Bundestag
Verwaltungsexperte Knill: "Bürokratieentlastungsgesetz ist bloß eine homöopathische Symptombekämpfung"

Der Verwaltungsexperte Christoph Knill hat das vom Bundestag beschlossene Bürokratieentlastungsgesetz als Tropfen auf den heißen Stein bezeichnet.

    Blick in den Plenarsaal des Deutschen Bundestags in Berlin mit Politikerinnen und Politikern, die dort sitzen.
    Der Plenarsaal des Bundestags (Archivbild) (IMAGO / Metodi Popow / IMAGO / M. Popow)
    Es sei eine homöopathische Symptombekämpfung, sagte er dem WDR. Effektiv wäre nach Ansicht des Münchner Professors, wenn man diejenigen, die die Regeln in einem Staat erließen, auch für die Umsetzung finanziell und administrativ verantwortlich machen würde - wie in Dänemark. In Deutschland würden aber viele Regelungen im Bund beschlossen, die dann von den Ländern durchgeführt werden müssten. Knill schlug als lohnendes Themenfeld für Bürokratieabbau die Reisekostenabrechnungen vor. Für diese seien zahlreiche Detailangaben nötig. Das ließe sich vereinfachen, wenn man hier Pauschalen vorgäbe.
    Der Bundestag hatte gestern ein weiteres Gesetz zum Abbau von Bürokratie verabschiedet. Es verkürzt unter anderem die Aufbewahrungsfristen von Buchungsbelegen für Unternehmen. Es soll die Betriebe insgesamt um rund eine Milliarde Euro jährlich entlasten.
    Diese Nachricht wurde am 27.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.