Der Aufstieg von Blackrock ist ebenso atemberaubend wie das Unternehmen schillernd ist: 1988 gegründet, hat es sich zum weltweit größten Vermögensverwalter aufgeschwungen. Ende vergangenen Jahres lag die Summe des von Blackrock verwalteten Vermögens bei rund 6,3 Billionen US-Dollar.
Investiert bei allem, was Rang und Namen hat
Der bis heute waltende Chef Larry Fink hatte das Unternehmen vor 30 Jahren mit einer Hand voll Köpfen ins Leben gerufen. Heute arbeiten bei Blackrock rund 13.000 Menschen weltweit. Noch bemerkenswerter: Die Anzahl der Unternehmen, in die Blackrock das Geld der Anleger investiert hat, liegt bei rund 15.000. Und darunter ist so ziemlich alles, was Rang und Namen hat.
Natürlich hält Blackrock auch Anteile an großen Börsenkonzernen hierzulande, und das nicht zu knapp: Fast neun Prozent am Immobilienkonzern und Dax Mitglied Vonovia, Bayer, Deutsche Post, Allianz, Münchner Rück, Eon, BASF, Deutsche Börse, Deutsche Bank: die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. An den eben genannten Dax-Werten aber hält Blackrock Anteile von jeweils über sechs Prozent.
Bestens vernetzt
Blackrock hat erhebliche Anteile an allen Dax-Konzernen, bei einem Drittel der deutschen Börsenschwergewichte ist der Investor der größte Einzelaktionär. Deswegen ist Blackrock-Chef Fink bestens in der internationalen Finanzgemeinschaft vernetzt - er kennt viele Chefs der großen Firmen als zum Teil wichtigster Anteilseigner persönlich. Und mit diesen Anlagen hat Blackrock natürlich auch erheblichen Einfluss.
Auf Aktionärsversammlungen und in Aufsichtsräten nimmt Blackrock als Großinvestor Einfluss auf Vorstandsbezüge, Jobs und im Zweifel auch die strategische Ausrichtung von Unternehmen.
Vertreter des Konzerns gehen in Finanzministerien ein und aus beraten - im Zweifel natürlich im Sinn der eigenen Ziele. Deswegen sprechen Kritiker von einer heimlichen Weltmacht des schwarzen Riesen. Die massiven Beteiligungen quasi an allen wichtigen Unternehmen hat aber noch eine problematische Seite.
Die Macht des "Schwarzen Riesen"
Denn wo Blackrock an mehreren Firmen aus einer Branche beteiligt ist, entstehen fast unausweichlich Interessenkonflikte. So haben Forscher nachgewissen, dass Unternehmen, die beide maßgeblich von ein- und demselben Fonds beherrscht werden, sich keine oder nur wenig Konkurrenz machen.
(*) Die ursprüngliche Überschrift wurde redaktionell überarbeitet.