Archiv

NATO-Gipfel in Vilnius
Verteidigungsbündnis macht Ukraine Hoffnung auf Beitritt - Einladung bleibt aber aus

Die NATO hat auf ihrem Gipfel in Litauen eine Aufnahme der Ukraine erneut grundsätzlich befürwortet, aber keinen Zeitpunkt dafür vorgelegt. Eine formelle Einladung werde an Bedingungen geknüpft, teilte Generalsekretär Stoltenberg in der Hauptstadt Vilnius mit.

    Litauen, Vilnius: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg spricht zu Beginn der Nato-Gipfels in Vilnius.
    Nato-Generalsekretär Stoltenberg in Vilnius. (Mindaugas Kulbis/AP/dpa)
    In einer gemeinsamen Erklärung der Mitgliedsstaaten heißt es, die Zukunft der Ukraine sei in der NATO. Die Einladung könne jedoch erst ausgesprochen werden, wenn sich die Verbündeten einig seien und Voraussetzungen wie Reformen im Bereich der Demokratie und des Sicherheitssektors erfüllt seien.
    Zur Unterstützung der Ukraine im russischen Angriffskrieg kündigten Deutschland und Frankreich weiteres militärisches Gerät an. Nach Angaben von Verteidigungsminister Pistorius werden dem Land zwei Patriot-Startgeräte, 40 Marder-Schützenpanzer, 25 Leopard-1-Panzer sowie ein Luna-Drohnensystem im Wert von zusammen knapp 700 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Frankreichs Präsident Macron sicherte erstmals Marschflugkörper mit höherer Reichweite zu.
    In Litauen beraten die Staats- und Regierungschefs der NATO-Länder noch bis morgen über eine engere Zusammenarbeit mit der Ukraine. Ein weiteres Thema ist der geplante Beitritt Schwedens zum Militärbündnis. Die Türkei und Ungarn gaben ihren Widerstand dagegen auf.

    Weiterführende Informationen

    Erdogan stimmt Schwedens NATO-Beitritt doch zu – Vor dem Gipfel in Vilnius
    Vor Litauen-Gipfel - Die NATO-Reaktion auf die russische Aggression
    NATO und Ukraine - Politologe Kaim: Machtwort der USA beendet die Debatte
    NATO-Gipfel - Programmübersicht auf Englisch
    Diese Nachricht wurde am 11.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.