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Versöhnung
Beten für Europa

Anton Otte, geboren 1939 im Sudetenland, ist Priester in Tschechien. Sein Vater, Mitglied der NSDAP und SA, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg hingerichtet. Anton Otte verstand den Hass auf die Deutschen - und bat im Fernsehen um Verzeihung. Worte mit Wirkung.

Von Kilian Kirchgeßner | 15.05.2019
Der Priester Anton Otte setzt sich für die Versöhnung zwischen Tschechen und Deutschen ein.
Die Gäste strömen in den Saal, ein Raum mit hohen Fenstern und edlem Parkett. Die Stühle mit ihrem roten Bezug sind schon lange besetzt, wer jetzt noch in den Raum drängt, stellt sich seitlich in die Gänge. Sie alle kommen seinetwegen: Anton Otte hat sich vorn in die erste Reihe gesetzt. Hier wird ein Interview-Buch vorgestellt – sein Leben auf knapp 400 Seiten.
"Ich habe gedacht, wenn das die Leute lesen, ist es vielleicht so ein Zeugnis. Ich denke, es ist schon auch ein bisschen meine persönliche Aufarbeitung der Geschichte, wo man vieles verdrängt hat und so weiter."
"Für Deutsche gilt das Gebot der Nächstenliebe nicht"
Und: Es ist nicht nur Max Anton Ottes persönliche Geschichte; es spiegelt sich darin die Geschichte Europas – aus den Trümmern zur Blüte, von der Feindschaft zur Versöhnung; eine Geschichte, zu der er beigetragen hat. 79 Jahre alt ist Anton Otte, er trägt einen grauen Vollbart und hat sich das Kreuz des Priesters ans Revers des schwarzen Sakkos geheftet. Am liebsten, sagt er, hätte er diesen ganzen Wirbel um die Buchpräsentation vermieden, aber nun müsse er da eben durch. Vorn ans Rednerpult tritt Ales Opatrny; auch er ist Priester.
Ales Opatrny ist hier der Hausherr. Die feierlichen Räume gehören zum Kollegiatkapitel auf dem Vysehrad, das auf einem imposanten Felsen hoch über der Moldau thront. Vorn auf dem Stehtisch, an dem Opatrny seine kurze Rede hält, liegt das Buch, dessentwegen die Gäste zusammengekommen sind: "Fernes Europa?" heißt es, geschrieben mit Fragezeichen – das Buch von Anton Otte.
Im Prager Stift Vysehrad war Anton Otte lange Jahre Probst.
Propst: "Es freut mich sehr, dass er den Vysehrad ausgewählt hat, um sein Buch vorzustellen. Er gehört hierhin. Klar: Die deutschen Gäste sprechen von ihm als "unserem Toni", die Tschechen sagen: "Unser Monsignore Otte" oder einfach "Anton", und auch wir hier im Stift sagen, dass er "unserer" ist. Denn es ist bei weitem nicht jedem gelungen, alle Positionen eines Kanonikers zu durchlaufen: Vom nicht-residierenden Kanoniker über den residierenden Kanoniker, den Dekan und das Propst-Amt bis hin zur Krönung, dem Ruhestand."
Seit dem 11. Jahrhundert gibt es das Stiftskapitel auf dem Vysehrad, es ist eines der einflussreichsten in Tschechien.
"Unter den Vysehrader Kanonikern waren ganz unterschiedliche Menschen. Einen gab es, der hat sich in der Zeit des Protektorats sehr tapfer verhalten; er hat sehr gelitten, und als er zurückkam in unser Kapitel, soll er gesagt haben: "Für Deutsche gilt das Gebot der Nächstenliebe nicht."
Und dann deutet der Propst auf Anton Otte, den Mann in der ersten Reihe. "Darauf gibt es keine Replik in Worten, sondern nur eine existenzielle Antwort. Und genau das ist das ganze Leben lang seine Einstellung."
Der Priester Anton Otte bei der Präsentation seines Buches.
Mit dieser Einstellung hat Anton Otte die deutsch-tschechischen Beziehungen geprägt. Die höchsten Auszeichnungen hat er in beiden Ländern bekommen: der Pfarrer, der zum Strippenzieher wurde im Dienste der Versöhnung – und der deutlich macht, wie wichtig das christliche Element in der europäischen Einigung ist.
Der Schlüssel zu dieser Biographie liegt in den Abgründen der jüngeren deutschen Geschichte. Um zu diesen Abgründen zu gelangen, muss Anton Otte von Prag aus mit dem Auto vier Stunden in Richtung Osten fahren: ins Altvatergebirge, einem Zipfel Land an der Grenze zu Polen. Er sitzt auf dem Beifahrerplatz, müde von der Fahrt, die Augen fallen ihm zu. In seinen Geburtsort führt die Reise, ins Dorf Weidenau - auf Tschechisch Vidnava. Eine sanfte Hügellandschaft ist es, jetzt im Frühling ist sie saftig grün. Als sich die ersten Häuser des Ortes nähern, ist Anton Otte plötzlich wieder hellwach.
"Das ist also jetzt Weidenau."
Nazis an der Macht
Es sind Heimatgefühle, die Anton Otte durchfluten. Weidenau ist ein schmucker Ort, in dem heute nur noch 1.300 Einwohner leben. Hier ist das Gebiet, das Sudetenland genannt wird – jener Landstrich entlang der tschechischen Außengrenzen, in dem über Jahrhunderte deutsche Familien lebten.
Einer der Sudetendeutschen ist Anton Otte. Als er hier 1939 geboren wurde, waren schon die Nazis an der Macht, die dem langen Zusammenleben von Deutschen und Tschechen ein Ende machten.
Otte erzählt: "Das Haus mit dem gelben Giebel da vorne, das ist das Haus meiner Eltern. Du kannst ruhig vorbeifahren, die habe ich schon mal aufgesucht. Da bin ich aufgewachsen. Wir haben kein Zimmer gehabt, wir waren ja sieben Kinder, die Buben hatten ein Zimmer zusammen…."
Zwei-, dreimal im Jahr kommt Anton Otte nach Weidenau zurück, der alten Erinnerungen wegen. Jetzt steigt er am Friedhof aus dem Auto aus. Hier lässt sich ablesen, wie tief Hass sein kann.
Die Wege zwischen den Gräbern sind mit weißem Kies ausgelegt. Anton Otte verlangsamt den Schritt, er zeigt nach rechts auf ein paar Grabsteine. Die Inschriften sind herausgemeißelt – einige Tschechen wollten nach dem Krieg die Erinnerung an alles Deutsche tilgen.
"Du musst dir vorstellen: Der ganze Friedhof hat so ausgeschaut wie das da. Dann haben wir uns gemeinsam als Erinnerung ein Denkmal ausgedacht. Der erste Bürgermeister, ich habe ihn schonmal erwähnt, war gleichzeitig Bildhauer. Da sind wir auf den Gedanken gekommen, wir machen ein Denkmal, in dem das zur Sprache kommt, ohne dass es irgendwen verletzt. Das ist das Denkmal, das da vorne steht mit der Glocke steht."
Sudetendeutsche werden am 1. Januar 1946 aus der Tschechoslowakei in Richtung Bayern geschickt.
Sudetendeutsche werden am 1. Januar 1946 aus der Tschechoslowakei in Richtung Bayern geschickt. (picture-alliance / CTK)
Eine Inschrift ist dort eingemeißelt, die nur versteht, wer diese Geschichte mit den zerstörten Gräbern der Sudetendeutschen kennt. Ein erstes Zeichen der Versöhnung:
"Das haben wir - steht auf Deutsch und Tschechisch - eben drübergeschrieben: Die Menschenrechte sind unantastbar. Den auf diesem Friedhof Bestatteten, die kein Denkmal haben – das ewige Licht leuchte ihnen."
Anton Otte lässt sich auf einer Bank nieder. Seine Geschichte ist nicht typisch für die Heimatvertriebenen: Nach dem Krieg blieb er noch in Tschechien mit seiner Mutter und seinen Geschwistern, er durchlief das tschechische Schulsystem und reiste erst 1960 als junger Mann nach Bayern aus. Sein Vater war Mitglied in der NSDAP und der SA; nach dem Krieg machten ihm einige tschechische Nachbarn in einem Standgericht den Prozess wegen eines Verbrechens, das im Ort passiert ist war. Er beteuerte bis zuletzt seine Unschuld, wurde aber schließlich hingerichtet.
Wir konnten nicht von ihm Abschied nehmen, weil das Urteil innerhalb von zwei Stunden vollstreckt wurde.
"Während des Prozesses wollte die Familie bei ihm bleiben, deshalb waren sie nicht bei den ersten Vertreibungswellen dabei; später dann gab es bis 1960 keine Möglichkeit mehr zur Ausreise. Auf dem Friedhof sieht Anton Otte eine ältere Frau, er winkt zu ihr herüber und ruft ihr auf Tschechisch einen Gruß zu."
Worte, wie sie in Tschechien noch niemand sagte
Hier in Weidenau kennt Anton Otte jeden, und jeder kennt ihn: den Deutschen, den sie einst nicht wollten und dem sie jetzt vor ein paar Jahren die Ehrenbürgerwürde verliehen haben. Was zwischen diesen beiden Phasen passiert ist, die fast sieben Jahrzehnte auseinanderliegen – das ist im Grunde die Geschichte der Europäischen Union, konzentriert in einem einzigen Menschenleben.
Ein Zeitsprung ins Jahr 1993. Der Eiserne Vorhang ist gefallen, Anton Otte ist längst Pfarrer geworden und gerade zurückgekehrt in seine alte Heimat; er lebt jetzt in Prag. Das tschechische Fernsehen hat ihn in eine Gesprächsrunde eingeladen, etwas eingequetscht sitzt Otte neben einem anderen Gesprächspartner auf dem Sofa. Und auf einmal sagt er einen Satz, der in Tschechien tagelang Schlagzeilen machten wird:
"Ich verurteile die Zerschlagung unserer gemeinsamen Heimat im Jahr 1938. Ich möchte auch meine Verachtung ausdrücken für die Verbrechen, die Deutsche an der tschechischen Nation begangen haben. Ich schäme mich dafür, dass meine Landsleute sich aktiv daran beteiligt haben, ihnen mehrheitlich nicht Widerstand geleistet oder einfach über sie hinweggesehen haben. Und dieses Darüber-Hinweg-Sehen dauert teilweise bis heute an. Als Christ und Priester bitte ich um Verzeihung."
Das waren Worte, wie sie in Tschechien noch niemand gesagt hatte: Zu Beginn der 1990er Jahre feindeten sich viele Tschechen und viele Sudetendeutsche an. Die Sudetendeutschen beharrten damals auf ihrem sogenannten "Recht auf Heimat", also einer Rückgabe der Häuser und Ländereien, die ihnen während der Vertreibung genommen wuorden waren. Die Tschechen wiederum erinnerten an die deutschen Gräueltaten während des Zweiten Weltkriegs. Und dann kam Anton Otte, der sudetendeutsche Pfarrer mit dem hingerichteten Vater, und bat um Verzeihung – ein Tabubruch, der vieles veränderte. Die Vertreter beider Seiten kamen ins Nachdenken, und mehr noch: Ottes Worte zeichneten die Linie vor, auf die in den folgenden Jahren auch die große Politik einschwenkte.
Tomáš Halík mit erhobenem Zeigefinger
Tomáš Halík ist ein tschechischer Priester und Intelektueller (Carl Court / AFP)
Tomas Halik erinnert sich an diesen Moment; er ist Theologieprofessor und einer der prominentesten Kirchenvertreter in Tschechien.
"Wir sind hier alle über Jahrzehnte hinweg mit der Propaganda aufgewachsen, dass die bösen Revanchisten aus Deutschland kommen. Und dann hatten die Sudetendeutschen für uns dieses lächelnde, liebenswürdige Gesicht von Toni. Allein diese Überraschung hat schon das Ihre geleistet."
Es ist die Rolle seines Lebens, die Anton Otte in Prag findet. Vor dem Fall des Eisernen Vorhangs arbeitete er in Oberfranken als Gefängnispfarrer. Direkt nach der politischen Wende kehrte er nach Tschechien zurück – als Statthalter der Ackermann-Gemeinde. Das ist ein katholischer Vertriebenenverband, dessen Mitglieder sich schon direkt nach dem Krieg für Versöhnung engagierten.
Diplomatisches Geschick
Anton Otte knüpfte Kontakte zu tschechischen und deutschen Diplomaten, die miteinander verhandelten; er brachte die Katholiken auf beiden Seiten der Grenze zusammen, er saß in binationalen Kommissionen und Ausschüssen, er sprach beim tschechischen Präsidenten Vaclav Havel vor und bei allen anderen, die etwas zu sagen hatten in den deutsch-tschechischen Beziehungen.
Das Czernin-Palais in Prag, einen Steinwurf entfernt von der Prager Burg auf dem berühmten Berg Hradschin. Hier hat das tschechische Außenministerium seinen Sitz - eine der Anlaufstellen, wo Anton Otte sich für eine deutsch-tschechische Aussöhnung einsetzte. Tomas Kafka kennt ihn seit den 1990er Jahren - der hochrangige Diplomat leitet heute das Referat für Mitteleuropa.
"Manchmal wurden wir eingeladen, dass wir ihn bei seiner Messe treffen könnten. Ehrlich gesagt: Das war nicht so wichtig. Wichtiger war, dass er durch die Landschaft marschierte und bewies uns in alltäglichen Gesprächen, dass wir uns gut verständigen können."
Tomas Kafka erinnert sich an eine Verhandlungsrunde zwischen einer deutschen und tschechischen Delegation, als die Annäherung wieder einmal stockte. Abends traf er sich mit Anton Otte.
"Wir standen in einer Bar und Anton Otte sagte, dass ihn manchmal juckt, sich mit anderen Menschen unterzuhaken und über den Wenzelsplatz zu laufen und zu schreien: Scheiße, Hoffnung, Scheiße, Hoffnung – quasi als Versinnbildlichung von den Gezeiten der Hoffnungen und der Enttäuschungen. Da merkte ich, wie persönlich das Ganze für ihn war."
Versöhnung als persönliche Aufgabe
Der Pfarrer machte sich die Versöhnung zu seiner persönlichen Aufgabe – nicht aus einer politischen Perspektive, sondern einfach als Christ. Anton Otte erinnert an die katholische Liturgie, in der es heißt:
"Vereinige uns, Herr, aus allen Nationen, damit wir unter dem Schutz der Jungfrau Maria, Mutter der Einheit der Christen, deinen Namen heiligen."
Er sagt: "Man fragt mich immer, was ist das für ein System, für eine Theologie? Goar nix. Ich bin einfach mit so Sachen zusammengekommen und habe dann darauf reagiert. Dass wir hier bleiben mussten, dass ich sehr viele Tschechen kennengelernt habe und dankbar dafür sein muss, auch was meinen Beruf angeht, auch die geistliche Führung, meinen tschechischen Pfarrer und Ordensschwestern, die haben in dieser schwierigen Zeit geholfen haben. Das ist das eine. Das andere: Das Schicksal meines Vaters, dass ich mit dem zurechtkommen musste, auch in dieser Konfrontation."
Bei diesen unauflösbaren Widersprüchen und durchmischten Gefühlen, davon ist Anton Otte überzeugt, hilft nur Vergebung – Vergebung auf beiden Seiten, und immer wieder die Begegnung. Die Diplomaten trieb er mit seinen Maximalforderungen öfters in die Verzweiflung, erinnert sich Tomas Kafka vom Prager Außenministerium, denn sowohl die deutschen als auch die tschechischen Verhandler in den Regierungsdelegationen hatten eben nur begrenzte Spielräume für die Gespräche.
Kafka sagt: "Wir alle, die wir nolens volens unsere Positionen politisch bestimmen mussten, wir fühlten uns in Antons Anwesenheit etwas mulmig, wenn wir ihn mit unserer Einstellung enttäuschen sollten. Das war ein Katalysator: dass alle sich in seinem Beisein ein wenig aufgeschlossener geben wollten."
Zum Durchbruch in der Nachbarschaft kam es im Jahr 1997: Damals entstand die deutsch-tschechische Erklärung, in der beide Seiten sich zum Unrecht bekennen und zugleich vereinbaren, ab jetzt nicht mehr zurück-, sondern gemeinsam in die Zukunft zu blicken. Das war sieben Jahre NACH dem Fall des Eisernen Vorhangs und sieben Jahre VOR dem tschechischen Beitritt zur Europäischen Union. In einem Festakt im Deutschen Bundestag, damals noch in Bonn, sprach der Prager Präsident Vaclav Havel.
Václav Havel in seiner Wohnung, aufgenommen am 25.1.1993, einen Tag bevor er zum ersten Staatspräsidenten der Tschechischen Republik gewählt wurde.
Václav Havel in seiner Wohnung, aufgenommen am 25.1.1993, einen Tag bevor er zum ersten Staatspräsidenten der Tschechischen Republik gewählt wurde. (imago / CTK Photo)
"Wenn ich - sehr wohl wissend, warum - vor zwei Jahren nur sagte, daß die aus unserem Land stammenden Deutschen bei uns als Gäste willkommen sind, so kann ich heute ohne Befürchtungen auch hinzufügen, was ich damals nicht sagte: daß sie nicht nur als Gäste, sondern auch als unsere einstigen Mitbürger beziehungsweise deren Nachkommen willkommen sind, die bei uns jahrhundertealte Wurzeln haben und das Recht darauf haben, daß wir diese ihre Verbundenheit mit unserem Land wahrnehmen und achten."
Nicht nur Gast, sondern Mitbürger
Es war Anton Otte, der in einer Diskussion mit Vaclav Havel zuvor gegen die Formulierung mit den Gästen protestierte: Er will nicht nur Gast sein, sondern als Mitbürger angesehen werden. Als Havel im Bundestag seine Rede hielt, saß Anton Otte auf der Zuschauertribüne. Heute ist klar: Dieser Tag, als die deutsch-tschechische Aussöhnung in der gemeinsamen Erklärung dokumentiert wurde, ist ein wichtiges Datum für die Geschichte der EU.
Im Zeitraffer sind so zwischen Deutschland und Tschechien die Prozesse abgelaufen, die in den anderen deutschen Nachbarländern in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg stattgefunden hatten. Ohne diese oft schmerzhafte Annäherung zwischen verschiedenen Völkern könnte es die Europäische Union nicht geben – da sind sich alle Beobachter einig.
Zurück in Prag, zurück in der Gegenwart: Auf dem Vysehrad wird Anton Ottes Biographie vorgestellt. Jemand stellt ihm die Frage nach der Gegenwart: Ist denn jetzt, wo Deutsche und Tschechen gemeinsam in der EU sind und die harschen Töne der Vergangenheit angehören, alles gut? Anton Otte steht vorn in dem im Saal, das Mikrofon in der Hand, und schüttelt den Kopf.
"Wir, die wir hier versammelt sind, sind zum großen Teil getauft. Das ist unsere Aufgabe: Wir sind geborene Bauherren für Europa, viel hängt von uns ab. Ich erinnere mich, als ich ein Kind war, wie wir in dieser ausweglosen Situation gebetet haben. Wir alle. Die Kirchen waren voll. Es liegt an uns, dass Europa immer als Aufgabe vor uns liegt – und nicht bloß in Form von EU-Subventionen."
Für Europa müsse man auch beten, sagt Anton Otte dann - eine Botschaft von großer Aktualität, gerade jetzt vor den Wahlen zum Europäischen Parlament.