganz konkreten und praktischen Fragen, etwa wie man das Zusammenleben im Alltag friedlich und respektvoll hinbekomme. Die Gesellschaft sei ihrer Meinung nach dafür "gut aufgestellt". Im politischen Bereich sehe man die selbstverständliche Akzeptanz von Pluralität, das müsse auf die Bereiche Kultur und Religion übertragen werden.