Die Grillen fühlen sich wohl im Norden der Region Latium. Der Himmel ist blau. Die Umgebung der mittelalterlichen Stadt Viterbo ist reizvoll.
Hier gibt es viele historische Bauwerke, sanfte Hügel und vor allem: viele Olivenbäume. Das Olivenöl aus der Region gilt als ausgezeichnet: kräftig im Geschmack und mit einer intensiv grünen Farbe.
Der Olivenanbau in Italien hat eine lange Tradition. Doch jetzt hat sich ein Streit entsponnen. Ein Streit zwischen Alt und Neu. Bei dem es nach Ansicht von manchen Experten um nichts Geringeres als die Zukunft der Bäume geht.
Auf dem Gelände der "Universita della Tuscia" stehen Olivenbäume, die der Zukunft standhalten soll. Die Hochschule ist für ihre agrarwissenschaftliche Fakultät bekannt und hat Olivenbäume gezüchtet, die genetisch verändert worden sind. So sollen die Bäume widerstandsfähiger werden. Marco Bressanoni ist Biologe an der Fakultät.
"Die Wissenschaft ist sich darin einig, dass Italien einem Klimawandel ausgesetzt ist. Es wird immer wärmer und auf Sizilien kann man bereits von Verwüstungserscheinungen sprechen. Die Folgen für unsere Nutzpflanzen sind erheblich. Sie werden verstärkt von Insekten befallen und leiden unter den immer höheren Temperaturen. Also ist es nur legitim nach Auswegen zu suchen."
Legitim? In Latium sehen das längst nicht alle so. Experimente mit gentechnisch veränderten Nutzpflanzen sind vor wenigen Wochen durch das Landwirtschaftsministerium verboten worden.
In Viterbo ist nun ein Streit ausgebrochen: Soll man die High-Tech-Olivenbäume vernichten oder nicht? Die Fronten sind verhärtet. Dazu die an der römischen Hochschule forschende Umweltexpertin Claudia Manasse. Sie ist nicht a priori gegen Versuche mit gentechnisch modifizierten Pflanzen:
"Es geht um Kirschen, Kiwis und Oliven bei diesem Experiment. All das soll jetzt plötzlich illegal sein. Die Regionalpolitiker vergessen, dass die Uni in Viterbo 1998 die Erlaubnis zu solchen Forschungen erhielt. Die Gegner dieser Experimente fordern jetzt die sofortige Zerstörung der Pflanzen, die hier angebaut werden"."
Auf der anderen Seite stehen die Kritiker. Das sind vor allem italienische Umweltschutzorganisationen. Sie warnen, dass die gentechnisch veränderten Bäume schon Pflanzen mit ihren Samen befruchtet haben könnten, die mit Gentechnik gar nichts zu tun haben.
Die Situation ist verzwickt. Auf der einen Seite hat Italien einen Ruf zu verlieren. Den Ruf von regionalen Produkten mit einer jahrhundertealten Tradition. Auf der anderen Seite halten die Pflanzen den zunehmenden Belastungen kaum mehr stand. Ob es um die Oliven von Latium geht, Bauern in Süditalien, die zu wenig Wasser zum Bewässern haben oder ein Käfer, der ganze Palmenbestände in ihrer Existenz bedroht.
Gentechnik als Rettung? Viele Verbraucher in Italien sind skeptisch. Nicht nur wegen der Experimente an der Universität in Viterbo, sondern vor allem wegen der zahllosen Lebensmittelskandale, die die Öffentlichkeit erschüttern.
Knoblauch aus China, Tomaten aus der Türkei und Mozzarella aus Rumänen, die als "echt italienisch" verkauft werden und in denen in zahlreichen Fällen Giftrückstände entdeckt werden, sind keine Seltenheit mehr. Hinzu kommen bedenklich Dioxinrückstände in Milchprodukten vor allem aus der süditalienischen Region Kampanien, wo die organisierte Kriminalität hochgiftigen Müll auf Feldern illegal entsorgt.
Ilaria Bonconvento vom italienischen Verbraucherschutzbund:
""Der Verbraucher ist heute in Italien weitaus besser informiert als in der Vergangenheit. Das führt aber dazu, dass er immer vorsichtiger und skeptischer wird. Und das muss er auch sein, angesichts der vielen Lebensmittelskandale. Man sollte also immer genau die Lebensmitteletiketten studieren"
Ob das aber viel nützen wird ziehen viele Konsumenten in Zweifel. Der italienischen Lebensmittelpolizei zufolge liegen bereits gentechnisch veränderte Lebensmittel in italienischen Supermarktregalen, ohne dass diese als solche ausgewiesen werden. Importiert aus dem Ausland.
Hier gibt es viele historische Bauwerke, sanfte Hügel und vor allem: viele Olivenbäume. Das Olivenöl aus der Region gilt als ausgezeichnet: kräftig im Geschmack und mit einer intensiv grünen Farbe.
Der Olivenanbau in Italien hat eine lange Tradition. Doch jetzt hat sich ein Streit entsponnen. Ein Streit zwischen Alt und Neu. Bei dem es nach Ansicht von manchen Experten um nichts Geringeres als die Zukunft der Bäume geht.
Auf dem Gelände der "Universita della Tuscia" stehen Olivenbäume, die der Zukunft standhalten soll. Die Hochschule ist für ihre agrarwissenschaftliche Fakultät bekannt und hat Olivenbäume gezüchtet, die genetisch verändert worden sind. So sollen die Bäume widerstandsfähiger werden. Marco Bressanoni ist Biologe an der Fakultät.
"Die Wissenschaft ist sich darin einig, dass Italien einem Klimawandel ausgesetzt ist. Es wird immer wärmer und auf Sizilien kann man bereits von Verwüstungserscheinungen sprechen. Die Folgen für unsere Nutzpflanzen sind erheblich. Sie werden verstärkt von Insekten befallen und leiden unter den immer höheren Temperaturen. Also ist es nur legitim nach Auswegen zu suchen."
Legitim? In Latium sehen das längst nicht alle so. Experimente mit gentechnisch veränderten Nutzpflanzen sind vor wenigen Wochen durch das Landwirtschaftsministerium verboten worden.
In Viterbo ist nun ein Streit ausgebrochen: Soll man die High-Tech-Olivenbäume vernichten oder nicht? Die Fronten sind verhärtet. Dazu die an der römischen Hochschule forschende Umweltexpertin Claudia Manasse. Sie ist nicht a priori gegen Versuche mit gentechnisch modifizierten Pflanzen:
"Es geht um Kirschen, Kiwis und Oliven bei diesem Experiment. All das soll jetzt plötzlich illegal sein. Die Regionalpolitiker vergessen, dass die Uni in Viterbo 1998 die Erlaubnis zu solchen Forschungen erhielt. Die Gegner dieser Experimente fordern jetzt die sofortige Zerstörung der Pflanzen, die hier angebaut werden"."
Auf der anderen Seite stehen die Kritiker. Das sind vor allem italienische Umweltschutzorganisationen. Sie warnen, dass die gentechnisch veränderten Bäume schon Pflanzen mit ihren Samen befruchtet haben könnten, die mit Gentechnik gar nichts zu tun haben.
Die Situation ist verzwickt. Auf der einen Seite hat Italien einen Ruf zu verlieren. Den Ruf von regionalen Produkten mit einer jahrhundertealten Tradition. Auf der anderen Seite halten die Pflanzen den zunehmenden Belastungen kaum mehr stand. Ob es um die Oliven von Latium geht, Bauern in Süditalien, die zu wenig Wasser zum Bewässern haben oder ein Käfer, der ganze Palmenbestände in ihrer Existenz bedroht.
Gentechnik als Rettung? Viele Verbraucher in Italien sind skeptisch. Nicht nur wegen der Experimente an der Universität in Viterbo, sondern vor allem wegen der zahllosen Lebensmittelskandale, die die Öffentlichkeit erschüttern.
Knoblauch aus China, Tomaten aus der Türkei und Mozzarella aus Rumänen, die als "echt italienisch" verkauft werden und in denen in zahlreichen Fällen Giftrückstände entdeckt werden, sind keine Seltenheit mehr. Hinzu kommen bedenklich Dioxinrückstände in Milchprodukten vor allem aus der süditalienischen Region Kampanien, wo die organisierte Kriminalität hochgiftigen Müll auf Feldern illegal entsorgt.
Ilaria Bonconvento vom italienischen Verbraucherschutzbund:
""Der Verbraucher ist heute in Italien weitaus besser informiert als in der Vergangenheit. Das führt aber dazu, dass er immer vorsichtiger und skeptischer wird. Und das muss er auch sein, angesichts der vielen Lebensmittelskandale. Man sollte also immer genau die Lebensmitteletiketten studieren"
Ob das aber viel nützen wird ziehen viele Konsumenten in Zweifel. Der italienischen Lebensmittelpolizei zufolge liegen bereits gentechnisch veränderte Lebensmittel in italienischen Supermarktregalen, ohne dass diese als solche ausgewiesen werden. Importiert aus dem Ausland.