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Vertrauen in die Medien
"Transparenz schaffen"

Viele Beobachtungen zeigen, dass in Teilen der Bevölkerung das Vertrauen in Institutionen sinkt – auch in die Medien. Der Medienwissenschaftler Michael Haller befasst sich seit Jahren mit diesem Phänomen und fragt: Woher kommt das Unbehagen?

Michael Haller im Gespräch mit Isabelle Klein |
    Vier illustrierte Mikrofone vor hellblauem Hintergrund.
    Wie groß ist das Vertrauen in die Medien? (imago stock&people)
    Die etablierten Medien stecken in einer Vertrauenskrise. Diese Analyse ist seit einigen Jahren in aller Regelmäßigkeit und von ganz unterschiedlichen Seiten zu hören. Als ein Grund wird auch die zunehmende Digitalisierung gesehen. So werden beispielsweise auf Online-Plattformen und in sozialen Medien Falschmeldungen, persönliche Angriffe oder Verschwörungstheorien verbreitet, die an der Glaubwürdigkeit der Medien kratzen.
    Bei den Münchner Medientagen wird in diesem Jahr ein thematischer Schwerpunkt darauf gelegt, wie es um das Vertrauen in die Medien bestellt ist.
    In seinem Buch "Öffentliches Vertrauen in der Mediengesellschaft" zeigt der Medienwissenschaftler Michael Haller auf, welche Gefahren sich aus einer solchen Vertrauenskrise ergeben. Haller sagte im Deutschlandfunk, dass vielen Nutzern im Umgang mit den Medien nicht immer klar sei, bei welchen Inhalten es sich tatsächlich um journalistische Arbeit handle. Unter dem Begriff "Medien" würden sehr viele unterschiedliche Institutionen zusammengefasst – vom Internetkonzern über soziale Netzwerke bis hin zur Presse.
    Aber auch die etablierten Medienhäuser sieht Michael Haller in der Verantwortung; sie "müssten mehr Transparenz herstellen, woher welche Informationen stammen."
    Michael Haller ist als Journalist und Autor tätig. Er lehrte bis 2010 am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig. Zuletzt war er an der Hamburg Media School.