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Verschwörungsmythen
"Uralter Kampf Gut gegen Böse"

Die Theologin Judith Klaiber begründet den Erfolg von Verschwörungsmythen damit, dass "hoffnungsvolle Zukunftsperspektiven verloren" gegangen seien. Gegen die katholischen Bischöfe, die in einem Aufruf vor einer "Weltregierung" warnen, wünsche sie sich kirchliche Sanktionen, sagte Klaiber im Dlf.

Benedikt Schulz im Gespräch mit Judith Klaiber |
Judith Klaiber vor den Säulen der Wiener Universität
Judith Klaiber (Universität Wien / Joseph Krpelan )
Im "krisenhaften Brennglas" der Corona-Pandemie flüchteten Menschen aus der Unbeständigkeit und Komplexität in Verschwörungsmythen, weil diese "Deutungsmuster und scheinbare Fakten liefern und Teilhabe bieten an einer Art Heldengeschichte in einem uralten Kampf von Gut gegen Böse."
Kritik übte die Linzer Assistenz-Professorin für Pastoraltheologie auch einem Manifest, das mehrere Kardinäle und Erzbischöfe unterschrieben hatten. Darin wird unter anderem davor gewarnt, die Corona-Pandemie solle genutzt werden, um eine Weltregierung zu schaffen, "die sich jeder Kontrolle entzieht". Sie forderte Sanktionen. "Ich wünsche mir eine klare Sprache, die klar einordnet, worauf dieses Manifest eigentlich abzielt." Sie frage sich, "wieso wir so viel Energie, Aufmerksamkeit, Zeit und Ressourcen für diese Verschwörungsmythiker verwenden." Es wäre besser, gemeinsam "positive Zukunftsideen" zu entwickeln und danach zu suchen, was "unsere plurale Gesellschaft zusammenhält".