Dem Ingenieur ist nichts zu schwer - so hieß es früher. Aber das ist lange her, sagt der Bundesverband der Ingenieure. Denn seitdem der Bologna-Prozess an den Hochschulen in vollem Gang ist, ist den Ingenieuren nicht nur der geliebte Diplomabschluss abhanden gekommen. Auch die praxisnahe Ausbildung der Ingenieure ist auf der Strecke geblieben, obwohl doch mit Bologna die Wissenschaft gerade an die Praxis herangeführt werden sollte.
Im Streben um europaweit vergleichbare Abschlüsse haben sich Universitäten und Fachhochschulen weitgehend angenährt - und beide setzen viel zu stark auf Wissenschaft und Theorie, sagt Prof. Dr. Bruno Braun, Präsident des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI):
"Bei einer Fachhochschule war es bisher selbstverständlich, dass der angehende Ingenieur praxisorientiert arbeitet, das heißt früher hat er sogar in der Regel eine Lehre gemacht als Mechaniker, Werkzeugmacher und andere Dinge und hat sich dann weiter entwickelt zum Ingenieur. Diese Menschen, die brauchen wir in der Industrie, weil sie wissen, wovon sie reden."
80.000 Ingenieure fehlen zur Zeit in Deutschland, 50 Prozent sind jetzt schon älter als 50 Jahre. Nachwuchs wird also dringend gebraucht. Dass dieser Nachwuchs durch den Bologna-Prozess an den Fachhochschulen unzureichend ausgebildet wird bestreitet Prof. Dr. Margret Wintermantel, Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz:
"Unsere Fachhochschulen nennen sich Hochschulen für angewandte Wissenschaften und es ist so, dass sie auch heute, nach wie vor und immer schon diese Orientierung haben und sagen, sie sind näher an der Praxis dran, das ist schon so."
Bei 82 Prozent aller Studienangebote gibt es jetzt schon den Bachelor und den Master und zwar an Fachhochschulen und Universitäten. Eigentlich ist diese Teilung eine Chance. Aber von Unis und Fachhochschulen - besonders von den Fachhochschulen - wird oft viel zu viel auf einen Masterabschluss geschielt. Eine solide Ausbildung von Bachelorabsolventen wird vernachlässigt, meinen die Ingenieure. In weltweiten Wettbewerb könnte Deutschland da Boden verlieren, sagt Dr. Willi Fuchs vom VDI:
"Das war eigentlich der Exportschlager der deutschen Ingenieurausbildung, dass wir in hervorragender Weise die theoretischen und die praktischen Dinge miteinander kombiniert haben."
Was allerdings unter praxisnaher Ausbildung zu verstehen ist, ist umstritten. In diesem Sinne bereitet ein ingenieurwissenschaftliches Studium in Deutschland durchaus auf die Praxis vor, sagt die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz Prof. Dr. Margret Wintermantel::
"Die Praxis ist das Labor des Chemieunternehmens ebenso wie das Marketing in der Nahrungsmitteindustrie, die Entwicklungsabteilung des Autoherstellers und die Rechnungsstelle der Krankenversicherung. Überall dort, wo man etwas tut oder entscheidet, haben wir es ja mit Praxis zu tun."
Die Abbrecherquote bei den Ingenieursstudiengängen wie Nanotechnologie, Windenergie, Solarthermie, Bionik oder Umwelttechnologie ist allerdings hoch. 30 bis 50 Prozent der Studenten bleiben auf der Strecke, viele haben falsche Erwartungen, viele scheitern an zu hohen Anforderungen in der Theorie, zum Beispiel bei Mathematik, sagt Dr. Bruno Braun
"Einer der Gründe liegt darin, dass man als Lehrer zu recht erwartet, dass die Studenten ein hohes Niveau haben in dem Bereich. Aber es gibt eben Menschen, die abstrakt sich schwerer tun als andere, und die mehr von der praktischen Vernunft kommen, und die muss man abholen."
Ob aber alle lehrenden Ingenieure und vor allem die Praktiker unter Ihnen auch gut erklären können und didaktische Fähigkeiten haben, bezweifelt allerdings auch der VDI. Neben den Lehrinhalten gilt es also in den Ingenieursstudiengängen auch beim Lehrpersonal nachzubessern.
Im Streben um europaweit vergleichbare Abschlüsse haben sich Universitäten und Fachhochschulen weitgehend angenährt - und beide setzen viel zu stark auf Wissenschaft und Theorie, sagt Prof. Dr. Bruno Braun, Präsident des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI):
"Bei einer Fachhochschule war es bisher selbstverständlich, dass der angehende Ingenieur praxisorientiert arbeitet, das heißt früher hat er sogar in der Regel eine Lehre gemacht als Mechaniker, Werkzeugmacher und andere Dinge und hat sich dann weiter entwickelt zum Ingenieur. Diese Menschen, die brauchen wir in der Industrie, weil sie wissen, wovon sie reden."
80.000 Ingenieure fehlen zur Zeit in Deutschland, 50 Prozent sind jetzt schon älter als 50 Jahre. Nachwuchs wird also dringend gebraucht. Dass dieser Nachwuchs durch den Bologna-Prozess an den Fachhochschulen unzureichend ausgebildet wird bestreitet Prof. Dr. Margret Wintermantel, Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz:
"Unsere Fachhochschulen nennen sich Hochschulen für angewandte Wissenschaften und es ist so, dass sie auch heute, nach wie vor und immer schon diese Orientierung haben und sagen, sie sind näher an der Praxis dran, das ist schon so."
Bei 82 Prozent aller Studienangebote gibt es jetzt schon den Bachelor und den Master und zwar an Fachhochschulen und Universitäten. Eigentlich ist diese Teilung eine Chance. Aber von Unis und Fachhochschulen - besonders von den Fachhochschulen - wird oft viel zu viel auf einen Masterabschluss geschielt. Eine solide Ausbildung von Bachelorabsolventen wird vernachlässigt, meinen die Ingenieure. In weltweiten Wettbewerb könnte Deutschland da Boden verlieren, sagt Dr. Willi Fuchs vom VDI:
"Das war eigentlich der Exportschlager der deutschen Ingenieurausbildung, dass wir in hervorragender Weise die theoretischen und die praktischen Dinge miteinander kombiniert haben."
Was allerdings unter praxisnaher Ausbildung zu verstehen ist, ist umstritten. In diesem Sinne bereitet ein ingenieurwissenschaftliches Studium in Deutschland durchaus auf die Praxis vor, sagt die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz Prof. Dr. Margret Wintermantel::
"Die Praxis ist das Labor des Chemieunternehmens ebenso wie das Marketing in der Nahrungsmitteindustrie, die Entwicklungsabteilung des Autoherstellers und die Rechnungsstelle der Krankenversicherung. Überall dort, wo man etwas tut oder entscheidet, haben wir es ja mit Praxis zu tun."
Die Abbrecherquote bei den Ingenieursstudiengängen wie Nanotechnologie, Windenergie, Solarthermie, Bionik oder Umwelttechnologie ist allerdings hoch. 30 bis 50 Prozent der Studenten bleiben auf der Strecke, viele haben falsche Erwartungen, viele scheitern an zu hohen Anforderungen in der Theorie, zum Beispiel bei Mathematik, sagt Dr. Bruno Braun
"Einer der Gründe liegt darin, dass man als Lehrer zu recht erwartet, dass die Studenten ein hohes Niveau haben in dem Bereich. Aber es gibt eben Menschen, die abstrakt sich schwerer tun als andere, und die mehr von der praktischen Vernunft kommen, und die muss man abholen."
Ob aber alle lehrenden Ingenieure und vor allem die Praktiker unter Ihnen auch gut erklären können und didaktische Fähigkeiten haben, bezweifelt allerdings auch der VDI. Neben den Lehrinhalten gilt es also in den Ingenieursstudiengängen auch beim Lehrpersonal nachzubessern.