Hunderte Lehrer und Stunden, von bis zu 2.000 spricht die Nachrichtenagentur dpa, waren heute in Chilpancingo auf die Straße gegangen. Bewaffnete mit Steinen und Stöcken marschierten sie durch die Hauptstadt des Bundesstaats Guerrero, ehe einige offenbar die örtliche Zentrale der Regierungspartei in Brand setzten. Über dem Sitz der Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI) stiegen Rauchwolken auf, berichteten Reporter
Die Demonstranten warfen Steine und Feuerwerkskörper auf die Polizei, die Beamten setzten Tränengas ein. Nach Behördenangaben wurden mindestens drei Menschen verletzt, unter ihnen zwei Journalisten. Nachdem sich die Lage etwas beruhigte, verhandelten Vertreter der Demonstranten mit den Sicherheitskräften.
Gangster gestehen Morde
Zuvor war es bereits in der Hafenstadt Acapulco zu schweren Krawallen gekommen, dabei wurden 18 Beamte und 9 Demonstranten verletzt. Auch in Mexiko-Stadt kam es zu Protesten, nachdem mutmaßliche Drogengangster die Ermordung der 43 Lehramtsstudenten gestanden hatten. Die Studenten waren am 26. September nach einer Spendensammelaktion von der Polizei festgenommen und anschließend vermutlich der kriminellen Organisation "Guerreros Unidos" übergeben worden. Seit dem Bekanntwerden ihres Verschwindens hatten immer wieder Menschen demonstriert und dabei die Regierung mitverantwortlich gemacht.
Generalstaatsanwalt Jesús Murillo Karam hatte am Freitag mitgeteilt, drei Mitglieder der Drogenbande hätten in der Haft ein Geständnis abgelegt, die Studenten getötet und ihre Leichen auf einer Müllkippe verbrannt zu haben. Angehörige wollten sich in Chilpancingo erneut mit Karam treffen. Sie glauben nicht an die bisherigen Ermittlungsergebnisse und gehen davon aus, dass die jungen Leute noch am Leben sind.
(bor/adi)