Archiv

DFB
Versuch eines Neuanfangs

Der DFB will in dieser Woche einen neuen Präsidenten wählen und endlich zur Ruhe kommen. Im Vorfeld geht es aber nicht nur um die beiden Kandidaten, sondern vor allem um den mutmaßlichen Strippenzieher hinter den Affären der letzten Jahre. Vizepräsident Rainer Koch ist die Reizfigur.

Thomas Kistner im Gespräch mit Matthias Friebe |
Rainer Koch sitzt vor einer Grafik eines verschwommenen DFB-Wappens.
DFB-Vizepräsident Rainer Koch - Strippenzieher im Mittelpunkt der Kritik (IMAGO / Martin Hoffmann)
Der ehemalige DFB-Präsident Fritz Keller sagte im ZDF, ohne eine Distanzierung von Rainer Koch werde es im DFB keine Offenheit, keine Transparenz und keine Änderung im gesamten Filz geben. Auch Thomas Kistner, Sportpolitik-Experte von der Süddeutschen Zeitung, sieht Koch als Übel des Verbandes, Affärenmann und verantwortlich für die desaströse öffentliche Ablehnung des Verbandes.

"DFL kann Koch nicht akzeptieren"

Koch ziehe auch jetzt die Strippen, indem er seine Gegenkandidatin Silke Sinning für eine Stichwahl vorschlage. Denn Sinning gehört zum Lager des Kandidaten Peter Peters, der ohnehin klarer Gegner Kochs ist. Sinning würde möglicherweise gar nicht antreten, wenn Peters gegen den favorisierten Präsidentschaftskandidaten Bernd Neuendorf unterliegt, der sich wiederum nicht von Koch losgesagt hat.
Bernd Neuendorf ist der Favorit bei der Wahl des neuen DFB-Präsidenten.
Bernd Neuendorf, Vorsitzender des Fußball-Verbandes Mittelrhein (FVM) und Kandidat für den Posten des DFB-Präsidenten, aufgenommen während eines Interviews. (Marius Becker/picture alliance/dpa)
Auch die Deutsche Fußball-Liga, also das Profilager müsse sich nun bekennen, meint Kistner: "Die DFL kann einen Präsident der Amateure akzeptieren, Neuendorf, aber im Fall Koch kann sie das nicht mehr." Dafür seien die erneuten Ermittlungen in einem Fall, den Koch zu verantworten habe, zu bedeutsam.