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Vermittlung statt Konfrontation

Die Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen bietet seit zwei Jahren Kurse für Mediation an, die nicht nur Lehrern als Weiterbildung offen stehen sondern auch Schulsozialpädagogen. Die Kurse sollen zum einen die Möglichkeiten der Konfiktbewältigung durch die Methode der Mediation verbreiten, aber auch die Zusammenarbeit von Schulsozialpädagogen und Lehrern fördern. In den psychosozialen Berufen sei eine zunehmende Konfliktbereitschaft zu beobachten, sagt die Leiterin des Kurses, die Sozialpädagogin Professor Renate Zwicker-Pelzer. Das sei gepaart mit einer zunehmenden Unfähigkeit, mit der Konflikthaftigkeit von Situationen im Umgang mit Kindern und Jugendlichen umzugehen: "Man sucht nun nach Wegen, nach Verfahren, nach Kommunikations- und Gesprächstechniken und nach Interventionen, wie Gewalt entweder schon präventiv oder dann, wenn sie halt ausbricht, auch gestoppt werden kann." Die Zahl der Schulsozialpädagogen und der Beratungslehrer sei immer noch sehr gering, und die wenigen, die es gibt, bräuchten mehr Zeit und mehr Möglichkeiten, um Beziehungen zu den Jugendlichen aufbauen zu können. "Man fühlt sich sehr unter Druck", sagt Zwicker-Pelzer, "besonders auch auf der Lehrerseite durch die Lehrpläne, durch enge Stundenkorsetts und auch die vielfältigen anderen Anforderungen des Berufes, sodass die Zeit für den einzelnen Jugendlichen relativ eng ist."

    Auch die Zusammenarbeit zwischen den Schulsozialpädagogen und den Lehrern könne verbessert werden, so Zwicker-Pelzer: "Es ist sicherlich gewöhnungsbedürftig, das ganze Feld von Schul- und Sozialpädagogik erst einmal zu verstehen und auch abzugrenzen, gleichzeitig aber auch zu sehen, dass es nur durch ein gutes Zusammenwirken eine wirksame Hilfe für die Kinder und Jugendlichen ist."

    Related Links

    Fortbildung Mediation an der http://www.kfhnw.de/

    Das Telefon-Interviewmit Professor Renate Zwicker-Pelzer im Wortlaut