Wie passt das zusammen? Ein Bank-Chef bei bester Laune...
"Ich freue mich, diese Zahlen vorstellen zu dürfen. Ich bin mit diesen Zahlen sehr zufrieden."
... und das bei einem Verlust von 1,3 Milliarden Euro, den die BayernLB 2014 angehäuft hat? So was lässt sich nur mit der dunklen Vergangenheit der Bayerischen Landesbank erklären. Vorstands-Vorsitzender Johannes Jörg Riegler rief heute eine neue Ära aus - die der Zukunft.
"Dieser Tag, diese Bilanz ist ein Meilenstein für die Bank. Wir haben mit diesem Tag die Phase der Sanierung - sechs Jahre hat's gedauert - weitgehend abgeschlossen."
Großes Minus sind Altlasten
Das große Minus in den Büchern der BayernLB sind letzte Altlasten, von denen sich die Münchner im vergangenen Jahr endgültig getrennt haben. Etwa die ungarische Verlust-Bank MKB und ein milliardenschweres Portfolio mit forderungsbesicherten Wertpapieren, sogenannten ABS-Anlagen. Die waren hochriskant und sind jetzt endlich verkauft. Dabei habe er, so grinst ein sichtlich erleichterter BayernLB-Chef ironisch...
"... den Dollarkurs natürlich vorhergesehen. Und zu einem Kurs verkauft, der sich vom jetzigen um etwa 20 Cent unterscheidet. Dadurch haben wir ein fantastisches Ergebnis erzielt."
Klingt alles nach Sonnenschein und weiß-blauem Himmel bei der BayernLB. Aber das täuscht. Der größte Teil des Minus-Ergebnisses von 1,3 Milliarden Euro ist Risiko-Vorsorge für die österreichische HETA Bank. Das ist die Bad Bank der Hypo Group Alpe Adria. Die war mal eine Tochter der BayernLB und schuldet den Münchnern noch Milliardenbeträge. Dass der Staat Österreich diese Schulden nicht mehr bedienen will, treibt BayernLB-Chef Riegler fast die Zornesröte ins Gesicht. Österreich stelle sich damit auf eine Stufe mit Griechenland, die Österreichischen Bürger hätten Zitat "solche Politiker nicht verdient".
"Der größte Schaden für den Finanzplatz Österreich wurde jetzt durch dieses sogenannte Bail-in-Verfahren angerichtet. Hier wurde durch die Politik das Triple A verspielt. Das ist der Anfang. Und die Reaktionen, die jetzt gegen dieses Land kommen werden, auch auf Europa-Ebene, da glaube ich, fehlt den Verantwortlichen die notwendige Fantasie, was sie damit dem Land und dem Finanzstandort antun."
Harte Worte eines Bankchefs. So deutlich hätte sich Rieglers Vorgänger Gerd Häusler wohl nicht geäußert. Die BayernLB gibt sich im Finanz-Streit mit Österreich jedenfalls selbstbewusst optimistisch. Man werde vor europäischen Gerichten Recht bekommen. Im Übrigen konzentriere man sich aufs Kerngeschäft. Etwa die Finanzierung bayrischer Mittelständler. Das laufe höchst erfolgreich.
"Wir sind jetzt schon da, wo andere erst hinwollen. Wir können vermelden, dass wir deutliche Fortschritte erzielt haben."
Worüber Riegler nicht so gern spricht: Noch immer schuldet die BayernLB dem bayerischen Staat 2,3 Milliarden Euro an Unterstützungs-Hilfen aus der Finanzkrise. Ob der Steuerzahler dieses Geld wie geplant bis 2018 zurückbekommt - das ließ Riegler offen.