Inszenierung ist alles: Brasilien buhlt auf den deutsch-brasilianischen Wirtschaftstagen um Investoren. Bereits jetzt erwirtschaften die rund 1600 deutschen Unternehmen in Brasilien 12 Prozent des hiesigen Bruttosozialproduktes, aber es geht um mehr. Stefan Zoller, BDI Brasilien:
"Wir wollen Kultur, Sport, Wissenschaft und Wirtschaft zusammenbringen, um eine neue Dynamik in sehr gute Beziehungen hineinzubringen, um damit auch die nächste Generation an Menschen und Technologie zu erreichen."
Und zwar mit 400 Projekten: Bauhausausstellung, Kulturbus durch Brasilien, Wissenschaftsaustausch, Innovationsforen, Förderung dualer Ausbildung, aber auch durch die Aufnahme von 10. 000 Stipendiaten der brasilianischen Regierung an deutschen Unis. Zwölf Millionen Euro stellen Goethe-Institut, Außenministerium und Wirtschaft dafür im Rahmen des Deutschland-Brasilien-Jahres bereit. Ausgerufen wurde es ganz präsidial und wirtschaftlich.
Ihre Regierung wolle für ein besseres Investitionsklima sorgen, gelobte Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff. Am Rande der 31. deutsch-brasilianischen Wirtschaftstage war nämlich Kritik an der überbordenden Bürokratie, protektionistischen Maßnahmen und wegen der seit Jahren vergeblichen Mühen um ein Doppelbesteuerungsabkommen laut geworden. Punkte, die Joachim Gauck bei seiner Unterredung mit Dilma Rousseff ansprach. Öffentlich setzte der Bundespräsident aber den Akzent anders.
"Brasilien hat Mut gezeigt, als es aus eigener Kraft die Demokratisierung des Landes vorangebracht hat. Mut erfordert es auch, Frau Präsidentin, mit einer Wahrheitskommission die Zeit der Militärdiktatur weiter aufzuarbeiten, wie es seit knapp einem Jahr geschieht. Brasilien hat Mut gezeigt, als es sich wirtschaftlich geöffnet hat und mit teils schwierigen Reformen bessere Lebensbedingungen für alle Brasilianer und Brasilianerinnen eröffnet hat."
Durch gezielte Anhebung der Löhne, Programme gegen Armut und Hunger sind 36 Millionen Brasilianer in die Mittelschicht aufgestiegen. Der Wohlstand mündete in höherem Konsum, was Brasilien teils kräftige Wachstumsraten bescherte. Jetzt leidet das Land jedoch auch unter dem monetären Tsunami, dem billigen Geld aus den Krisenstaaten. Die Aufwertung der Währung des Real hat das Wachstum auf unter ein Prozent vergangenes Jahr gedrückt. Kein Wunder also, wenn Präsidentin Dilma Rousseff nicht nur für eine Ausweitung des bilateralen Handels plädiert, sondern klarstellt:
"Solide Finanzen sind nicht nur das Ergebnis von Sparen, sondern auch von Wachstumspolitik. Das war Brasiliens Erfolgsrezept!"
Ob sie darüber und andere Punkte mit Kanzlerin Angela Merkel unlängst gestritten haben könnte?
"In Deutschland habe ich ja allerlei gehört, wie problematisch das sei zwischen der Bundeskanzlerin und der Frau Präsidentin. Ich war ganz gespannt nun, was werde ich davon erleben? Und was soll ich Ihnen sagen?
Erlebt habe ich eine herzensfreundliche Präsidentin, die mir die allerwärmsten Grüße an die Kanzlerin mitgegeben hat, die total überzeugt davon ist, welche menschliche Qualität und welcher Sachverstand in unserer Kanzlerin wohnt, und die überhaupt keine Probleme hat, ihr offen und herzlich zu begegnen. Das ist doch mal eine schöne Nachricht!"
Sagte Bundespräsident Joachim Gauck beim zunächst aus Zeitgründen ab- und dann plötzlich nach dem Mittagessen wieder angesagten Statement der Präsidenten vor der Presse. Ob nun der lang anvisierte erste Termin für Regierungskonsultationen der strategischen Partner Brasilien und Deutschland endlich fixiert wird? Man spricht vom kommenden Jahr – nach der Wahl …
"Wir wollen Kultur, Sport, Wissenschaft und Wirtschaft zusammenbringen, um eine neue Dynamik in sehr gute Beziehungen hineinzubringen, um damit auch die nächste Generation an Menschen und Technologie zu erreichen."
Und zwar mit 400 Projekten: Bauhausausstellung, Kulturbus durch Brasilien, Wissenschaftsaustausch, Innovationsforen, Förderung dualer Ausbildung, aber auch durch die Aufnahme von 10. 000 Stipendiaten der brasilianischen Regierung an deutschen Unis. Zwölf Millionen Euro stellen Goethe-Institut, Außenministerium und Wirtschaft dafür im Rahmen des Deutschland-Brasilien-Jahres bereit. Ausgerufen wurde es ganz präsidial und wirtschaftlich.
Ihre Regierung wolle für ein besseres Investitionsklima sorgen, gelobte Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff. Am Rande der 31. deutsch-brasilianischen Wirtschaftstage war nämlich Kritik an der überbordenden Bürokratie, protektionistischen Maßnahmen und wegen der seit Jahren vergeblichen Mühen um ein Doppelbesteuerungsabkommen laut geworden. Punkte, die Joachim Gauck bei seiner Unterredung mit Dilma Rousseff ansprach. Öffentlich setzte der Bundespräsident aber den Akzent anders.
"Brasilien hat Mut gezeigt, als es aus eigener Kraft die Demokratisierung des Landes vorangebracht hat. Mut erfordert es auch, Frau Präsidentin, mit einer Wahrheitskommission die Zeit der Militärdiktatur weiter aufzuarbeiten, wie es seit knapp einem Jahr geschieht. Brasilien hat Mut gezeigt, als es sich wirtschaftlich geöffnet hat und mit teils schwierigen Reformen bessere Lebensbedingungen für alle Brasilianer und Brasilianerinnen eröffnet hat."
Durch gezielte Anhebung der Löhne, Programme gegen Armut und Hunger sind 36 Millionen Brasilianer in die Mittelschicht aufgestiegen. Der Wohlstand mündete in höherem Konsum, was Brasilien teils kräftige Wachstumsraten bescherte. Jetzt leidet das Land jedoch auch unter dem monetären Tsunami, dem billigen Geld aus den Krisenstaaten. Die Aufwertung der Währung des Real hat das Wachstum auf unter ein Prozent vergangenes Jahr gedrückt. Kein Wunder also, wenn Präsidentin Dilma Rousseff nicht nur für eine Ausweitung des bilateralen Handels plädiert, sondern klarstellt:
"Solide Finanzen sind nicht nur das Ergebnis von Sparen, sondern auch von Wachstumspolitik. Das war Brasiliens Erfolgsrezept!"
Ob sie darüber und andere Punkte mit Kanzlerin Angela Merkel unlängst gestritten haben könnte?
"In Deutschland habe ich ja allerlei gehört, wie problematisch das sei zwischen der Bundeskanzlerin und der Frau Präsidentin. Ich war ganz gespannt nun, was werde ich davon erleben? Und was soll ich Ihnen sagen?
Erlebt habe ich eine herzensfreundliche Präsidentin, die mir die allerwärmsten Grüße an die Kanzlerin mitgegeben hat, die total überzeugt davon ist, welche menschliche Qualität und welcher Sachverstand in unserer Kanzlerin wohnt, und die überhaupt keine Probleme hat, ihr offen und herzlich zu begegnen. Das ist doch mal eine schöne Nachricht!"
Sagte Bundespräsident Joachim Gauck beim zunächst aus Zeitgründen ab- und dann plötzlich nach dem Mittagessen wieder angesagten Statement der Präsidenten vor der Presse. Ob nun der lang anvisierte erste Termin für Regierungskonsultationen der strategischen Partner Brasilien und Deutschland endlich fixiert wird? Man spricht vom kommenden Jahr – nach der Wahl …