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Vesto Melvin Slipher

Die Entdeckung des expandierenden Universums wird meist dem amerikanischen Astronomen Edwin Powell Hubble zugeschrieben. Sie stützte sich allerdings ganz wesentlich auf Arbeiten, die ein anderer Astronom begonnen hatte: Vesto Melvin Slipher, der heute vor 135 Jahren in Mulberry, einem kleinen Ort in Indiana südöstlich von Chicago, geboren wurde.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Nach dem Bachelor-Examen 1901 nahm Slipher eine Stelle am Observatorium in Flagstaff an, das erst wenige Jahre zuvor von Percival Lowell gegründet worden war. Dort begann er zunächst mit spektroskopischen Untersuchungen der äußeren Planeten, um deren Atmosphären zu studieren.

    Ab 1912 weitete er diese spektroskopischen Beobachtungen auch auf Spiralnebel aus. Zu jener Zeit war noch unklar, ob es sich bei diesen Spiralnebeln um Teile der Milchstraße handelte oder um eigenständige Galaxien.

    Bei seinen Untersuchungen fand Slipher heraus, dass die Spektrallinien der meisten beobachteten Spiralnebel gegenüber den bekannten Laborwerten zum langwelligen, roten Bereich hin verschoben erschienen. Diese Rotverschiebung blieb zunächst unerklärlich, bis Edwin Hubble in den späten 20er Jahren einen Zusammenhang zwischen der Größe der Rotverschiebung und der Entfernung der einzelnen Objekte erkannte. Daraus leitete er die Expansion des Universums ab.

    Zu dieser Zeit war Slipher längst Direktor des Observatoriums geworden und trieb in der Nachfolge Percival Lowells die Suche nach einem Planeten jenseits der Neptunbahn voran. 1930 wurde diese Suche mit der Entdeckung Plutos durch Clyde Tombaugh belohnt.


    Mehr zum Leben von Vesto Slipher

    Informationen des Loweel Observatory zu Vesto Slipher