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Vermeintliche Supernova entpuppt sich als Planet
Mars narrt Astronomen

Mit einer E-Mail berichtet ein Forscher aus Kapstadt die Entdeckung einer vermeintlichen Supernova - die sich später als Planet entpuppt. Es ist nicht das erste Mal, dass sich Profi-Astronomen von Planeten haben foppen lassen.

Von Dirk Lorenzen |
    Gegen 3 Uhr steht Mars tief am Südosthimmel
    Gegen 3 Uhr steht Mars tief am Südosthimmel ((Stellarium))
    "Peter Dunsby von der Universität Kapstadt berichtet die Entdeckung eines sehr hellen plötzlich aufgeleuchteten Objekts in der Region zwischen dem Lagunen- und dem Trifidnebel." So beginnt ein Astronomen-Telegramm vom 20. März dieses Jahres.
    Mit diesen per E-Mail verbreiteten Informationen machen sich die Himmelsforscher auf ungewöhnliche Himmelsereignisse aufmerksam, die schnell weitere Beobachtungen erfordern.
    Weiter heißt es: "Das Objekt war während der dreistündigen Messung die ganze Zeit zu sehen. Dagegen war es bei der Beobachtung derselben Himmelsgegend zwölf Nächte zuvor unsichtbar."
    Dann sind im Telegramm die exakten Koordinaten des Objekts genannt. Es wird "dringend geraten, weitere Beobachtungen vorzunehmen, um die Natur dieses sehr hellen Objekts zu erkennen".
    Dafür reichte allerdings schon ein PC-Programm zur Darstellung des Sternenhimmels. Und so folgte nur 40 Minuten nach der "Alarmmeldung" ein weiteres Telegramm mit der knappen Botschaft: "Das Objekt wurde als Mars identifiziert. Wir bitten um Entschuldigung."
    Es ist nicht das erste Mal, dass sich Profiastronomen von Planeten haben foppen lassen. Kosmologen wie Peter Dunsby, dem jetzt dieser Fauxpas unterlaufen ist, haben sonst nie etwas mit Planeten zu tun – da wird in der Aufregung einer vermeintlichen Entdeckung schon einmal die naheliegendste Erklärung übersehen.
    Doch nun ist klar: Das helle rötliche Objekt, das sich derzeit am frühen Morgen tief am Südosthimmel steht, ist keine Supernova – sondern einfach der Mars.