Das US-Internetkaufhaus Amazon könnte nach eigenen Angaben schon bald Bestellungen mit Hilfe von Helikopter-Drohnen versenden. Ein Video auf der Firmen-Website Amazons zeigt kleine Flugroboter, die in den Auslieferzentren des Unternehmens Pakete in gelben Behältern aufsammeln und diese eine halbe Stunde nach Bestellung bei den Kunden abliefern. "Ich weiß, das sieht nach Science-Fiction aus", sagte Amazon-Chef Jeff Bezos dem US-Fernsehsender CBS. "Das ist es aber nicht."
Premiere in fünf Jahren?
Der Konzern arbeite derzeit an eigenen Fluggeräten, enthüllte Bezos. Zugleich schränkte er ein, dass noch weitere Tests und Zulassungen der Luftfahrt-Behörde FAA nötig seien. Er rechne allerdings damit, die Zustell-Option in vier bis fünf Jahren anbieten zu können. Einen Namen für das Angebot hat er bereits: "Prime Air".
Die Dienstleistung dürfte für kleine und besonders eilige Bestellungen auf kurze Entfernung vorbehalten bleiben. Die achtmotorigen Drohnen mit dem Namen "Octocopter" könnten Waren mit einem Gewicht von bis zu 2,5 Kilo transportieren und pro Lieferung etwa 16 Kilometer zurücklegen, sagte Bezos. 86 Prozent des Warensortiments könnten abgedeckt werden. Auch sei es umweltfreundlicher, die Waren anstelle von Lastwagen mit Helikopter-Drohnen ausliefern zu lassen.
Drohnen nutzen GPS
Die Helikopter-Drohnen werden von Elektromotoren getrieben und haben nach Angaben des Unternehmens eine Reichweite von zehn Meilen (rund 16 Kilometer). In städtischen Regionen kann damit ein großer Teil der Bevölkerung erreicht werden. Zu den Lieferadressen finden die Drohnen per Satelliten-Navigation über das Positionsbestimmungssystem GPS.
Auf seiner Internetseite äußerte sich Amazon zum Start des Helikopter-Dienstes optimistischer als Firmenchef Bezos. Die FAA könnte demnach schon 2015 entsprechende Regularien erlassen. Die Flugdrohnen von Prime Air sollen zu diesem Zeitpunkt nach Angaben des Unternehmens schon startklar sein.