Mitte der 1840er-Jahre schloss der Mathematiker John Couch Adams aus der etwas unregelmäßigen Bewegung des Planeten Uranus auf die Existenz eines achten, damals noch unbekannten Planeten. Er hatte sogar berechnet, wo am Himmel das neue Objekt zu finden sein müsste. Doch George Airy, Königlicher Astronom in Greenwich, machte keine Anstalten, nach dem Planeten Ausschau zu halten. Er bat stattdessen den Direktor der Sternwarte Cambridge, dies zu tun.
Besagter James Challis war völlig überlastet und hatte Unmengen an astronomischen Beobachtungen noch nicht ausgewertet. Nur widerwillig machte er sich auf die Suche. Er meinte, dass das sehr viel Arbeit werde und die Erfolgsaussichten eher klein seien.
Tatsächlich aber zeichnete er das gesuchte Objekt in mehreren Nächten in seine Journale ein. Weil er die Daten wochenlang liegen ließ, ohne sie auszuwerten, entging ihm, dass sich einer der beobachteten Lichtpunkte ein wenig bewegt hatte.
Des einen Pech ist des anderen Glück: Wochen später, am 23. September 1846, sah Johann Galle in Berlin den Neptun und erkannte ihn sofort als das gesuchte Objekt.
James Challis grämte sich lange: Das Auswerten alter Kometenbeobachtungen hatte ihn um diese historische Entdeckung gebracht.