"Null Verständnis"
Verkehrsminister Wissing kritisiert Streikankündigung der Lokführergewerkschaft GDL

Bundesverkehrsminister Wissing hat die erneute Streikankündigung der Lokführergewerkschaft GDL kritisiert. Der FDP-Politiker sagte im ZDF, er habe "null Verständnis" für diese Form der Tarifauseinandersetzung.

22.01.2024
    Volker Wissing (FDP), Bundesminister für Digitales und Verkehr, spricht in seinem Büro
    Bundesverkehrsminister Volker Wissing von der FDP zeigt kein Verständnis für den erneuten GdL-Streik (Archivbild). (picture alliance / dpa / Britta Pedersen)
    Er glaube nicht, dass GDL-Chef Weselsky sich und seiner Gewerkschaft einen Gefallen tue. Die Bahn nannte die neue Streikankündigung unverantwortlich. Auch der Fahrgastverband Pro Bahn hält den Ausstand für überzogen. Ein sechstägiger Streik sei für Fahrgäste eine Zumutung. Der Vorsitzende von Pro Bahn, Neuß, sagte im Deutschlandfunk, der Streit sei festgefahren. Man habe kein Verständnis dafür, dass sich die Beteiligten nicht zusammensetzen würden und redeten. Es stritten sich "zwei Dickköpfe", so Neuß wörtlich. Denn auch die Deutsche Bahn mache "keine wirklich überzeugenden Angebote".

    GDL ruft von Mittwoch bis Montag zum Streik auf

    Die GdL hatte ihre Beschäftigten zuvor zu einem weiteren Streik aufgerufen, der sechs Tage dauern soll. Die Bahn habe in dem Tarifkonflikt mit ihrem jüngsten Angebot erneut gezeigt, dass sie ihren bisherigen "Verweigerungs- und Konfrontationskurs" unverdrossen weiter verfolge. Im Personenverkehr soll der Ausstand am Mittwochmorgen um 2 Uhr beginnen, im Güterverkehr bereits Dienstag um 18 Uhr.
    Kernpunkt des Tarifstreits ist die Wochenarbeitszeit. Die GdL will eine 35-Stunden-Woche ohne Lohnkürzungen durchsetzen. Die Bahn schlug zuletzt vor, dass Beschäftigte die Arbeitszeit ohne Lohnverlust auf 37 Stunden reduzieren können - allerdings erst ab dem Jahr 2026.

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    Diese Nachricht wurde am 22.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.