Mit der Einstellung der Verkehrsmeldungen entspricht der Deutschlandfunk den Wünschen einer deutlichen Mehrheit seiner Hörerinnen und Hörer. Das in den 1970er-Jahren innovative Serviceangebot der Verkehrsnachrichten war in den letzten Jahren verstärkt kritisiert und durch die flächendeckende Verfügbarkeit mobiler Navigationssysteme und Apps für die meisten Hörerinnen und Hörer überflüssig geworden.
Durch die bundesweite Ausstrahlung von Deutschlandfunk konnten in den maximal 120 Sekunden immer nur ausgewählte Verkehrsbehinderungen genannt werden, was den Nutzwert deutlich beeinträchtigt hat. Eine Befragung von 5.328 Hörerinnen und Hörern im Sommer 2019 ergab ein klares Bild: Mehr als zwei Drittel der Befragten (68,7 Prozent) halten Verkehrsnachrichten im Deutschlandfunk für "nicht wichtig" oder "weniger wichtig".
Ende einer Ära
Welche Erinnerungen Hörerinnen und Hörer des Deutschlandfunks mit den Verkehrsmeldungen verbinden, können sie in der Sendung @mediasres im Dialog - Stau ade! Abschied von den Verkehrsmeldungen berichten.
Von Bessenbach-Waldaschaff über Erlangen-Frauenaurach bis zum Dreieck Werder hat Deutschlandfunk-Chefsprecher Gerd Daaßen nochmal die aus dem Radio vertrauten Namen von Autobahnausfahrten und Anschlussstellen eingesprochen.
Musiker und Komiker Helge Schneider ist eindeutig Fan der Abfahrt "Lederhose" an der A9 in Thüringen.
Raum für mehr Nachrichten
Die durch den Wegfall der Staumeldungen eingesparte Zeit wird für mehr Nachrichten genutzt. Die Nachrichtensendungen werden damit auf eine durchgängige Länge von fünf beziehungsweise zehn Minuten ausgeweitet. Diese Längen sind in staufreien Tages- und Nachtzeiten üblich. Damit wird der aktuellen Information durch die Nachrichten an einem durchschnittlichen Werktag insgesamt etwa 30 Minuten mehr Raum gegeben. Die Nachrichtenredaktion wird die zusätzliche Sendezeit nutzen, um noch mehr relevante Themen aus den Bundesländern, Europa und der Welt abzubilden und einen objektiven Überblick zu vermitteln.