Luciano Pavarotti interpretiert den Maler Cavaradossi in der berühmten Oper "Tosca" von Puccini. Cavaradossi ist in der römischen Engelsburg inhaftiert und wartet darauf, wegen Hochverrats erschossen zu werden.
Jeder Rombesucher, der die Engelsburg besichtigt, kann sich gut vorstellen, dass die Kellergewölbe dieses ehemaligen Kaisergrabes, von den Päpsten als Gefängnisse genutzt, alles andere als komfortabel waren. Heute sind die Zellen nicht mehr zugänglich. Der Vatikan besitzt kein Gefängnis mehr.
Der vor wenigen Tagen von der vatikanischen Gendarmerie verhaftete Kammerdiener des Papstes, Paolo Gabriele, ist zur Untersuchungshaft in einem Raum in der Nähe der Kaserne der Schweizer Gardisten untergebracht worden. Dass jemand zur Untersuchungshaft im Vatikan festgehalten wird, ist heute eine Seltenheit. In der Regel werden Straftäter aller Art direkt der italienischen Polizei übergeben. Umso aufsehenserregender ist es, wenn nun ein Mitglied aus der allernächsten Umgebung des Papstes im Vatikan in Untersuchungshaft sitzt, denn der Fall Paolo Gabriele wird unter Ausschluss der italienischen Justiz behandelt, erklärt Journalist und Vatikanexperte Sandro Provvisionato:
"Der Vatikan hat immer dem italienischen Staat alles überstellt, was irgendwie mit Kriminalität zu tun hat. Da gibt es ein entsprechendes bilaterales Abkommen. Handelt es sich aber um extrem peinliche Fälle, wie im Fall der Ermordung des Kommandanten der Schweizer Garde und seiner Frau durch einen Gardisten 1998 oder eben jetzt im Fall des Kammerdieners, dann behält man den Fall für sich. Der Fall wird ausschließlich von vatikanischen Richtern verhandelt werden."
Sollten der Kammerdiener von der vatikanischen Justiz für Spionage verurteilt werden, könnte er eine Haftstrafe bis zu 30 Jahren bekommen, abzusitzen allerdings in einem italienischen Gefängnis, da eine Haftstrafe in einem Gefängnis des Vatikans nicht mehr möglich ist.
Allerdings verfügt der Zwergstaat von Papst Benedikt XVI., neben der fotogenen Einheit der Schweizer Garde, auch über eine eigene Gendarmerie.
Diese vatikanischen Sicherheitskräfte zählen weltweit zu den am modernsten ausgestatteten Polizeieinheiten. Chef der "Gendarmeria Vaticana" ist Domenico Giani. Er hat im Moment, auf der Suche nach den möglichen Hintermännern des Kammerdieners, alle Hände voll zu tun, wie er in diesem Fernsehinterview erklärt:
"Bei meiner Arbeit muss ich meine Gefühle außen vor lassen, denn in diesem Moment haben wir keine Zeit, um über unsere Gefühle nachzudenken."
Domenico Giani war Mitglied des italienischen Geheimdienstes SISDE bevor er vor 13 Jahren ins Ausland, in den Vatikan, wechselte. Er organisierte die Gendarmerie nach modernen Vorgaben und wurde 2006 deren Generalinspekteur. In nur sechs Jahren brachte er alle Sicherheitseinheiten des Vatikans unter seine Kontrolle: den päpstlichen Zivilschutz, die Feuerwehr und die Gendarmerie. Er arbeitet eng mit den Spezialeinheiten der italienischen Carabinieri zusammen – und wahrscheinlich auch, denn die Beziehungen wird er nicht aufgegeben haben, mit dem italienischen Geheimdienst. Giani ist es auch zu verdanken, dass die vatikanische Gendarmerie in engen Kontakten mit dem amerikanischen FBI steht und das internationale Protokoll zur Strafverfolgung von Interpol unterzeichnete. Unter seiner Führung wurde auch die GIR gegründet, eine Untergruppe der päpstlichen Gendarmerie, für nicht näher definierte Sondereinsätze zum Schutz des Papstes, sowie eine sogenannte Anti-Sabotage-Einheit.
Wenn der Papst mit seinem Papamobil durch die Straßen einer Stadt fährt und ihm Tausende von Menschen zujubeln, kommen die gesamten Sicherheitskräfte der Gendarmerie zum Einsatz, um Attentate zu verhindern. Um die vatikanische Sicherheitspolitik zu optimieren, hat Gendarmeriechef Domenico Giani in den Kellern des Papstpalastes auch ein hochmodernes Computerzentrum eingerichtet. Damit ist es möglich, sämtliche Festnetz- und mobilen Telefone im Vatikan abzuhören und Internetverbindungen zu kontrollieren.
Für Giani arbeitet auch ein Hacker, ein Computerfreak, der in seinem früheren Leben für seine "Mail bombs" berühmt-berüchtigt war, wie man Mailattacken auf Internetsysteme nennt, unter anderem um Passwörter zu knacken. Heute steht dieser Hacker, dessen Name aus verständlichen Gründen nicht genannt wird, im Dienste des Vatikans – und arbeitet mit dem "Jesuitischen Institut für verschiedene Studien" in der römischen Via dei Cherubini Nummer 32 zusammen, das, so gut informierte Kreise, die vatikanische Gegenspionage organisiert.
Außenstehende haben, was unschwer nachzuvollziehen ist, keinen Zugang zum Institut und auch nicht in den Polizeikeller des Papstpalastes.
Jeder Rombesucher, der die Engelsburg besichtigt, kann sich gut vorstellen, dass die Kellergewölbe dieses ehemaligen Kaisergrabes, von den Päpsten als Gefängnisse genutzt, alles andere als komfortabel waren. Heute sind die Zellen nicht mehr zugänglich. Der Vatikan besitzt kein Gefängnis mehr.
Der vor wenigen Tagen von der vatikanischen Gendarmerie verhaftete Kammerdiener des Papstes, Paolo Gabriele, ist zur Untersuchungshaft in einem Raum in der Nähe der Kaserne der Schweizer Gardisten untergebracht worden. Dass jemand zur Untersuchungshaft im Vatikan festgehalten wird, ist heute eine Seltenheit. In der Regel werden Straftäter aller Art direkt der italienischen Polizei übergeben. Umso aufsehenserregender ist es, wenn nun ein Mitglied aus der allernächsten Umgebung des Papstes im Vatikan in Untersuchungshaft sitzt, denn der Fall Paolo Gabriele wird unter Ausschluss der italienischen Justiz behandelt, erklärt Journalist und Vatikanexperte Sandro Provvisionato:
"Der Vatikan hat immer dem italienischen Staat alles überstellt, was irgendwie mit Kriminalität zu tun hat. Da gibt es ein entsprechendes bilaterales Abkommen. Handelt es sich aber um extrem peinliche Fälle, wie im Fall der Ermordung des Kommandanten der Schweizer Garde und seiner Frau durch einen Gardisten 1998 oder eben jetzt im Fall des Kammerdieners, dann behält man den Fall für sich. Der Fall wird ausschließlich von vatikanischen Richtern verhandelt werden."
Sollten der Kammerdiener von der vatikanischen Justiz für Spionage verurteilt werden, könnte er eine Haftstrafe bis zu 30 Jahren bekommen, abzusitzen allerdings in einem italienischen Gefängnis, da eine Haftstrafe in einem Gefängnis des Vatikans nicht mehr möglich ist.
Allerdings verfügt der Zwergstaat von Papst Benedikt XVI., neben der fotogenen Einheit der Schweizer Garde, auch über eine eigene Gendarmerie.
Diese vatikanischen Sicherheitskräfte zählen weltweit zu den am modernsten ausgestatteten Polizeieinheiten. Chef der "Gendarmeria Vaticana" ist Domenico Giani. Er hat im Moment, auf der Suche nach den möglichen Hintermännern des Kammerdieners, alle Hände voll zu tun, wie er in diesem Fernsehinterview erklärt:
"Bei meiner Arbeit muss ich meine Gefühle außen vor lassen, denn in diesem Moment haben wir keine Zeit, um über unsere Gefühle nachzudenken."
Domenico Giani war Mitglied des italienischen Geheimdienstes SISDE bevor er vor 13 Jahren ins Ausland, in den Vatikan, wechselte. Er organisierte die Gendarmerie nach modernen Vorgaben und wurde 2006 deren Generalinspekteur. In nur sechs Jahren brachte er alle Sicherheitseinheiten des Vatikans unter seine Kontrolle: den päpstlichen Zivilschutz, die Feuerwehr und die Gendarmerie. Er arbeitet eng mit den Spezialeinheiten der italienischen Carabinieri zusammen – und wahrscheinlich auch, denn die Beziehungen wird er nicht aufgegeben haben, mit dem italienischen Geheimdienst. Giani ist es auch zu verdanken, dass die vatikanische Gendarmerie in engen Kontakten mit dem amerikanischen FBI steht und das internationale Protokoll zur Strafverfolgung von Interpol unterzeichnete. Unter seiner Führung wurde auch die GIR gegründet, eine Untergruppe der päpstlichen Gendarmerie, für nicht näher definierte Sondereinsätze zum Schutz des Papstes, sowie eine sogenannte Anti-Sabotage-Einheit.
Wenn der Papst mit seinem Papamobil durch die Straßen einer Stadt fährt und ihm Tausende von Menschen zujubeln, kommen die gesamten Sicherheitskräfte der Gendarmerie zum Einsatz, um Attentate zu verhindern. Um die vatikanische Sicherheitspolitik zu optimieren, hat Gendarmeriechef Domenico Giani in den Kellern des Papstpalastes auch ein hochmodernes Computerzentrum eingerichtet. Damit ist es möglich, sämtliche Festnetz- und mobilen Telefone im Vatikan abzuhören und Internetverbindungen zu kontrollieren.
Für Giani arbeitet auch ein Hacker, ein Computerfreak, der in seinem früheren Leben für seine "Mail bombs" berühmt-berüchtigt war, wie man Mailattacken auf Internetsysteme nennt, unter anderem um Passwörter zu knacken. Heute steht dieser Hacker, dessen Name aus verständlichen Gründen nicht genannt wird, im Dienste des Vatikans – und arbeitet mit dem "Jesuitischen Institut für verschiedene Studien" in der römischen Via dei Cherubini Nummer 32 zusammen, das, so gut informierte Kreise, die vatikanische Gegenspionage organisiert.
Außenstehende haben, was unschwer nachzuvollziehen ist, keinen Zugang zum Institut und auch nicht in den Polizeikeller des Papstpalastes.