1775 schlug der französische Astronom Jerome de Lalande vor, ein recht sternarmes Gebiet nahe der Kassiopeia "Custos Messium" zu nennen, Erntehüter.
Der Name ist ein Wortspiel, denn es ging auch um die Ehrung eines Kollegen, erklärte Lalande: "Dieser Name wird künftige Astronomen an den Eifer unseres unermüdlichsten Beobachters Charles Messier erinnern, der seit 1757 den Himmel hütet und Kometen entdeckt."
Charles Messier hatte mit seinem berühmten Katalog der Sternhaufen und Nebelflecke den Astronomen einen großen Dienst erwiesen – und sie so vor vielen vermeintlichen Kometenentdeckungen bewahrt.
Oft reichte ein Blick in die Messier-Liste, um zu klären, ob man wirklich eine astronomische Ernte einfahren konnte – oder nur einen bekannten Nebel im Teleskop betrachtete. Im Bereich des neuen Sternbilds war ein Jahr zuvor tatsächlich ein unbekannter Komet aufgetaucht.
Custos Messium, der Erntehüter, hieß in Frankreich einige Zeit einfach "Messier". Doch hielt sich dieses Sternbild nicht lange, was auch daran lag, dass es dort weder besondere Objekte noch helle Sterne gibt.
So geriet die etwas zweischneidige Ehrung im Laufe der Zeit wieder in Vergessenheit. Charles Messier aber und sein Katalog sind noch heute weltberühmt.