In WhatsApp-Gruppen, im Internet oder Sozialen Medien werden zahlreiche Falschmeldungen oder bewusst gestreute Verschwörungstheorien verbreitet. Der Bielefelder Konfliktforscher Andreas Zick sagte im Dlf, dass die rechte Szene zwar auch direkt von der Corona-Pandemie - beispielsweise durch Veranstaltungs- und Versammlungsverbote - betroffen sei, aber dafür im Internet sehr aktiv sei. Man müsse davon ausgehen, dass sich im Zuge der Coronakrise die Szene auch noch einmal über Verschwörungstheorien- und mythen "neu vernetzt", sagte Zick im Dlf.
"Coronavirus als militärische Intervention"
Ein Mythos der Reichsbürger sei zum Beispiel, dass das Coronavirus eine militärische Intervention ist. Die Rechtsextremen würden mit ihren einfachen Informationen aktuell die allgemeine Verunsicherung der Menschen ausnutzen, sagte Zick. Es sei immer so, dass im Moment der Verunsicherung Menschen, die Nähe von Personen suchen, die ihre Meinungen teilen.
"Und da haben sie ein Riesenreservoir aus dem Bereich der Verschwörungstheoretiker und die sind vor allem im rechten Bereich sehr gut organisiert", erklärte Zick. So würden sich aktuell die Reichsbürger in der aktuellen Coronakrise in ihren Ideologien bestätigt fühlen. Sie leben von dem Mythos, dass dieser Staat illegitim ist.
"Und da haben sie ein Riesenreservoir aus dem Bereich der Verschwörungstheoretiker und die sind vor allem im rechten Bereich sehr gut organisiert", erklärte Zick. So würden sich aktuell die Reichsbürger in der aktuellen Coronakrise in ihren Ideologien bestätigt fühlen. Sie leben von dem Mythos, dass dieser Staat illegitim ist.
Es sei nun die Frage, wie viele Menschen sich von den rechten Ideologien anstecken lassen, wenn beispielsweise weitere staatliche Maßnahmen wie Ausgangssperren und soziale Isolation auf die Bürger zukommen, sagte Zick.
Im Moment bestehe noch keine große Gefahr des Vertrauensverlustes in die Politik, denn die Bürger würden der Regierung vertrauen, weil die Bedrohnung durch Krankheiten ganz anders wahrgenommen wird. Der Blick in die Geschichte zeige aber, dass Krisen die Chance für Konflikte erhöhen könnten. Deswegen müsste man sich Gedanken machen, wie man gefährdete Gruppen vor Rechtsextremismus schützen könne.