Der Zeitpunkt für die Veröffentlichung der beiden Studien ist gut gewählt – drei Tage vor dem Bolognagipfel in Berlin nimmt Bundesbildungsministerin Annette Schavan den Kritikern den Wind aus den Segeln. Das Herumgenörgel an der Bologna-Reform sei völlig unbegründet, sagt die CDU-Politikerin, denn:
"Die Studien, die uns jetzt vorliegen, zeigen, dass die Chancen für Bachelorabsolventen auf dem Arbeitsmarkt gut bis sehr gut sind, der überwiegende Teil derer, die unmittelbar nach dem Bachelor ins Berufsleben einsteigen, zeigen sich zufrieden im Blick auf ihre Tätigkeiten, im Blick auf die Karrierechancen, im Blick auf die Bezahlung."
"Mit dem Bachelor in den Beruf" heißt die Studie, bei der insgesamt 10.000 Studierende und Absolventen sowie 1500 Unternehmen befragt wurden. Erstellt wurde sie unter anderem vom unternehmernahen Stifterverband für die Wissenschaft. Dessen Präsident Arend Oetker bilanziert:
"Übergangstätigkeiten und Praktika sind bei den Bachelorabsolventen ebenso selten wie Arbeitslosigkeit. Die Arbeitslosenquote in diesem Bereich liegt bei drei Prozent, das ist fast vernachlässigbar. Also eine Angst, dass man keinen Arbeitsplatz findet, ist völlig unbegründet."
Dass die Arbeitslosigkeit unter Bachelorabsolventen so niedrig ist, dürfte allerdings auch daran liegen, dass diese lieber ein Masterstudium anschließen als sich arbeitssuchend zu melden. In der Tat: nur jeder vierte Uniabsolvent nimmt nach dem Bachelor eine Berufstätigkeit auf, bei den Fachhochschulen ist es jeder zweite.
Eine zweite heute vorgestellte Studie des HIS – Instituts für Hochschulforschung hat Bachelorstudierende nach ihren weiteren Studien- und Berufsplänen befragt. Die Ergebnisse: Die Meisten wollen nach ihrem Bachelorabschluss direkt ein Masterstudium anschließen, also keine Berufstätigkeit einschieben, fast alle wollen ihr Fach weiterstudieren, kaum jemand plant ein Teilzeitstudium, nur wenige wechseln Hochschulort- oder –art – insgesamt zeigt sich also eine eher konservative Art zu studieren. Christoph Heine, Leiter der Studierendenforschung beim HIS:
"Beharrungskräfte gibt es im deutschen Hochschulbereich nicht nur bei den Hochschulleitungen oder den Hochschullehrern, vor allen Dingen bei den Universitätsprofessoren, sondern zu einem gehörigen Teil bei den Studierenden selber, die die Chancen, die in diesem Prozess stecken, nicht oder nur zu einem kleinen Teil wahrgenommen haben."
Auch in einem weiteren Punkt kann sich Bundesbildungsministerin Schavan durch die Studien in ihrer Politik bestätigt sehen. Die Mobilität der Studierenden sei durch die Umstellung auf Bachelor- und Masterabschlüsse nicht eingeschränkt, so die CDU-Politikerin.
"Die wie ich finde interessanteste Zahl ist, dass die Zahl deutscher Studierender im Ausland sich seit Beginn des Bolognaprozesses, also seit 1999, mehr als verdoppelt hat."
In einem Punkt bestätigt die Studie allerdings die Kritiker des Bolognaprozesses: die befragten Studierenden, Absolventen und Unternehmen äußerten übereinstimmend: erstens fehle in den Bachelorstudiengängen der Praxisbezug und zweitens seien die Studienpläne völlig überfrachtet.
"Die Studien, die uns jetzt vorliegen, zeigen, dass die Chancen für Bachelorabsolventen auf dem Arbeitsmarkt gut bis sehr gut sind, der überwiegende Teil derer, die unmittelbar nach dem Bachelor ins Berufsleben einsteigen, zeigen sich zufrieden im Blick auf ihre Tätigkeiten, im Blick auf die Karrierechancen, im Blick auf die Bezahlung."
"Mit dem Bachelor in den Beruf" heißt die Studie, bei der insgesamt 10.000 Studierende und Absolventen sowie 1500 Unternehmen befragt wurden. Erstellt wurde sie unter anderem vom unternehmernahen Stifterverband für die Wissenschaft. Dessen Präsident Arend Oetker bilanziert:
"Übergangstätigkeiten und Praktika sind bei den Bachelorabsolventen ebenso selten wie Arbeitslosigkeit. Die Arbeitslosenquote in diesem Bereich liegt bei drei Prozent, das ist fast vernachlässigbar. Also eine Angst, dass man keinen Arbeitsplatz findet, ist völlig unbegründet."
Dass die Arbeitslosigkeit unter Bachelorabsolventen so niedrig ist, dürfte allerdings auch daran liegen, dass diese lieber ein Masterstudium anschließen als sich arbeitssuchend zu melden. In der Tat: nur jeder vierte Uniabsolvent nimmt nach dem Bachelor eine Berufstätigkeit auf, bei den Fachhochschulen ist es jeder zweite.
Eine zweite heute vorgestellte Studie des HIS – Instituts für Hochschulforschung hat Bachelorstudierende nach ihren weiteren Studien- und Berufsplänen befragt. Die Ergebnisse: Die Meisten wollen nach ihrem Bachelorabschluss direkt ein Masterstudium anschließen, also keine Berufstätigkeit einschieben, fast alle wollen ihr Fach weiterstudieren, kaum jemand plant ein Teilzeitstudium, nur wenige wechseln Hochschulort- oder –art – insgesamt zeigt sich also eine eher konservative Art zu studieren. Christoph Heine, Leiter der Studierendenforschung beim HIS:
"Beharrungskräfte gibt es im deutschen Hochschulbereich nicht nur bei den Hochschulleitungen oder den Hochschullehrern, vor allen Dingen bei den Universitätsprofessoren, sondern zu einem gehörigen Teil bei den Studierenden selber, die die Chancen, die in diesem Prozess stecken, nicht oder nur zu einem kleinen Teil wahrgenommen haben."
Auch in einem weiteren Punkt kann sich Bundesbildungsministerin Schavan durch die Studien in ihrer Politik bestätigt sehen. Die Mobilität der Studierenden sei durch die Umstellung auf Bachelor- und Masterabschlüsse nicht eingeschränkt, so die CDU-Politikerin.
"Die wie ich finde interessanteste Zahl ist, dass die Zahl deutscher Studierender im Ausland sich seit Beginn des Bolognaprozesses, also seit 1999, mehr als verdoppelt hat."
In einem Punkt bestätigt die Studie allerdings die Kritiker des Bolognaprozesses: die befragten Studierenden, Absolventen und Unternehmen äußerten übereinstimmend: erstens fehle in den Bachelorstudiengängen der Praxisbezug und zweitens seien die Studienpläne völlig überfrachtet.