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Künstliche Intelligenz
Vestager: EU ist auf dem Weg zu weltweit ersten KI-Gesetzen

Die Europäische Union wird sich nach Ansicht von Wettbewerbskommissarin Vestager dieses Jahr auf die weltweit erste umfassende Rahmengesetzgebung für Künstliche Intelligenz einigen. Laut Vestager wird KI in vielen Bereichen bald einen enormen Einfluss haben.

    Die EU-Kommissarin Margrethe Vestager spricht auf einer Pressekonferenz
    Die EU-Kommissarin Vestager fordert seit langem mehr Kontrolle über die großen Techkonzerne. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Olivier Hoslet)
    Beim Treffen der G7-Digitalminister im japanischen Takasaki sagte sie der Nachrichtenagentur Reuters, geplant sei zum Beispiel die Verpflichtung, durch KI geschaffene Bilder zu kennzeichnen. Vergangene Woche hatten die zuständigen Ausschüsse des Europäischen Parlaments bereits einen Entwurf zur KI-Regulierung verabschiedet.

    Heil: Veränderungen wie in der Industriellen Revolution

    Bundesarbeitsminister Heil verglich die derzeitigen Entwicklungen mit der Industriellen Revolution. In rund zehn Jahren werde Künstliche Intelligenz in jedem Job eine Rolle spielen, sagte er dem "Tagesspiegel". Das gelte auch für Tätigkeiten, von denen man das jetzt noch nicht glaube. Heil forderte, nun die Weichen zu stellen, damit am Ende die Künstliche Intelligenz den Menschen diene und nicht umgekehrt.

    Plädoyer für offene KI-Forschung

    Der Leiter des Instituts für künstliche Intelligenz an der Universität Bremen, Michael Beetz, plädierte für eine offene Forschung. Wichtig sei dabei, dass die Öffentlichkeit wisse, woran geforscht werde, sagte er dem Sender Radio Bremen. Dazu gehöre auch, Meinungen von Ethik- und Sozialforschern einzuholen über Potenziale und Risiken und den besten Umgang damit. Es sei bekannt, dass jede Technologie, die Fortschritt bringe, auch das Risiko der doppelten Verwendung habe. Drohnen etwa könnten bei Naturkatastrophen Überlebende finden, mit Waffen ausgerüstet aber auch Menschen töten. Aufgabe sei daher, Studenten und Nachwuchswissenschaftler so auszubilden, dass sie bewusst mit diesen Risiken umgingen.

    Bitkom: KI könnte Chinas Tech-Branche ausbremsen

    Laut dem Branchenverband Bitkom wird KI zum Problem für die chinesische Technologiebranche. Künstliche Intelligenz brauche Meinungsfreiheit und Pluralismus, sonst könne sie nicht lernen, sagte Hauptgeschäftsführer Rohleder der "Bild am Sonntag". Das Zensursystem China stelle solche Anwendungen vor kaum lösbare Aufgaben.
    Diese Nachricht wurde am 30.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.