Linken-Politikerin Gesine Lötzsch hielt die verständlichste aller ausgewerteten Reden. Platz zwei und drei belegen der AfD-Abgeordnete Leif-Erik Holm und Thomas Jarzombek von der CDU. Die formal unverständlichste Rede kam von der Christdemokratin Kerstin Vieregge. Betrachtet man nur das Kabinett, so konnte die inzwischen zurückgetretene Verteidigungsministerin Christine Lambrecht am stärksten in Sachen Verständlichkeit punkten.
Kommunikationswissenschaftler Frank Brettschneider nannte das Ergebnis generell zufriedenstellend, auch wenn bei einigen noch Luft nach oben sei. Brettschneiders Kollegin Claudia Thoms beschrieb die Verständlichkeitshürden. Sie nannte Fremdwörter, Fachbegriffe, Wortkomposita, Nominalisierungen, Anglizismen und lange, verschachtelte Sätze.
Die Bundestagsreden erreichten im Mittel 15,3 Punkte auf dem von der Universität Hohenheim entwickelten Index. Zum Vergleich: Für Doktorarbeiten in Politikwissenschaft wurden 4,3 Punkte ermittelt, Politik-Beiträge überregionaler Zeitungen kommen auf Werte zwischen 11 und 14.
Diese Nachricht wurde am 27.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.