Es sind vor allem Frauen, die ihre Männer, Söhne, Brüder oder Väter suchen - seit mehr als zehn Jahren. Die Serbin Natascha Scepanovice fand nach jahrelanger Suche ihren Vater:
"In dem Augenblick, als die DNS-Analyse bestätigt hat, das ist unser Vater, haben meine Schwester und ich das Gefühl, als hätten wir ihn lebendig gefunden. Auf gewisse Weise haben wir uns gefreut, gleichzeitig war es für uns schwer, das kann man nicht beschreiben. Denn wir hatten stets Angst, dass wir nie mehr etwas von ihm finden werden."
Doch die Suche geht weiter, sie vermissen auch ihre Mutter. Albaner sollen die serbischen Eltern im Kosovo getötet haben - im Juni 1999. Eine ganze Serie von Kriegen erfasste in den 1990er-Jahren das Gebiet, das einst Jugoslawien war und nun aus selbstständigen Staaten besteht, wie Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Kosovo. Die Toten des Krieges sind begraben, doch noch immer werden Tausende Menschen vermisst.
"Viele Gesetze wurden verabschiedet, viele Institutionen wurden geschaffen und Viele beschäftigen sich mit der Frage der vermissten Personen, aber wir drehen uns weiterhin im Kreis und suchen verzweifelt nach einem Weg, ihn zu durchbrechen."
Seida Karabasic kommt aus Bosnien-Herzegowina, sie gehört zur Vereinigung der Familien der Vermissten, die grenzübergreifend und unabhängig von der Nationalität zusammenarbeiten. In Bosnien-Herzegowina werden die meisten Menschen infolge des Krieges noch vermisst - mehr als 8000, in Kroatien sind es mehr als 2000, im Kosovo fast ebenso viele und rund 500 in Serbien, so rechnete zumindest eine private Belgrader Agentur jüngst auf. Genauere Zahlen gibt es nicht.
Für Ljiljana Alvir, Präsidentin des Verbandes der Vereinigungen der Familien der Vermissten, fehlt der politische Wille der Regierungen der jeweiligen Länder, in denen der Krieg tobte:
"Der Grund, warum der politische Wille fehlt, liegt wahrscheinlich in der Tatsache, dass in den Institutionen, die heute diese Staaten steuern, noch immer Menschen sitzen, die in die Verbrechen verwickelt waren. Kriegsgewinnler, Kriegsverbrecher, auch heute im Jahr 2012."
Um besser Druck auf die Regierungen auszuüben und effektiver Hilfe von den internationalen Organisationen einfordern zu können, haben sich 26 Vereinigungen, ohne Rücksicht auf religiöse oder ethnische Zugehörigkeit zusammengeschlossen - sie sind auch offen für andere.
Ihr Motto: Verschwinden bedeutet nicht Vergessen - Finden wir unsere Liebsten.
"Auch heute begehen jene, die die Wahrheit kennen, aber schweigen, ein Verbrechen an uns und an den Toten. Auch heute foltern sie uns sowohl psychisch als auch physisch, malträtieren uns."
Die bosnische Muslimin Seida Karabasic weiß, wovon sie spricht. Im Mai 1992 ist ihr Vater verschwunden, bei einem Angriff der Serben auf ihr Dorf in Westbosnien. Mehr als sieben Jahre hat sie ihn gesucht, durch einen Zufall wurde er gefunden - verscharrt vor einem Nachbarhaus - deutlich sichtbar noch - der Kopfschuss, der ihn tötete. Seida konnte ihn begraben und trauern. Sie hilft nun anderen beim Suchen, Finden und damit Weiterleben.
"In dem Augenblick, als die DNS-Analyse bestätigt hat, das ist unser Vater, haben meine Schwester und ich das Gefühl, als hätten wir ihn lebendig gefunden. Auf gewisse Weise haben wir uns gefreut, gleichzeitig war es für uns schwer, das kann man nicht beschreiben. Denn wir hatten stets Angst, dass wir nie mehr etwas von ihm finden werden."
Doch die Suche geht weiter, sie vermissen auch ihre Mutter. Albaner sollen die serbischen Eltern im Kosovo getötet haben - im Juni 1999. Eine ganze Serie von Kriegen erfasste in den 1990er-Jahren das Gebiet, das einst Jugoslawien war und nun aus selbstständigen Staaten besteht, wie Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Kosovo. Die Toten des Krieges sind begraben, doch noch immer werden Tausende Menschen vermisst.
"Viele Gesetze wurden verabschiedet, viele Institutionen wurden geschaffen und Viele beschäftigen sich mit der Frage der vermissten Personen, aber wir drehen uns weiterhin im Kreis und suchen verzweifelt nach einem Weg, ihn zu durchbrechen."
Seida Karabasic kommt aus Bosnien-Herzegowina, sie gehört zur Vereinigung der Familien der Vermissten, die grenzübergreifend und unabhängig von der Nationalität zusammenarbeiten. In Bosnien-Herzegowina werden die meisten Menschen infolge des Krieges noch vermisst - mehr als 8000, in Kroatien sind es mehr als 2000, im Kosovo fast ebenso viele und rund 500 in Serbien, so rechnete zumindest eine private Belgrader Agentur jüngst auf. Genauere Zahlen gibt es nicht.
Für Ljiljana Alvir, Präsidentin des Verbandes der Vereinigungen der Familien der Vermissten, fehlt der politische Wille der Regierungen der jeweiligen Länder, in denen der Krieg tobte:
"Der Grund, warum der politische Wille fehlt, liegt wahrscheinlich in der Tatsache, dass in den Institutionen, die heute diese Staaten steuern, noch immer Menschen sitzen, die in die Verbrechen verwickelt waren. Kriegsgewinnler, Kriegsverbrecher, auch heute im Jahr 2012."
Um besser Druck auf die Regierungen auszuüben und effektiver Hilfe von den internationalen Organisationen einfordern zu können, haben sich 26 Vereinigungen, ohne Rücksicht auf religiöse oder ethnische Zugehörigkeit zusammengeschlossen - sie sind auch offen für andere.
Ihr Motto: Verschwinden bedeutet nicht Vergessen - Finden wir unsere Liebsten.
"Auch heute begehen jene, die die Wahrheit kennen, aber schweigen, ein Verbrechen an uns und an den Toten. Auch heute foltern sie uns sowohl psychisch als auch physisch, malträtieren uns."
Die bosnische Muslimin Seida Karabasic weiß, wovon sie spricht. Im Mai 1992 ist ihr Vater verschwunden, bei einem Angriff der Serben auf ihr Dorf in Westbosnien. Mehr als sieben Jahre hat sie ihn gesucht, durch einen Zufall wurde er gefunden - verscharrt vor einem Nachbarhaus - deutlich sichtbar noch - der Kopfschuss, der ihn tötete. Seida konnte ihn begraben und trauern. Sie hilft nun anderen beim Suchen, Finden und damit Weiterleben.