Expressionismus
Verschollen geglaubtes Kirchner-Gemälde für Millionenbetrag versteigert

Ein verschollen geglaubtes Gemälde von Ernst Ludwig Kirchner ist in München für knapp sieben Millionen Euro versteigert worden. Der Verbleib des Bildes "Tanz im Varieté" war jahrzehntelang ungeklärt. Von dem Gemälde aus dem Jahr 1911 gab es nur eine Schwarz-Weiß-Fotografie.

07.06.2024
    Kirchner-Gemälde "Tanz im Varieté". Das Gemäle zeigt eine Frau im kurzen Kleid, die mit einem Mann im Frack tanzt. Im Hintergrund sind ähnlich gekleidete Frauen zu sehen. Das Bild ist im expressionistischen Stil in bunten Farben gemalt.
    Kirchner-Gemälde "Tanz im Varieté" von 1911 (Marc Autenrieth/Auktionshaus Ketterer/dpa)
    Inzwischen ist bekannt, dass es sich 80 Jahre lang in einer Privatsammlung in Baden-Württemberg befand. Wo genau das Gemälde wann war, wollen Experten nun herausfinden. Klar ist nach Angaben des Auktionshauses nur, dass es kurz nach seiner Entstehung ausgestellt wurde und dann in den 1920er Jahren noch einmal. Davon existieren demnach Fotografien. Kirchner selbst habe das Bild mehrfach fotografiert. Nach der Ausstellung 1923 in Berlin verlieren sich die Spuren des Gemäldes.
    "Tanz im Varieté" zählt zu den letzten Werken, die der Expressionist in Dresden zum Thema Zirkus und Varieté gemalt hat. Kirchner war Mitbegründer der Künstlervereinigung "Die Brücke". Gemeinsam mit Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff und dem heute weniger bekannten Fritz Bleyl hatte er die Gruppe 1905 in Dresden gegründet. 
    Diese Nachricht wurde am 07.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.